Bibliografie

Detailansicht

Skandalisierung sexuellen Kindesmissbrauchs im interkulturellen Vergleich

ISBN/EAN: 9783866601376
Umbreit-Nr.: 1339033

Sprache: Deutsch
Umfang: 100 S.
Format in cm:
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 26.10.2011
€ 9,95
(inklusive MwSt.)
Nachfragen
  • Zusatztext
    • Noch nie war das Leben in Deutschland so sicher wie heute. Die Zahl der schweren Verbrechen hat sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verringert. Die Reduktion der Kriminalität geht mit einer höheren Aufklärungsquote sowie mit einer effektiveren Primär- und Sekundärprävention einher. Diese setzt bereits im Kindergarten- und Grundschulalter ein. Frühpädagogik und therapeutische Begleitung zahlen sich langfristig aus. Dennoch wächst das Gefühl, in Unsicherheit zu leben. Die Dramatisierung von Einzelfällen, emotionale "Berichterstattung" in den Medien, die Fehlinterpretation von Statistiken und schließlich die Angst vorm eigenen Betroffensein bilden den Cocktail, aus dem das Gefühl der Panik gemixt ist. Im besten Fall klären die Medien über das Thema auf. Allzu oft aber versetzen sie die Bevölkerung in Panik und bewirken eine Hypersensibilisierung. Die Skandalisierung verstärkt die Neigung, sexuellen Missbrauch zu tabuisieren, um als Betroffener nicht ins mediale Rampenlicht gezerrt zu werden. Schließlich hat die Skandalisierung stark vereinfachte und falsche Tätertypologien salonfähig gemacht. Das medial verbreitete Vorurteil, Missbrauchstäter würden der Unterschicht entstammen und seien pervers, lenkt von der Beteiligung anderer sozialer Schichten ab. Es öffnet dem "Missbrauch des Missbrauchs" die Tür und verfolgt das Ziel, die bestehende soziale Unterdrückung durch emotionale Ressentiments zu zementieren. Dieses Buch vergleicht die gesellschaftliche Wirkung der medialen Skandalisierung des Kindesmissbrauchs in Deutschland, Brasilien, Ghana und China.

Lädt …