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Carolan for Guitar

21 irische Stücke für Gitarre, Mit Leadsheets für Melodieinstrument in C, Mit CD, Dt/engl
ISBN/EAN: 9783869473055
Umbreit-Nr.: 6223404

Sprache: Deutsch
Umfang: 60 S., 56 Min.
Format in cm:
Einband: Geheftet

Erschienen am 12.02.2014
€ 22,90
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  • Zusatztext
    • Die schönsten Tunes des legendären irischen Harfenisten und Komponisten Turlough O'Carolan (1670-1738) hat Patrick Steinbach für Gitarre bearbeitet. Steinbach ist Spezialist für irische Musik und versteht es, seine Bearbeitungen sehr instrumentengerecht und dadurch gut spielbar anzulegen. So können bereits Gitarristen, die über grundlegende Spieltechniken verfügen, in die Klangwelt der bezaubernden irischen Musik eintauchen. Die beigelegte Stimme für Melodieinstrument ermöglicht das gemeinsam Spiel mit Violine, Flöte oder anderen C-Instrumenten. Auf der CD sind alle Stücke mit Gitarre solo und mit Begleitinstrumenten zu hören. Inhalt: Blind Mary, Bumper Squire Jones, Captain O'Kain, Clergys Lamentation, Constantine Maguire, Fanny Power, John O'Connor, Kean O'Hara, Lady Gethin, Lament for Terence MacDonough, Lord Inchiquin, Mrs. Judge, Ode to Whiskey, Planxty Brown, Planxt Irwin, Planxt Sweeny, Separation of Soul and Body, Squire Woods Lamentation, The Lamentation of Owen Roe O'Neill, Two William Davises

  • Kurztext
    • Vorwort Wenn wir uns ins Gedächtnis rufen, dass Irland das einzige Land mit einem Musikinstrument, einer Harfe, als Nationalemblem ist, so können wir sicher sein, dass dieses Instrument eine ganz spezielle Rolle in der irischen Geschichte gespielt hat. Ich sage bewusst "irische Geschichte" und nicht "irische Musikgeschichte", da beide untrennbar miteinander verbunden sind. Zu jeder Festlichkeit, ob politischer oder einfach nur gesellschaftlicher Art, ob Hochzeit oder Beerdigung wurde Musik gespielt. Meist waren es Harfe spielende Barden, die ihre Lobgesänge und Anekdoten mit einer Harfe akkordisch begleiteten. Die irische Mythologie wimmelt geradezu von verzauberten Harfen, die, sobald sie gespielt wurden, alle in der Nähe befindlichen Menschen zum Tanzen brachten oder in einen tiefen Schlaf versinken ließen. Selbst Verstorbene konnten angeblich durch den Klang einer Harfe wieder zum Leben erweckt werden. Ebenso ist die Harfe das bevorzugte Instrument des kleinen Volkes, der Feen (Banshees) und Zwerge (Lepracauns). Es wird erzählt, dass Irlands berühmtester Harfenspieler Turlough O´Carolan (1670-1738) Zeit seines Lebens versuchte, die Lieder der Feen nachzuspielen, die er auf seinen Wanderungen durch die Hügel und Felder hörte. Er soll einmal im Ärger über sich selber gesagt haben, dass seine Musik lediglich ein billiger Abklatsch der wirklichen Feenmusik sei. Die echte sei wesentlich schöner. Auch heute noch können wir uns von der Musik des großen irischen Harfenspielers verzaubern lassen. Seine einzigartigen Kompositionen haben ihren besonderen Reiz, klingen doch durch sie hindurch noch immer die Traurigkeit eines durch Hungersnöte und politische Unruhen geknechteten Volkes, gepaart mit dem Stolz der Unbeugsamkeit. Carolans Musik ist einfach und grazil und besticht durch ihre fröhliche Beschwingtheit. Dabei bewegt sie sich zwischen Folklore und Klassik. Mit meinen Bearbeitungen möchte ich alle Gitarristen ansprechen, die ihr Repertoire um einige wunderschöne irische Stücke bereichern möchten. Turlough O´Carolan Turlough O´Carolan erblindete infolge einer Pockeninfektion als er 17 Jahre alt war. Erst danach erlernte er das Harfespielen. Es war der Mildtätigkeit einer gewissen Mrs. MacDermott Roe zu verdanken, dass der jungen Carolan ein dreijähriges Harfenstudium erhielt, welches sie finanzierte. Sie war die Landlady, auf deren Besitzung Carolans Familie lebte. Sie nahm ihn bei sich auf und ließ ihm die gleiche Erziehung wie ihren eigenen Kindern zukommen. Als 21-Jähriger wurde er dann mit einem Pferd, etwas Geld und einem Führer ausgestattet und bereiste bis zu seinem Lebensende weite Teile Irlands. Carolan baute seine Kompositionen auf der überall zu hörenden irischen Folklore auf und verband sie später äußerst feinfühlig mit der zu seiner Zeit in Irland recht populären italienischen Barockmusik. Die meisten seiner wunderbaren Werke hat er seinen Patronen und Gastgebern gewidmet, bei denen er unterkam und für eine kurze Weile wohnte. Er kreierte dafür den Begriff Planxty, womit ein musikalischer Gruß, bzw. ein Dankeslied für seinen Gastgeber gemeint war, z.B. Planxty Brown. Aufgrund seiner Erblindung konnte er selber keine Noten schreiben. Doch während Carolan bei seinen Gastgebern weilte, kam oftmals ein Notenkundiger vorbei der Dorfschullehrer oder ein in der Nähe wohnender Musiker - und notierte die gehörten Melodien. Später waren es die Collectors, die Liedersammler, wie zum Beispiel der berühmte Edward Bunting, die einen Großteil der Werke Carolans publizierten. Überliefert wurden sie für gewöhnlich als einstimmige Melodien. Turlough O´Carolan spielte eine Harfe mit 32 Saiten, die er meist in G-Dur stimmte. Mit wenigen Handgriffen konnte er einige Saiten umstimmen, z. B. auf F oder Cis und

  • Autorenportrait
    • Patrick Steinbach, Sohn einer Irin und eines deutschen Jazzmusikers, spielt seit dem 11. Lebensjahr Gitarre und studierte Musikpädagogik in Frankfurt am Main. Steinbach arbeitet als freier Dozent und ist Autor zahlreicher Lehrwerke über irische Musik für Gitarre. Sein Irish Reel Book (AMA-Verlag) erhielt den Deutschen Musikeditionspreis 2005. Viele Reisen in seine zweite Heimat haben ihn zu einem Spezialisten für Irish Folk gemacht.
  • Leseprobe
    • Vorwort Wenn wir uns ins Gedächtnis rufen, dass Irland das einzige Land mit einem Musikinstrument, einer Harfe, als Nationalemblem ist, so können wir sicher sein, dass dieses Instrument eine ganz spezielle Rolle in der irischen Geschichte gespielt hat. Ich sage bewusst irische Geschichte und nicht irische Musikgeschichte, da beide untrennbar miteinander verbunden sind. Zu jeder Festlichkeit, ob politischer oder einfach nur gesellschaftlicher Art, ob Hochzeit oder Beerdigung wurde Musik gespielt. Meist waren es Harfe spielende Barden, die ihre Lobgesänge und Anekdoten mit einer Harfe akkordisch begleiteten. Die irische Mythologie wimmelt geradezu von verzauberten Harfen, die, sobald sie gespielt wurden, alle in der Nähe befindlichen Menschen zum Tanzen brachten oder in einen tiefen Schlaf versinken ließen. Selbst Verstorbene konnten angeblich durch den Klang einer Harfe wieder zum Leben erweckt werden. Ebenso ist die Harfe das bevorzugte Instrument des kleinen Volkes, der Feen (Banshees) und Zwerge (Lepracauns). Es wird erzählt, dass Irlands berühmtester Harfenspieler Turlough O´Carolan (1670-1738) Zeit seines Lebens versuchte, die Lieder der Feen nachzuspielen, die er auf seinen Wanderungen durch die Hügel und Felder hörte. Er soll einmal im Ärger über sich selber gesagt haben, dass seine Musik lediglich ein billiger Abklatsch der wirklichen Feenmusik sei. Die echte sei wesentlich schöner. Auch heute noch können wir uns von der Musik des großen irischen Harfenspielers verzaubern lassen. Seine einzigartigen Kompositionen haben ihren besonderen Reiz, klingen doch durch sie hindurch noch immer die Traurigkeit eines durch Hungersnöte und politische Unruhen geknechteten Volkes, gepaart mit dem Stolz der Unbeugsamkeit. Carolans Musik ist einfach und grazil und besticht durch ihre fröhliche Beschwingtheit. Dabei bewegt sie sich zwischen Folklore und Klassik. Mit meinen Bearbeitungen möchte ich alle Gitarristen ansprechen, die ihr Repertoire um einige wunderschöne irische Stücke bereichern möchten. Turlough O´Carolan Turlough O´Carolan erblindete infolge einer Pockeninfektion als er 17 Jahre alt war. Erst danach erlernte er das Harfespielen. Es war der Mildtätigkeit einer gewissen Mrs. MacDermott Roe zu verdanken, dass der jungen Carolan ein dreijähriges Harfenstudium erhielt, welches sie finanzierte. Sie war die Landlady, auf deren Besitzung Carolans Familie lebte. Sie nahm ihn bei sich auf und ließ ihm die gleiche Erziehung wie ihren eigenen Kindern zukommen. Als 21-Jähriger wurde er dann mit einem Pferd, etwas Geld und einem Führer ausgestattet und bereiste bis zu seinem Lebensende weite Teile Irlands. Carolan baute seine Kompositionen auf der überall zu hörenden irischen Folklore auf und verband sie später äußerst feinfühlig mit der zu seiner Zeit in Irland recht populären italienischen Barockmusik. Die meisten seiner wunderbaren Werke hat er seinen Patronen und Gastgebern gewidmet, bei denen er unterkam und für eine kurze Weile wohnte. Er kreierte dafür den Begriff Planxty, womit ein musikalischer Gruß, bzw. ein Dankeslied für seinen Gastgeber gemeint war, z.B. Planxty Brown. Aufgrund seiner Erblindung konnte er selber keine Noten schreiben. Doch während Carolan bei seinen Gastgebern weilte, kam oftmals ein Notenkundiger vorbei der Dorfschullehrer oder ein in der Nähe wohnender Musiker - und notierte die gehörten Melodien. Später waren es die Collectors, die Liedersammler, wie zum Beispiel der berühmte Edward Bunting, die einen Großteil der Werke Carolans publizierten. Überliefert wurden sie für gewöhnlich als einstimmige Melodien. Turlough O´Carolan spielte eine Harfe mit 32 Saiten, die er meist in G-Dur stimmte. Mit wenigen Handgriffen konnte er einige Saiten umstimmen, z. B. auf F oder Cis und war dadurch in der Lage, auch unmittelbar benachbarten Tonarten zu verwenden. Die Gitarrenbearbeitungen Die Musik Carolans eignet sich hervorragend für Gitarrenbearbeitungen. Der Tonumfang des Instruments entspricht ungefähr dem Tonumfang einer irischen Harfe. Das Besondere am Klang der Harfe ist das lange Ausschwingen der angeschlagenen Saiten. Ihr Nachklingen mischt sich mit den folgenden Tönen und erzeugt so eine schwebende Stimmung, ähnlich den Flageolett-Tönen der Gitarre. Die Bearbeitungen in diesem Buch sind auf Klanglichkeit und gute Spielbarkeit ausgerichtet. Durch den Einsatz vieler leerer Saiten werden die Stücke harmonisch aufgefüllt oder Begleitstimmen erzeugt, die dem Klang der Harfe nachempfunden sind. Um die Kompositionen für die Gitarre zu bearbeiten, war es manchmal sinnvoll, die Melodien in Tonarten zu übertragen, die in der irischen Musik eher selten erklingen, wie zum Beispiel E-Dur oder A-Dur. Der Spieler sollte die Stücke nicht zu schnell spielen und viel Wert auf eine gefühlvolle Interpretation legen. Indem man einzelne Melodieteile zeitlich streckt oder beschleunigt, kann man seinem Vortrag eine spezielle Note geben, so wie es in der irischen Tradition üblich ist. Einen besonderen Effekt erzielt man auch, wenn man die Akkordtöne nicht gleichzeitig, sondern kurz nacheinander anschlägt, wobei die Bassnote zuerst und der Melodieton zuletzt erklingen sollten. Dieses Arpeggio (ital. in Art der Harfe) imitiert das Durchstreichen der Harfensaiten. Leadsheets für das Ensemblespiel Auch wenn Carolans Kompositionen als reine Solostücke konzipiert waren, so eignen sie sich dennoch hervorragend für das Spielen in der Gruppe. Für die CD habe ich deshalb alle Stücke zweimal hintereinander eingespielt. Zunächst nur mit Gitarre, beim zweiten Durchlauf im Ensemble mit anderen Instrumenten wie Mandoline und Bass. Der Notenausgabe sind Leadsheets - Melodiestimmen - beigefügt, so dass die Gitarre zusammen mit Melodieinstrumenten in C wie Geige, Querflöte, Mandoline etc. die wunderbarem Werke zu Gehör bringen kann. Viel Spaß wünscht Patrick Steinbach
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