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Zusatztext
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Wohl kein zweiter Roman hat gerade die linke Intelligenz dieses Landes in den letzten Jahren so nachhaltig beschäftigt wie "Die Ästhetik des Wider stands"l von Peter Weiss, deren drei Bände jeweils im Abstand von drei Jah ren 1975, 1978 und 1981 erschienen sind. Zusammen mit den "Notizbüchern 1971-1980"2, die 1981 gemeinsam mit dem abschließenden dritten Band der Trilogie publiziert wurden, nimmt dieser Text zumindest in den 70er und 80er Jahren in der deutschsprachigen Literatur eine markante Sonderstellung ein. Von der nachhaltigen Wirkung, die Weiss' Text bisher ausgeübt hat, zeugen 3 neben den zahlreichen Rezensionen, die die sperrige Prosa kommentiert haben, sowohl die rege Seminartätigkeit an den Hochschulen als auch zahlrei 4 che private Lesegruppen. Wenn die Anzeichen nicht trügen, scheinen diese Aktivitäten nicht zuletzt angesichts der nachhaltigen postsozialistischen Er nüchterung heute jedoch rückläufig zu sein. Damit wäre allerdings noch nicht das Urteil besiegelt, die "Ästhetik des Widerstands" habe möglicherweise nach dem Untergang des Sozialismus ihre politische Bedeutung und kulturelle Be rechtigung verloren, weil ihr Autor hartnäckig von der notwendigen und auch Peter Weiss, Die Ästhetik des Widerstands. Roman, (dreibändige Ausgabe in einem Band, 1975, 1978, 1981), Frankfurt/M. 1983. - Zitatbelege im Text werden mit der Sigle (ÄdW) in Klammem, der Bandnummer in römischer und der Seitenzahl in arabi scher Ziffer abgekürzt. -Auf die verspätete Ausgabe des Henschelverlages in der DDR (Berlin 1983), die zahlreiche Textabweichungen enthält, werde ich in dieser Arbeit nicht zurückgreifen.
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Autorenportrait
- InhaltsangabeErster Teil: Schreibmotive der Widerstandsprosa.- I. Voraussetzungen der "Ästhetik des Widerstands".- 1. Neubeginn der Erzählprosa: Das Divina Commedia-Fragment.- 2. "Rekonvaleszenz": Die Todeskrise als Wendepunkt.- II. Das Experiment personalen Erzählens.- 1. Der Standort des Erzählers.- 2. Der narrative Diskurs:.- Das Erzählverfahren der "Ästhetik des Widerstands".- 3. Mnemosyne im Konjunktiv:.- Erzählgestus und Selbstreflexivität der Schlußkonstruktion.- Exkurs: Texttheorie als Kritik des politischen Erzählens.- III. Erfahrung der Kunst - Kunst der Erfahrung.- 1. Ästhetik des erweiterten Realismus.- 2. Schreiben und Erinnern als ästhetischer Widerstand.- Zweiter Teil: "Divina Commedia" als intertextuelles Modell.- I. Die Impulse der Danterezeption.- 1. Dantes "Divina Commedia" als poetisches Paradigma.- 2. Revision der epischen Struktur.- 3. Stationen der Dantelektüre: Tod - Erinnerung - Anästhesie - Traum.- II. Leitmotive der Intertextualität.- 1. Die Anrufung der Musen und die Stimmen.- 2. Stadterfahrung I: Paris als Medusenmetropole.- 3. Stadterfahrung II: Stockholmals Vorhölle.- 4. Max Hodann: Vergil in der Arbeiterbewegung.- 5. Charlotte Bischoff: Beatrice als Mitsoldat.- 6. Stadterfahrung III: Die Höllenstadt Berlin.- Dritter Teil: Mythos und Mimesis.- I. Arbeit am Herakles-Mythos.- 1. Fahndung: Die Suche nach Herakles.- 2. Gegenlektüre: Säkularisierung des Herakles-Mythos.- 3. Mythos als Alptraum: Herakles in Heilmanns Briefen.- 4. Kontroverse: Der Streit um Herakles.- II. Der Schrecken, das Erhabene, die Bilder.- 1. Die Sprachlosigkeit des Schreckens und das Erhabene.- 2. Der fehlende Pegasus. "Guernica" als Ästhetik des Abwesenden.- 3. Medusas Schrecken. Die Todesnähe der Kunst in Géricaults "Floß der Medusa".- 4. Mimesis und das Schweigen der Mutter.- 5. Laokoon und die stummen Bilder.- Schlußbetrachtung: Schreiben nach Plötzensee.
Detailansicht
Bilder des Schreckens
ISBN/EAN: 9783824441624
Umbreit-Nr.: 4606686
Sprache:
Deutsch
Umfang: 313 S.
Format in cm:
Einband:
kartoniertes Buch
Erschienen am 01.07.1994
Auflage: 1/1994