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Auch ich war damals berauscht von dem Mauerfall, den vielen Meldungen und Enthüllungen über das mir so fremde Land, und der Möglichkeit nun endlich ohne komplizierte Einreiseformalitäten das andere Deutschland kennen zu lernen. Mit meinem roten Ford Fiesta, der in der grauen DDR aussah wie ein buntbemaltes Osterei in einem S/W-Film, habe ich die Chance wahr genommen, die DDR zu einem Zeitpunkt kennen zu lernen, als es noch die DDR war. Wie anders als wir sind die Menschen da drüben in der DDR, hatte ich mich damals oft gefragt. Für mich spielte nicht die Politik die wichtigste Rolle, sondern der Mensch. Wie reagieren sie auf mich, wie emotional sind sie. Ich stolperte dabei über Kuriositäten, die aber in Wahrheit überhaupt nicht so kurios gewesen sind, weil sie in der DDR den Alltag darstellten. Und wegen dieser intensiven Eindrücke begann ich dieses Tagebuch zu schreiben. Ich schrieb meine spontanen und subjektiven Gedanken, meine Gefühle und Vorstellungen über das gerade Erlebte und das mir so fremderscheinende nieder.

Ich erzähle, einem Roadmovie ähnlich, über meine Erlebnisse in der damaligen Noch-DDR. Mich interessierten die Menschen da drüben. Ich wollte wissen wie sie denken und fühlen, denn sie waren mir fremder als der Rest der Welt.