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Assembly

Die neue demokratische Ordnung
ISBN/EAN: 9783593508733
Umbreit-Nr.: 3124348

Sprache: Deutsch
Umfang: 411 S., Lesebändchen
Format in cm: 3.1 x 23.4 x 16.5
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 12.04.2018
Auflage: 1/2018
€ 34,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Seit rechte Bewegungen weltweit erstarken, wird die Frage immer dringlicher, wie man demokratische Bewegungen effektiv organisieren kann. Wie lässt sich verhindern, dass Soziale Bewegungen versanden? Wie kann man ohne charismatische Anführer wie Mahatma Gandhi, Martin Luther King oder Rudi Dutschke gesellschaftlichen Wandel erreichen? Occupy Wall Street und Black Lives Matter haben bereits wichtige Ansätze erprobt. Der Schlüssel, so Michael Hardt und Antonio Negri, liegt in der Macht, die entsteht, wenn die »Multitude« gemeinsam politisch entscheidet und handelt. Ihr Buch ist eine Kritik des Neoliberalismus und der kapitalistischen Produktionsweise sowie ein Plädoyer für innovative demokratische Möglichkeiten und ein Unternehmertum, das auf neuen Formen der Kooperation beruht.

  • Kurztext
    • Das lang erwartete Buch von Antonio Negri und Michael Hardt! Seit rechte Bewegungen weltweit erstarken, wird die Frage immer dringlicher, wie man demokratische Bewegungen effektiv organisieren kann. Wie lässt sich verhindern, dass Soziale Bewegungen versanden? Wie kann man ohne charismatische Anführer wie Mahatma Gandhi, Martin Luther King oder Rudi Dutschke gesellschaftlichen Wandel erreichen? Occupy Wall Street und Black Lives Matter haben bereits wichtige Ansätze erprobt. Der Schlüssel, so Michael Hardt und Antonio Negri, liegt in der Macht, die entsteht, wenn die "Multitude" gemeinsam politisch entscheidet und handelt. Ihr Buch ist eine Kritik des Neoliberalismus und der kapitalistischen Produktionsweise. Ein Plädoyer für innovative demokratische Möglichkeiten und ein Unternehmertum, das auf neuen Formen der Kooperation beruht. "Eine kluge und eingehende Untersuchung marxistischer Politik für ein neues Jahrhundert" Publishers Weekly "Ein überzeugendes wie provokatives Buch" taz "Grandiose Gesellschaftsanalyse" Die Zeit über "Empire"

  • Autorenportrait
    • Michael Hardt ist Professor für Literaturwissenschaft an der Duke University in den USA. Zusammen mit Antonio Negri verfasste er die Bestseller »Empire. Die neue Weltordnung«, »Multitude. Krieg und Demokratie im Empire« und »Common Wealth. Das Ende des Eigentums«. Antonio Negri (1933-2023) war ein italienischer Politikwissenschaftler, der an den Universitäten in Padua und Paris lehrte. Zusammen mit Michael Hardt verfasste er die Bestseller »Empire. Die neue Weltordnung«, »Multitude. Krieg und Demokratie im Empire« und »Common Wealth. Das Ende des Eigentums«.
  • Leseprobe
    • Eure erhabene Hoheit In alten Zeiten waren Autoren stolz auf das Privileg, ihre Werke einer Majestät zu widmen - es war eine noble Sitte und wir wollen sie wiederbeleben. Ob wir es wahrhaben oder nicht, überall umgibt uns Majestät. Nur sind das sicher nicht die letzten Reste der Fürstenmacht in ihrer Lächerlichkeit und schon gar nicht blasierte Politiker und Finanzjongleure, von denen die meisten unter Anklage gestellt gehörten. Da hegen wir schon eher Sympathien für die Tradition von Thoreau, Emerson und Whitman, wenn sie die Herrlichkeit der Berge und die Geheimnisse der Wälder preisen - doch auch das meinen wir nicht. Wir widmen dieses Buch stattdessen jenen, die allen Widrigkeiten zum Trotz weiterhin für die Freiheit streiten, jenen, die eine Niederlage erleiden, nur um unermüdlich wieder aufzustehen und die Herrschaft zu bekämpfen. Euer ist wahre Majestät. (nach Melville, nach Machiavelli) Vorwort Hier kommt Poesie einem Aufstand gleich. Aimé Césaire Das Muster ist nunmehr bekannt: Eindrucksvoll erheben sich soziale Bewegungen gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung, erobern für kurze Zeit weltweit die Schlagzeilen, um dann von der Bildfläche zu verschwinden. Selbst, wo sie einzelne Autokraten stürzten, waren sie bislang nicht imstande, wirklich und dauerhaft Gegenentwürfe zu etablieren. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, haben solche Bewegungen entweder ihre radikalen Bestrebungen abgestreift und agieren nun systemkonform oder aber sie wurden Opfer einer gnadenlosen Repression. Warum waren diese Bewegungen, die doch die Bedürfnisse und Wünsche so vieler ansprechen, nicht imstande, einen dauerhaften Wandel herbeizuführen und eine neue, demokratischere und gerechtere Gesellschaft zu schaffen? Die Frage stellt sich umso dringlicher, als in zahlreichen Ländern weltweit rechte politische Kräfte erstarken und an die Macht gelangen, die, um gegen ihre politischen Gegner vorzugehen, rechtsstaatliche Normen außer Kraft setzen, die Unabhängigkeit der Justiz und der Presse untergraben, die Überwachung immer weiter ausdehnen, für die verschiedenen subalternen Bevölkerungsgruppen eine Atmosphäre der Angst schaffen, Vorstellungen ethnischer oder religiöser "Reinheit" zu Bedingungen gesellschaftlicher Teilhabe machen, die migrantische Bevölkerung mit Massenabschiebungen bedrohen und vieles andere mehr. Die Menschen protestieren gegen das Vorgehen solcher Regierungen, und zweifellos zu Recht. Doch Protest allein reicht nicht aus. Soziale Bewegungen müssen imstande sein, eine nachhaltige gesellschaftliche Veränderung in Gang zu setzen. Wir leben heute in einer Übergangszeit, die es notwendig macht, einige unserer grundlegenden politischen Annahmen zu überprüfen. Statt danach zu fragen, wie Macht zu erobern wäre, ist eher danach zu fragen, was für eine Art von Macht wir anstreben und, vielleicht sogar noch wichtiger, wer wir werden wollen. "Es kommt", heißt es bei Hegel, "alles darauf an, das Wahre nicht als Substanz, sondern ebensosehr als Subjekt aufzufassen und auszudrücken."1 Wir müssen lernen, zu erkennen, inwiefern Bewegungen über das Potenzial verfügen, soziale Verhältnisse grundsätzlich neu zu definieren, inwiefern sie also nicht lediglich darauf aus sind, die Macht zu übernehmen, sondern bestrebt, Macht anders zu begreifen, um eine grundlegend neue, demokratische Gesellschaft zu schaffen sowie, ganz entscheidend, neue Subjektivitäten hervorzubringen. In den bedeutendsten sozialen Bewegungen unserer Zeit gilt "Führung" als ein Unwort - und das aus vielen guten Gründen. Im Verlauf des vergangenen halben Jahrhunderts kritisierten Aktivistinnen und Aktivisten immer wieder und völlig zu Recht die Art, wie zentralisierte, hierarchische Organisationsmodelle, also charismatische Persönlichkeiten, Führungsgremien, Parteistrukturen und bürokratische Institutionen, zu Hindernissen für die Herausbildung von Demokratie und die umfassende Beteiligung aller am politischen Leben wurden. Dementsprechend gehören die Tage, als eine polit
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