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Cultural Turns in der Soziologie, Festschrift für Kelmuth Berking
ISBN/EAN: 9783593392776
Umbreit-Nr.: 1830244

Sprache: Deutsch
Umfang: 386 S., 19 Fotos
Format in cm: 2.7 x 21.4 x 14
Einband: Paperback

Erschienen am 13.09.2010
Auflage: 1/2010
€ 39,90
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Sybille Frank, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im LOEWE-Schwerpunkt 'Eigenlogik der Städte' an der TU Darmstadt. Jochen Schwenk ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der TU Darmstadt.

  • Kurztext
    • Die Soziologie hat sich vom Cultural Turn in vielfacher Weise inspirieren lassen. Dieser Band sondiert die Umbrüche und Veränderungen, die sich für die Soziologie aus der kulturellen Wende ergeben haben, aber auch die Herausforderungen, vor denen das Fach heute steht. In Form von Rück- und Ausblicken beleuchten die Autorinnen und Autoren die Einflüsse des Cultural Turns auf die soziologische Wissensproduktion und entwerfen Zukunftsperspektiven für die Disziplin. Zudem wird am Beispiel aktueller Themenfelder der Soziologie wie Stadt, Vergangenheit, Dezentrierung, Event, ein Überblick über die derzeitige Forschungslandschaft gegeben. Hier zeigt sich, dass Kultur in Form vielfältiger Cultural Turns zum Leitmotiv und Thema soziologischer Forschung geworden ist.

  • Autorenportrait
    • Sybille Frank ist Professorin für Stadt- und Raumsoziologie an der TU Darmstadt.
  • Leseprobe
    • Dieses Buch ist dem Freund, akademischen Lehrer und Wegbegleiter Helmuth Berking zum 60. Geburtstag gewidmet. Es sondiert die Umbrüche und Veränderungen, die sich für die Soziologie im Verlauf der letzten Jahrzehnte aus dem Cultural Turn ergeben haben, aber auch die Herausforderungen, vor denen die Disziplin heute steht. Damit vermessen die in diesem Band versammelten Beiträge ein Themenfeld, das Helmuth Berking, ausgehend von seinen Arbeiten zu den Diskussionen um "Masse und Geist" in der Weimarer Republik (1984) über die "Anthropologie des Gebens" (1996) bis hin zur "Eigenlogik der Städte" (2008), selber durchwandert hat. Die Soziologie hat sich vom Cultural Turn in unterschiedlichem Maße inspirieren lassen. Ausbuchstabiert wird der allgemeine Trend zur Kultur in den jüngeren Geistes- und Sozialwissenschaften als eine Vielzahl unterschiedlicher Cultural Turns. Entsprechend beleuchten die in diesem Band versammelten Beiträge nicht nur die allgemeinen Einflüsse des Cultural Turns auf die Grundmotive soziologischen Fragens und Forschens. Sie liefern darüber hinaus auch einen Überblick über die entstandene Forschungslandschaft, indem sie die vielfältigen Möglichkeiten widerspiegeln, Kultur zum Leitmotiv oder Thema soziologischer Forschung zu machen. Wir haben diesem Buch zwei Kapitel vorangestellt, die in das Themenfeld auf unterschiedliche Weisen einführen. In "QUERWÄRTS" setzt sich Urs Jaeggi mit dem Verhältnis von Kultur und Gesellschaft auseinander. In Form einer Collage thematisiert er das schwierige Geschäft der Deutung von Kultur. Im Angesicht der Risse und Schründe der Welt erscheinen der ordnende Maßstab der Ästhetik und die Systematik wissenschaftlichen Denkens perforiert. Die Experten kommen zu spät. Die Grenzen zwischen Wissenschaft und Kunst verschwimmen: Die Arbeit der "Machenden (ob Wissenschaftler oder Künstler)" (S. 22) wird gleichermaßen zu einem riskanten Unternehmen, nämlich dem immer schon unzureichenden Experiment der Weltdeutung. Der zweite Beitrag mit dem Titel "Kultur - Soziologie: Mode und Methode?" stammt aus der Feder des Jubilars selbst und wurde 1989 in dem von Helmuth Berking und Richard Faber herausgegebenen Band Kultursoziologie - Symptom des Zeitgeistes? veröffentlicht. Kultur, so Berkings Beobachtung, erhält in den achtziger Jahren im Rahmen einer krisenhaften Gegenwartswahrnehmung den Status eines diskursiven und forschungsstrategischen Leitbegriffs. Die in diesem Jahrzehnt zu verzeichnende Hochkonjunktur des Kulturbegriffs verweist für Berking auf die Krise der kulturellen Selbstgewissheit der westlichen Welt, die auch eine Krise der soziologischen Wissensproduktion bedeutete: Was vormals als "Modernisierung", "Spätkapitalismus" oder "Industriegesellschaft" die auf gesellschaftliche Strukturmerkmale fokussierten soziologischen Debatten bestimmt hatte, wird nun durch "Kultur", "Ästhetik" und "Stil" überschrieben, so dass Berking formuliert: "Wo früher >Gesellschaft< war, ist nun [.] >Kultur< geworden" (S. 26). In den ersten beiden Kapiteln "Rückblicke" und "Ausblicke" sind diejenigen Beiträge zusammengefasst, die zum Cultural Turn insgesamt Stellung nehmen. Jochen Schwenk eröffnet den als "Rückblicke" überschriebenen Abschnitt. Mit seinem als "Konjunkturen und Wandlungen des Kulturbegriffs in der deutschen Soziologie" betitelten Aufsatz verfolgt er die Bedeutungszu- und -abnahmen des Kulturbegriffs in der deutschen Soziologie. Die Konjunkturen des Kulturbegriffs bindet er an die jeweils zentralen gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen zurück. Beginnend mit einer Analyse der Bedeutung von "Kultur" im Gründungszusammenhang der deutschen Soziologie rekonstruiert Schwenk deren Entwicklung über die Zeit des Nationalsozialismus, die Nachkriegszeit und die achtziger Jahren bis in die heutige Zeit hinein. Er arbeitet heraus, dass der Kulturbegriff stets im Kontrast zu wechselnden Gegenbegriffen - "Zivilisation", "Gesellschaft", "Ökonomie" - gebraucht wurde. Die "Überwindung dieses Dual
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