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'Schandfleck' oder 'Ruhmesblatt'?

Der schweizerische Landesstreik in der Erinnerungskultur, 1918-1968, Die Schweiz im Ersten Weltkrieg 7
ISBN/EAN: 9783034017510
Umbreit-Nr.: 1804599

Sprache: Deutsch
Umfang: 624 S.
Format in cm:
Einband: gebundenes Buch

Erscheint am 31.05.2024
Auflage: 1/2024
€ 68,00
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  • Zusatztext
    • Die Schockwellen des Landesstreiks von 1918 waren bis in die 1960er-Jahre spurbar. Er prägte die politische Kultur der Schweiz während der Zwischenkriegszeit, der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der fruhen Nachkriegszeit entscheidend mit. War die klassenkämpferische Konfrontation dem Burgertum ein «Schandfleck», galt sie im Lager der Streikenden als «Ruhmesblatt». Bereits mit dem Beginn des Streiks war in Presse und Politik ein heftig gefuhrter Aushandlungsprozess um die Deutung des Ereignisses entbrannt. Die politischen Gräben, die durch die Ereignisse vertieft wurden, bildeten sich rasch auch erzählerisch ab. War der Landesstreik fur die politische Linke eine gerechte und legale Form des sozialen Protests, sahen zahlreiche Vertreter der burgerlichen Parteien darin einen bolschewistischen Umsturzversuch. Als Erzählund Deutungsgemeinschaften etablierten die zerstrittenen politischen Lager ein eigenes dominantes Narrativ zum Landesstreik, das sie in der Folge als Erinnerungsgemeinschaften jahrzehntelang kultivierten, tradierten und instrumentalisierten. Der Autor fragt insbesondere nach der öffentlich-medialen Rezeption des Landesstreiks durch die Deutungseliten der beteiligten Akteursgruppen.

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