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Stadtgespräche

Roman, dtv Literatur
ISBN/EAN: 9783423003032
Umbreit-Nr.: 135640

Sprache: Deutsch
Umfang: 208 S.
Format in cm: 1.1 x 17.9 x 10.6
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 01.07.1965
€ 6,60
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Ein Mann steht vor einer schwerwiegenden Entscheidung. Die Stadt liegt an einem Fjord, ihre Bewohner tragen nordische Namen. Im übrigen ist es eine Stadt wie viele andere. Das Leben in ihr geht seinen geordneten Gang. Nur einmal riß ein Ereignis die Stadt aus ihrem Dahinleben. Und dieses Ereignis wurde zum Inhalt des Stadtgesprächs, das nicht verstummen wollte und im Laufe der Jahre viele Veränderungen erfuhr. Zur Zeit der Besetzung waren nach einem Attentat vierundvierzig Geiseln festgenommen worden. Daniel, der junge Chef des Widerstandes, sollte auf diese Weise gezwungen werden, sich der Besatzungsmacht zu stellen. Er stand damals vor der Entscheidung, die Freunde zu opfern oder den Widerstand zu beenden. Der Erzähler Tobias erinnert sich an jene Tage und versucht, die Haltung der Betroffenen gerecht zu beurteilen. Unaufdringlich bringt der Autor den Leser in Beziehung zu den Geschehnissen. Er macht deutlich, daß es keine Moral gibt, die für sich beanspruchen kann, in dieser Ausnahmesituation eine schnelle Antwort bereit zu haben.

  • Kurztext
    • Die Stadt liegt an einem Fjord, ihre Bewohner tragen nordische Namen. Im übrigen ist es eine Stadt wie viele andere. Das Leben in ihr geht seinen geordneten Gang. Nur einmal riß ein Ereignis die Stadt aus ihrem Dahinleben. Und dieses Ereignis wurde zum Inhalt des Stadtgesprächs, das nicht verstummen wollte und im Laufe der Jahre viele Veränderungen erfuhr. Zur Zeit der Besetzung waren nach einem Attentat vierundvierzig Geiseln festgenommen worden.

  • Autorenportrait
    • Siegfried Lenz, der am 17. März 1926 in Lyck, einer kleinen Stadt im masurischen Ostpreußen geboren wurde, zählt zu den bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Nachdem Lenz aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, ging er nach Hamburg und studierte Philosophie, Anglistik und deutsche Literaturgeschichte, ehe er 1950/51 als Redakteur für die "Welt" arbeitete. Von 1951 bis zu seinem Tod am 7. Oktober 2014 lebte er als freier Schriftsteller in Hamburg. Bereits mit seinem ersten Roman gelang es ihm, die Kritik und die Leser für sich einzunehmen, und bis heute zeichnet sich Lenz' Werk dadurch aus, dass es menschliche Schicksale und aktuelle gesellschaftliche Fragen auf eine Weise verknüpft, die literarisch ambitioniert die Bedürfnisse breiter Leserschichten nicht vernachlässigt. Weite Teile des Lenzschen Werkes sind geprägt durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Problemen (etwa die Romane "Der Mann im Strom", 1957, oder "Brot und Spiele", 1959, einer der wenigen geglückten Sportromane der deutschen Literatur) und mit dem Dritten Reich bzw. seiner Verarbeitung. Zu Lenz' größtem Erfolg wurde dabei der 1968 erschienene Roman "Deutschstunde", der auch internationalen bahnbrechend wurde. Wie der junge Siggi Jepsen darin die Geschichte seines Vaters, eines norddeutschen Polizisten, der es im Nationalsozialismus für seine Pflicht hält, das Malverbot seines Freundes Nansen zu überwachen, erzählt, ist eine bis heute bestechende Demaskierung eines pervertierten Pflichtbegriffs und wurde von vielen als befreiende künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Thema verstanden. Der "Deutschstunde" folgten viele große Romane ("Heimatmuseum", 1978, "Der Verlust", 1981, "Exerzierplatz", 1985 oder "Die Auflehnung", 1994), die Lenz unverrückbar an die Seite der 'großen' deutschen Gegenwartsautoren wie Heinrich Böll, Günter Grass oder Martin Walser stellten. Sein Werk umfasst alle literarische Gattungen: Lenz arbeitete für das Theater ("Zeit der Schuldlosen", 1961), schrieb Hörspiele ("Haußuchung", 1967) und Essays ("Über den Schmerz", 1997), und für viele Leser ist er nicht zuletzt ein Meister der "kleinen Form". Seine oft humoristisch grundierten Erzählbände wie "So zärtlich war Suleyken" (1955), "Lehmanns Erzählungen" (1964) und "Der Geist der Mirabelle" (1975) belegen dies trefflich. Siegfried Lenz wurde für sein Oeuvre mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet, darunter der Gerhart-Hauptmann-Preis, der Bayerische Staatspreis für Literatur, der Thomas-Mann-Preis, der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main, der Lew-Kopelew Preis für Frieden und Menschenrechte 2009 und zuletzt der Nonino-Preis 2010 für sein Werk. Am 18. Oktober 2011 wurde ihm zudem die Ehrenbürgerwürde seiner Geburtsstadt Lyck verliehen. Seine Auszeichnungen galten dem literarisch unvergleichlichen Werk, und sie rühmten immer auch das unerschrockene Engagement des Autors. Siegfried Lenz verstarb am 07. Oktober 2014.
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