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Der leuchtende Stein

ISBN/EAN: 9783570305157
Umbreit-Nr.: 1519274

Sprache: Deutsch
Umfang: 544 S.
Format in cm: 5.2 x 18.4 x 12.7
Einband: kartoniertes Buch
Lesealter: 12-99 J.

Erschienen am 06.04.2009
€ 9,95
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Ein Fantasy-Epos von atemberaubender Imaginationskraft "Es war einmal ein Seher, der sagte das Ende aller Dinge voraus ." Der Namenlose kennt die Prophezeiung gut. Er steht mit seiner Gefolgschaft bereit, um die Welt ins Nichts zu stürzen - und nur eine kann ihn aufhalten: Maddy, die Nachfahrin des Feuervolks, das Mädchen mit dem mächtigen Feuermal. Maddys Magie ist noch unverbraucht, als sie die Mission annimmt, zu der den Alten des Feuervolks die Zauberkraft fehlt: Aus der Feuergrube des Geysirs befreit sie den allwissenden Flüsterer, das Orakel aus fast vergessenen Zeiten. Als Faustpfand im Kampf gegen den Namenlosen soll er ihr dienen. Doch während Maddy seinen Einflüsterungen folgt, ahnt sie nicht, dass der listige Flüsterer seine ganz eigenen Pläne verfolgt . Hinreißend, wortgewaltig und hintersinnig von der Autorin des Weltbestsellers "Chocolat"

  • Autorenportrait
    • Joanne Harris, geboren 1964, wuchs in England auf, wo sie auch heute als Schriftstellerin lebt. Sie war zunächst Lehrerin und begann dann, Bücher zu schreiben. Ihr Roman "Chocolat" (verfilmt mit Juliette Binoche und Johnny Depp) wurde zum Weltbestseller.
  • Leseprobe
    • Montagmorgen, sieben Uhr, fünfhundert Jahre nach dem Weltuntergang, und schon wieder hatten sich Kobolde im Keller zu schaffen gemacht. Mrs Scattergood, die Wirtin der Schänke Zu den Sieben Schläfern, behauptete steif und fest, es seien Ratten, aber Maddy Smith wusste Bescheid. Nur Kobolde konnten ein Loch in den Ziegelboden gebrochen haben, ganz abgesehen davon, dass Ratten, soweit Maddy wusste, kein Bier tranken. Maddy wusste aber auch, dass man in Malbry, wie überall im Tal des Flusses Strond, über gewisse Dinge nicht sprach, und dazu gehörte alles, das verwunderlich, unheimlich oder auch nur "ungewöhnlich" war. "Fantasievoll" zu sein, war beinahe so schlimm wie "sich aufspielen", sogar träumen galt als verwerflich und gefährlich. Denn mithilfe von Träumen (so stand es jedenfalls im Buch der Bücher) war das Sehergeschlecht dem Chaos entronnen, im Traum war die Macht des Fabelvolks ungebrochen und lauerte nur auf eine Gelegenheit, in die Welt zurückzukehren. Darum gaben sich die Einwohner von Malbry allergrößte Mühe, auf gar keinen Fall zu träumen. Sie schliefen nicht auf Matratzen, sondern auf dem blanken Dielenboden, vermieden deftige Abendmahlzeiten, und was Gutenachtgeschichten anging. In Malbry erzählte man den Kindern entschieden öfter vom Martyrium des heiligen Sepulchrus oder von den jüngsten Läuterungen in Weltenende als irgendwelche Geschichten über Zauberei oder die Druntenwelt. Was nicht heißen soll, dass es keine Zauberei mehr gab Tatsächlich war in Malbry in den letzten vierzehn Jahren auf die eine oder andere Weise mehr Zauberei aufgetreten als irgendwo sonst in der Mittelwelt Daran war Maddy schuld, ganz klar. Maddy Smith war eine Träumerin und hatte lauter alte Sagen (wenn nicht Schlimmeres) im Kopf, darum schob man es im Allgemeinen ihr in die Schuhe, wenn im Dorf etwas Unstatthaftes geschah. Wenn eine Bierflasche vom Wandbord fiel, wenn sich die Katze in den Milchladen schlich, wenn Adam Scattergood einen Stein nach einem Straßenköter warf und stattdessen eine Fensterscheibe traf - zehn zu eins, dass man Maddy dafür verantwortlich machte. Und wenn sie sich verteidigte, sagten die Leute bloß, sie sei schon immer schwierig gewesen, die Pechsträhne des Dorfes habe mit ihrer Geburt begonnen und ein Kind wie die Kleine vom Schmied bringe nun mal Unglück - ein Kind mit einem rostbraunen Mal in der Handfläche. . das manche alten Leute "Hexenmal" nannten und das nicht verschwinden wollte, wie gründlich man die Hand auch schrubbte. Entweder lag es daran oder die Kobolde (auch das "Kleine Volk", das "Fabelvolk" oder das "Feenvolk" genannt) waren schuld. Ihre Streiche beschränkten sich in jenem Sommer nicht mehr nur da rauf Keller zu plündern sie klauten jetzt sogar schon Schafe und malten sie bisweilen blau an und veranstalteten überhaupt den übelsten Schabernack: deponierten Pferdeäpfel auf der Vortreppe zur Kirche kippten Sodawasser in den Messwein bis er sprudelte und verwandelten in Joe Grocers Laden den Essig in den Steinguttöpfen mit den eingelegten Zwiebeln in Jauche. Und da sich kaum jemand traute sie auch nur zu erwähnen oder sich überhaupt einzugestehen, dass es sie tatsächlich gab, blieb es Maddy überlassen, sich allein und auf ihre Art mit dem Kroppzeug, das unterm Hügel lebte, herumzuschlagen. Niemand wollte wissen, wie sie das eigentlich bewerkstelligte. Niemand sah ihr dabei zu. Und niemand nannte sie offen "Hexe" - abgesehen von Adam Scattergood, dem Sohn ihrer Dienstherrin, der eigentlich ein braver Junge war, aber ein rechtes Lästermaul sein konnte, wenn ihn der Hafer stach. Wozu auch darüber reden? Das Runenmal sprach schließlich für sich. Maddy betrachtete ihr rostbraunes Mal. Es sah aus wie eine Art Buchstabe oder Siegel, und manchmal leuchtete es schwach im Dunkeln, juckte oder brannte, als hätte sie etwas Heißes angefasst. Auch jetzt brannte es. Das war oft so, wenn das Kleine Volk in der Nähe war, als wartete etwas in Maddy ungeduldig darauf, sich endlich Bahn zu brechen. In
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