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Drei Cowboys in Kurdistan /Sê Cowboy li Kurdistanê

Nach einer wahren Begebenheit. Dt. /Kurdisch
ISBN/EAN: 9783880212862
Umbreit-Nr.: 137799

Sprache: Deutsch
Umfang: 56 S., 25 Farbfotos
Format in cm: 0.5 x 23 x 19
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 31.12.2000
€ 10,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Drei Amerikaner verirren sich in Kurdistan und lernen kurdische Gastfreundschaft kennen. Eine moderne Geschichte über Völkerfreundschaft - fiktiv und authentisch. zweisprachig deutsch/kurdisch, 25 farbige Aquarelle von Petra Ostermann, für Kinder ab 8 Jahren.

  • Kurztext
    • 'Hugh', sagt der Indianer, der sich vor ihm aufbaut. 'Was willst du, Rothaut?' fragt John, James, Clint oder Gary. 'Mein weißer Bruder muss doch.' 'Ich bin nicht dein Bruder, Rothaut. Weiß bin ich zwar, aber nicht dein Bruder.' 'Ich könnte dich töten, wenn ich wollte.' 'Wenn du das tust, werden andere kommen. Hunderte, Tausende. Du wirst uns nicht aufhalten können.' 'Und wenn ich dich nicht töte?' 'Dann kommen sie auch.' 'Und warum?' 'Weil wir das hier haben!' John. James, Clint oder Gary klopft an sein Gewehr. 'Und weil wir viele sind, mehr als ihr. Deshalb haben wir das Recht - oder nehmen es uns. Ihr könnt nichts dagegen tun.' 'Weil ihr die Stärkeren seid?' 'Weil wir die Stärkeren sind.' Dabei müsste das nicht immer sein. Geschichten können natürlich nichts verändern. Können sie doch? Die folgende sollte. Auch wenn sie nur von Cowboys handelt und nicht von Indianern. Aber Indianer gibt es irgendwie überall auf der Welt. Cowboys leider auch. (aus dem Vorwort von Alfred Marquart)

  • Autorenportrait
    • Nazif Telek kurdischer Autor, lebt seid 1980 in Deutschland, arbeitet als freier Journalist und Schriftsteller. Auf Lesungen und Veranstaltungen gibt Nazif Telek einen tiefen Einblick in die kurdische Geschichte, Kultur und Literatur, aber auch in die gegenwärtige Situation in Kurdistan und der Türkei.
  • Leseprobe
    • Der Fremde, der in die Stadt kommt, weiß immer, was richtig ist. Der Fremde trägt meist einen breitkrempigen Hut. hat ein Gewehr in der Hand, mindestens einen Colt umgeschnallt und heißt John oder James oder Clint oder meinetweg­en auch Gary. Niemand weiß, wo er herkommt und wo er hingeht. Er taucht einmal kurz auf, dabei wird es sehr laut, und dann geht er w ieder. Oder reitet davon, in den Sonnenuntergang. Er ist von Beruf Sheriff oder Marshall oder oft auch nur irgend so ein Cowboy. Aber das Wichtigste ist für ihn, dass er nach dem Rechten sehen kann. Was recht und rechtens ist, weiß letztlich nur er allein. Die anderen nimmt er meist nicht einmal so ernst, dass er es ihnen sagt. Er tut es einfach. Koste es, was es wolle. Er reitet durch den Staub einer eher unwirtlichen Gegend, sagen wir: Wüste. Die Berge im Hintergrund haben wir in unzähligen Cowboy-Filmen gesehen. In dieser eher unwirtlichen Gegend, sagen wir: Wüste, wohnen Indianer. Ihnen gehörte einstmals das Land, jetzt gehört ihnen nur noch diese eher unwirtliche Gegend. Solange man dort nichts findet, Gold zum Beispiel. Dann gehört sie ihnen auch nicht mehr. Dafür sorgt der Cowboy, der John, James, Clint oder Gary heißt. »Hugh«, sagt der Indianer, der sich vor ihm aufbaut. »Was willst du, Rothaut?« fragt John, James, Clint oder Gary. »Mein weißer Bruder muss doch.« »Ich bin nicht dein Bruder, Rothaut. Weiß bin ich zwar, aber nicht dein Bruder.« »Ich könnte dich töten, wenn ich wollte.« »Wenn du das tust, werden andere kommen. Hunderte, Tausende. Du wirst uns nicht aufhalten können.« »Und wenn ich dich nicht töte?« »Dann kommen sie auch.« »Und warum?« »Weil wir das hier haben!« John. James, Clint oder Gary klopft an sein Gewehr. »Und weil wir viele sind, mehr als ihr. Deshalb haben wir das Recht - oder nehmen es uns. Ihr könnt nichts dagegen tun.« »Weil ihr die Stärkeren seid?« »Weil wir die Stärkeren sind.« Und wenn John. James, Clint oder Gary dann geht, hat er diesen Salz bewiesen. Es müssen nicht immer Indianer sei, mit denen er so umspringt. Auch Farmer oder Cowboys, Mexikaner oder Süd- bzw. Nordstaatensoldatcn eignen sich dafür. Auf jeden Fall endet die Geschichte immer gleich. Der Sheriff oder Marshall oder Cowboy geht und hinterlässt die eine oder andere Leiche. Dabei müsste das nicht immer sein. In der Geschichte, die gleich folgen wird, gibt es auch solche Cowboys. Sie sehen nicht mehr so aus wie John, James, Clint oder Gary. Sie tragen eher Kleidung, die der unseren ähnelt. Aber sie denken wie die Cowboys. Nur der tote Indianer ist ein guter Indianer. Wobei es, wie gesagt, keine Indianer sein müssen. Stellen wir uns aber einmal vor, John lernt die Indianer besser kennen, James sitzt mit ihnen ums Lagerfeuer und raucht die berühmte Friedenspfeife, Clint isst mit ihnen, was sie essen, und Gary tanzt mit ihnen ihre Tänze. Das verändert die Cowboys manchmal. Da lassen sie dann ihren Colt stecken. Vielleicht. Geschichten können natürlich nichts verändern. Können sie doch? Die folgende sollte. Auch wenn sie nur von Cowboys handelt und nicht von Indianern. Aber Indianer gibt es irgendwie überall auf der Welt. Cowboys leider auch. Alfred Marquart SWR-2 (Radio Südwestrundfunk) Redaktion Dschungel/Unterhaltung
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