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Queen Camilla

Roman
ISBN/EAN: 9783453405356
Umbreit-Nr.: 1807806

Sprache: Deutsch
Umfang: 493 S.
Format in cm: 3.3 x 18.7 x 11.8
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 04.02.2008
€ 8,95
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Im republikanischen Großbritannien der nahen Zukunft lebt die königliche Familie gemeinsam mit anderen sozialen Außenseitern in den Exclusion Zones. Camilla, Charles und die Ex-Queen haben sich ein bescheidenes, aber gemütliches Heim mit Hunden und Gemüsebeet geschaffen und sich mit den kleinkriminellen Nachbarn arrangiert. Da gerät Camilla versehentlich zwischen die Fronten der Parteien und plötzlich werden Pläne zur Wiedereinsetzung der Royals geschmiedet-...

  • Kurztext
    • »Saukomisch.« Brigitte »Dem Himmel sei Dank für Sue Townsend. Sie ist Englands witzigste Autorin.« Mail on Sunday

  • Leseprobe
    • Kapitel 1 Camilla, die Herzogin von Cornwall, stand auf den Stufen am Hintereingang des Hauses Hell Close Nummer sechzehn und rauchte eine billige Zigarette. Es war ein kalter Spätsommernachmittag. Hin und wieder drehte sie sich zu ihrem Gatten Charles um; der Prince of Wales erledigte gerade klappernd den mittäglichen Abwasch in der roten Spülschüssel, die er einer plötzlichen Eingebung folgend erst an diesem Morgen im Ein-Pfund-Shop erworben hatte. Er hatte die Plastikschüssel nach Hause getragen und ihr dargeboten wie ein wertvolles religiöses Artefakt aus einer geplünderten Stadt. Während sie ihm so beim Schrubben einer echten Doultoner Porzellansauciere zusah, dachte sie wieder einmal, wie leicht er doch glücklich zu machen war, und sie sagte zu ihm: 'Glücklich, Schatz?' Ihre Stimme war heiser vom Rauchen und auch von der langen Nacht, die sie lachend und plaudernd bei ihren Nachbarn Beverly und Vince Threadgold verbracht hatten. Vince, ein fünfundfünfzigjähriger Elvis-Verschnitt, hatte Camilla und Charles mit seinen schrecklich amüsanten Geschichten über die Vollzugsanstalt Wormwood Scrubs zum Lachen gebracht. Daraufhin hatte Charles gesagt: 'Das Gefängnisleben klingt geradezu angenehm im Vergleich zum Internat von Gordonstoun, wo ich oft nachts erwachte und meine schmale Eisenpritsche und die kratzige Wolldecke von einer dünnen, durch das offene Schlafsaalfenster hereingewehten Schneedecke überzogen fand.' Beverly, eine grobknochige Frau, deren Haar die Farbe und Beschaffenheit von Stroh aufwies, hatte entgegnet: 'Sei froh, dass du überhaupt eine Decke hattest. Ich musste unter meinem Vater seinem Armeemantel schlafen.' Da hatte Charles so kummervoll ausgesehen, dass das Gelächter erstarb, bis Camilla sagte: 'Mach dir nichts draus, Schatz. Schenk uns lieber noch ein Glas von deinem köstlichen Steckrübenwein ein.' Ein paar Gläser später war Charles wieder bester Stimmung gewesen und hatte seinen Lieblings-Partysketch zum Besten gegeben: eine ausgedehnte Parodie der 50er-Jahre-Comedy The Goon Show, in der er in die Rolle des Fred schlüpfte und Camilla die Gladys spielen musste. Die Threadgolds hatten der improvisierten Vorstellung ihrer Gäste mit steinernen Mienen zugesehen und waren heilfroh gewesen, als ihre königlichen Nachbarn endlich nach nebenan in ihre Betten torkelten. Camilla fragte: 'Wie macht sich die Plastikschüssel so, Schatz?' 'Die Schüssel macht sich ganz ausgezeichnet', gab Charles zurück. 'Du bist doch ein schlauer Fuchs, dass du sie entdeckt hast.' 'Sie stand in einem Stapel auf dem Bürgersteig. Man war ganz geblendet von der bunten Farbauswahl.' 'Das hast du prima gemacht, mein Schatz. Rot ist eine so vergnügte Farbe.' 'Genau das dachte ich mir auch. Man schwankte wegen der grünen.' 'Hmm, grün ist nicht schlecht, aber so furchtbar würdig. Außerdem erinnert es etwas an Jonathon Porritt. Man kann sich gut vorstellen, dass er eine grüne Spülschüssel besitzt, die er auf irgendeinem grässlichen gemeinnützigen Basar in den Cotswolds gekauft hat.' Ihr Lachen verwandelte sich rasch in einen Hustenanfall. Jedem anderen Menschen gegenüber hätte Charles sowohl seinen alten Weggefährten Jonathon Porritt als auch die Cotswolds in Schutz genommen. Doch Camilla besaß einen Freibrief zu sagen, was sie dachte. Immer noch hustete sie, und Charles wandte ihr einen sorgenvollen Blick zu: 'Alles in Ordnung, Schatz?' Sie nickte zustimmend. Aus irgendeinem Grund kam ihm der Umstand, dass er sich für eine rote Spülschüssel entschieden hatte, bedeutsam vor. Vielleicht trat er endlich in Verbindung mit dem 'Heiden in sich', wie Laurens Van der Post ihn immer ermahnt hatte. Er und der lang verstorbene Guru hatten gemeinsam die Kalahari durchquert, unter einem überwältigenden Sternenhimmel am Lagerfeuer gesessen und darüber gesprochen, was ein Mann brauchte, um sich innerlich erfüllt zu fühlen. Ein Mann braucht eine Leidenschaft, hatten sie geschlussfolgert. Charles konnte sich noch gut an die Sonne erinne
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