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Aus dem Reich der Kröte

Ein Familienschicksal in den Jahren zwischen 1942 und 1950
ISBN/EAN: 9783754647745
Umbreit-Nr.: 5411733

Sprache: Deutsch
Umfang: 368 S., 4 farbige Illustr.
Format in cm: 2.6 x 20.5 x 13.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 01.04.2022
Auflage: 1/2022
€ 15,99
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  • Zusatztext
    • Seit die deutschstämmige Anna mit dem wohlhabenden Bauern Richard Walther verkuppelt wurde, lebt sie mit ihrem Mann und den Kindern Tessa, Ada, Luise und Mara und Oskar in einem Dorf in der Nähe von Warschau. Das ursprünglich polnische Gebiet gehört seit Beginn des zweiten Weltkrieges zum Deutschen Reich. Mit Skepsis betrachtet Anna, wie die deutschen Besatzer die polnische Bevölkerung unterdrücken. Als ihr 1942 das Ehrenkreuz der deutschen Mutter verliehen wird, versenkt sie die Fruchtbarkeitsmedaille aus Protest gegen die Nazi-Ideologien in der Weichsel. An den Gerüchten in der deutschen Gemeinde, die sich um Annas angebliche Affäre mit einem polnischen Widerstandskämpfer ranken, zerbricht Annas ohnehin problematische Ehe. Während die Familie zersplittert, erleben die Walthers Krieg und Naziherrschaft, die Befreiung der Polen durch die Rote Armee, Enteignung, Entrechtung und Zwangsarbeit. Bis auf Anna, die in Polen festgehalten wird, gelingt es den anderen Familienmitgliedern schließlich, aus ihrer Heimat zu fliehen. Bettelarm landet Richard Walther mit seinen fünf Kindern 1947 in einem Erzgebirgsdorf in der russischen Zone. Konfrontiert mit kommunistischen Ideologien und Vorurteilen der heimischen Einwohner gegen die Flüchtlinge aus dem Osten beginnt für die Walthers ein schwieriger Prozess der Eingliederung. Schon bald suchen zwei Töchter, die rührige Tessa und die durch die Kriegserlebnisse psychisch schwer angeschlagene Luise, ihr Glück im verheißungsvolleren Westen. Nachdem Anna Walther 1950 Polen endlich verlassen darf, muss sie sowohl die junge Bundesrepublik als auch die kurz zuvor gegründete DDR bereisen, um nach dreijähriger Trennung ihre Kinder wieder zu sehen. Entgegen ihrer Erwartung fühlt Anna sich wie ein Eindringling. Es kostet sie Mühe einzusehen, dass die Kinder inzwischen eigene Vorstellungen von ihrem Leben entwickelt haben. Auch Annas naiver Versuch die verstörte Luise durch mütterliche Zuwendung zu heilen, scheitert kläglich. Unabhängig von den anderen beschließt Anna, einen Neuanfang in Westdeutschland zu wagen.

  • Kurztext
    • Die Handlungsweise sämtlicher Protagonisten zeigt, dass es letztlich im Ermessen jedes einzelnen liegt (denn es gibt immer einen gewissen Spielraum, unabhängig von irgendwelchen Vorschriften), inwieweit ein Individuum menschlich handelt. In der kleinen Geste eines jeden von uns liegt letzten Endes die Hoffnung auf einen würdigen Humanismus.

  • Autorenportrait
    • Klaudia Jeske wurde 1964 in Hamburg geboren und wuchs in Norddeutschland auf. Ihr erster Krimi "Erben ist menschlich" entstand 2010 während eines Schreibkurses an der Volkshochschule. Daneben hat sie diverse Kurzgeschichten veröffentlicht. Sie war Mitglied der Hamburger Autorengruppe "Mörderklüngel" und bei den "Mörderischen Schwestern". Weitere Projekte waren in Planung, konnten von ihr aber zu Lebzeiten nicht mehr fertiggestellt werden. Der vorliegende Roman wurde posthum veröffentlicht.
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