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Die Treuhand

Innensichten einer Behörde. Interviews
ISBN/EAN: 9783963118944
Umbreit-Nr.: 2016914

Sprache: Deutsch
Umfang: 428 S.
Format in cm:
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 18.03.2024
€ 28,00
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  • Zusatztext
    • Die Treuhandanstalt steht für viele Menschen für all das, was bei der Wiedervereinigung Deutschlands schiefgelaufen ist. Vor allem in Ostdeutschland ist sie zum Synonym geworden für Ausverkauf, Raubzug und Willkür, also vieles, was bis heute mit den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung verbunden ist. In diesem Buch berichten 17 Akteurinnen und Akteure aus dem Inneren der nach wie vor umstrittenen Behörde. Vorstände, Referentinnen oder Abteilungsleiter erzählen von langen Arbeitstagen, schwierigen Rahmenbedingungen und großem öffentlichem Druck. Sie erinnern sich an die ersten Arbeitstage, an die enge Zusammenarbeit im Kollegium und an überraschende Details zu bekannten Privatisierungsfällen in Ostdeutschland. Es kommen mehrere Vorstandsmitglieder zu Wort, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Personalbereich, der Öffentlichkeitsarbeit, der Rechtsabteilung oder den regionalen Niederlassungen. Die Erinnerungen an die Arbeit innerhalb der Treuhand fügen insofern der Debatte um ihr Wirken eine weitere wichtige Perspektive - nämlich die von innen - hinzu.

  • Leseprobe
    • Hero Brahms, geb. 1941. Von Juni 1991 bis November 1994 Vizepräsident der Treuhandanstalt zuständig für den Unternehmensbereich Schwermaschinenbau. Sie waren dann Vizepräsident der Treuhand vom Juni 1991 bis November 1994. Was hatten Sie denn ursprünglich für eine Beziehung zur DDR? Also, wenn ich ehrlich bin, gar keine. Im Gegensatz zu Rohwedder und meinem Verkaufsvorstand, die immer zu den Messen fuhren und ein Messebild mitbrachten - also wenn sie so wollen ein geschöntes Bild der DDR -, bin ich nicht in die DDR gefahren. Das hatte einen einfachen Grund: Ich war der Sicherheitsbeauftragte bei Hoesch. Hoesch produziert unter anderem auch wehrtechnisch relevante Teile. Ich war der sogenannte Geheimnisträger, und deswegen bin ich nie in die DDR gefahren. Familienmäßig war ich sehr wohl verbunden, weil meine Mutter aus Magdeburg stammte. Sie hatte eine Schwester und einen Schwager in Magdeburg, und ihre Mutter wohnte in Wolmirstedt, das ist bei Magdeburg. Ich muss allerdings gleich hinzufügen, dass meine Tante, also die Schwester meiner Mutter, verheiratet war mit einem Professor einer Hochschule, die für den Nachwuchskader der DDR sorgte. Und die beiden haben nie wieder einen Ton mit mir gesprochen, seitdem ich zur Treuhandanstalt gegangen bin. Danach war der Kontakt tot, und sie haben mich gehasst.
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