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Im Licht der Goldenen Stadt

Ein Prag-Lesebuch
Filip/Urzidil/Capek u a
ISBN/EAN: 9783442077519
Umbreit-Nr.: 1612825

Sprache: Deutsch
Umfang: 573 S.
Format in cm: 3.7 x 18.4 x 11.6
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 14.08.2006
€ 9,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Ein idealer Begleiter für tatsächliche und erdachte Reisen in die Goldene Stadt. Prag ist beliebter denn je. Die Goldene Stadt an der Moldau zieht mehr Besucher an als Venedig oder Florenz. Das Prag-Lesebuch lädt ein zu einer literarischen Reise durch die Stadt der 100 Türme. Der Band versammelt herzerwärmende und nachdenkliche, spannende und schelmische Erzählungen klassischer wie moderner Autoren von Milan Kundera bis Bohumil Hrabal, von Jaroslav Hasek bis zu Franz Kafka.

  • Kurztext
    • »Zum erfundenen, projizierten, imaginierten Venedig sind schöne lange Texte zusammengestellt; begleitet von ausführlichen Kommentaren, bio- und bibliografischen Anmerkungen: Venedig zum Lesen.« Die Zeit über »Das Licht von San Marco. Ein Venedig-Lesebuch«

  • Leseprobe
    • Annäherung an Prag Ota Filip: Prag ist eine europäische Stadt Johannes Urzidil: Relief einer Stadt Karel Capek: Prags Relief Ferdinand von Saar: Innocens Egon Erwin Kisch: Vom Kleinseitner Deutsch und vom Prager Schmock Karel Capek: Ein Prager in Groß-Prag Peter Rosei: Der große Charme der Stadt Wanderungen durch Prag, Teil I Guillaume Apollinaire: Der Wanderer von Prag Ota Filip: Umwege an der Moldau Oskar Wiener: Mit Detlev von Liliencron durch Prag Alois Jirásek: Die Altstädter Rathausuhr Jaroslav Seifert: Vor dem Altstädter Horologium Rainer Maria Rilke: König Bohusch Jaroslav Hasek: Einige Rapporte des Staatsdetektivs Jandák Franz Kafka: Beschreibung eines Kampfes Jaroslav Seifert: Ein Blumenstrauß von Karel Hynek Mácha Cafés, Hotels, Wirtshäuser Reiner Kunze: Der Mantel Michael Frank: Liebe, blind Pavel Hanus: In Pivo Veritas Jan Neruda: Herr Rysánek und Herr Schlegl Bohumil Hrabal: Die geplatzte Trommel Jaroslav Hasek: Schwejk beim Feldkuraten Katz Karel Pecka: Eine Gartenparty mit Vernissage Bohumil Hrabal: Piccolo im Hotel Paris Michael Frank: Café Gaga Lenka Reinerová: Das Traumcafé einer Pragerin Wanderungen durch Prag, Teil II Ivan Klíma: Der Gnadenrichter Albert Camus: Tod im Herzen Bohumil Hrabal: Abendkurs Egon Erwin Kisch: Geschichten vom Brückenkreuzer Jaroslav Hasek: Der Amtseifer des Mauteinnehmers St?pán Brych Karel Capek: Ein Gedenktag Egon Erwin Kisch: Monographie der Durchhäuser Milos Urban: Pilgerreisen durch die Prager Kirchen Karel Capek: Drei Orte Jahre der Finsternis, Tage des Lichts Arnost Lustig: Heimkehr Ladislav Fuks: Dem Himmel näher Ivan Klíma: Filmerzählung Josef Skvorecký: An der Moldau Milan Kundera: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins Jáchym Topol: Exodus der Deutschen W. G. Sebald: Spurensuche in Prag Abschied von Prag Karel Capek: Der beleuchtete Hradschin Jaroslav Seifert: Eine vertrauliche Mitteilung Gabriel Laub: Prag ist eine Frau Sylvie Germain: Die weinende Frau in den Straßen von Prag Nachwort Autoren und Quellen Bibliographische Hinweise Annäherung an Prag Ota Filip Prag ist eine europäische Stadt Was blieb nach 1945 von der großartigen, natürlich vorwiegend deutschsprachigen jüdischen Kultur in Prag zurück? Der alte jüdische Friedhof mitten in Prag mit seinen in vier Jahrhunderten künstlich aufgeschütteten zwölf Erdschichten, mit ebenso vielen Gräberschichten und mit mehr als 12 000 Grabsteinen, ist heute - leider - eine Touristenattraktion; es blieben die Alt-Neue Synagoge, ein jüdisches Museum, mehr als 77 000 von den Nazis ermordete böhmische Juden und dann nur Geschichten, Legenden, Märchen und Erzählungen aus einer großen, mehr als tausendjährigen Geschichte des Prager Judentums. Und Franz Kafka? Der wird in Prag inzwischen ganz geschickt vermarktet. Es wird nicht lange dauern, und westliche Touristen werden sich in Prag schicke T-Shirts mit der Aufschrift »I love Kafka« oder Wandteller mit Kafkas traurigem Gesicht kaufen können. Erst dann wird es in Prag richtig »kafkaesk«. Aber wenn Sie Kafkas Prag erleben wollen, dann besuchen Sie Franz Kafka auf dem jüdischen Teil des Friedhofs in Prag-Olgany. Hier werden Sie bestimmt keine oder nur wenige Touristen antreffen. Der neue jüdische Friedhof kann den Besuchern nämlich nicht wie der alte, von Touristen überlaufene in der Nähe der Pariser Straße das Grab des legendären Prager Rabbi Loewy bieten, der den berühmten Golem schuf (Gustav Meyrink schrieb 1915 über den Golem einen herrlichen Roman), auch keine Berühmtheiten aus der Geschichte des Prager Ghettos, sondern nur den schlichten Grabstein mit Franz Kafkas Namen, mit den Namen seiner Eltern und Schwestern, und dann die Stille zwischen den schwarzen, von wilden Holundersträuchern überwachsenen Marmorsteinen mit ihren goldenen, längst vergessenen Namen von einst ehrwürdigen jüdischen Familien aus Prag und Umgebung. Die Geschichte wiederholt sich nicht,
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