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Geliebter Vater

Dr Katja König - Arztroman
ISBN/EAN: 9783442365753
Umbreit-Nr.: 1999492

Sprache: Deutsch
Umfang: 220 S.
Format in cm: 1.8 x 18.5 x 11.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 12.02.2007
€ 5,95
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • In die Klinik am Park wird ein Notfallpatient eingeliefert. Lebensgefahr! Jede Minute zählt. Als Dr. Katja König an den OP-Tisch tritt, ist sie schockiert a?" der Patient ist ihr eigener Vater. Doch da an diesem Tag weder Professor Winter noch Dr. Diana Grossmann im Haus sind, muss sie gegen den ärztlichen Grundsatz verstoßen, Verwandte nicht zu behandeln. Sie ist gezwungen selbst zu operieren ... Bewegend, dramatisch und romantisch: Ein Arztroman der neuen Generation!

  • Autorenportrait
    • Nicole Amrein, 1970 in Bern geboren, war als Fernsehmoderatorin, Journalistin und Chefredakteurin bei diversen Magazinen tätig. Mit ihrem Erstling "Die Pfundsfrau" landete sie auf Anhieb einen Bestseller. Es folgten Arztromanserien und Frauenromane sowie zahlreiche Kurzgeschichten für Zeitschriften. Die Serie "Dr. Katja König" hat in der Schweiz bereits eine riesige Fangemeinde; die Filmrechte in Deutschland sind bereits verkauft. Nicole Amrein lebt mit ihrem Mann im Kanton Zug und in der Südschweiz.
  • Leseprobe
    • Also doch, die Kniescheibe war gebrochen. Eine verschobene Querfraktur, wie Dr. Katja König vermutet hatte. Der Patient würde um eine Operation nicht herumkommen. Keine gute Nachricht für einen Studenten, der nebenbei als Radkurier jobbte. Mit zusammengekniffenen Augen hielt die Oberärztin die beiden Röntgenaufnahmen noch einmal gegen die Lichtquelle. Eine Entfernung der Kniescheibe drängte sich zum Glück nicht auf. Wie es aussah, konnte die Patella bleiben, musste aber mehrfach verschraubt werden. Oder aber, die Kollegen nahmen eine Verdrahtung vor. Die Entscheidung lag bei den ausführenden Chirurgen. Dr. König konnte nur eine Empfehlung abgeben, denn während der eigentliche Eingriff stattfand, würde sie längst zu Hause sein, geschafft von einer Nacht, die betriebsamer nicht hätte sein können. Keine Stunde, in der nicht ein neuer Notfall eingeliefert worden war. Von der lebensbedrohlichen Gehirnquetschung bis hin zur harmlosen Hautabschürfung war alles dabei gewesen. Kam hinzu, dass der ihr zugewiesene Assistenzarzt an Darmgrippe erkrankt war und eine der beiden zum Dienst eingeteilten Krankenschwestern ebenfalls mit Influenza im Bett lag. Dr. Katja König dachte an den Radkurier, der aufgrund seiner Verletzung mindestens ein Vierteljahr pausieren musste. Kniescheibenbrüche waren immer eine heikle Angelegenheit. Selbst bei optimaler Versorgung blieben bei einem Drittel der Patienten dauerhafte Schmerzen zurück. Manchmal reichte eben schon eine Wasserlache auf der Straße, um das Leben eines Menschen nachhaltig zu verändern. Versonnen schaute die Ärztin aus dem Fenster. Von den orkanartigen Regengüssen der vergangenen Nacht war nichts mehr zu sehen. Im Osten zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen am wolkenlosen Himmel. Es würde zwei Tage dauern, bis sich Dr. Königs innere Uhr vom Nachtdienst wieder auf den Tagesrhythmus umgestellt hatte. Normalerweise klingelte um sechs Uhr in der Frühe ihr Wecker, trank sie um halb sieben die erste Tasse von Rosis extra starkem Espresso - und nicht solchen abgestandenen Filterkaffee aus der Thermoskanne wie hier. Scheußlich, wie der schmeckte! Aber immer noch besser als das Gebräu aus dem Automaten. Wie sehr sie sich auf ein ausgiebiges Frühstück freute, ein lauwarmes Schaumbad und viel, viel Schlaf. So anstrengend die Nachtdienste an der Klinik am Park auch sein konnten, so schön war es, sich dann ins Bett zu legen, wenn für andere der Tag erst anfing. Für den jungen Mann mit der gebrochenen Kniescheibe würde es allerdings kein guter Tag werden. Noch wusste er nichts von dem anstehenden Eingriff. Dr. König wollte ihm die Nachricht überbringen, sobald sie mit den Dienstplänen für den nächsten Monat fertig war. Es war zuweilen ganz schön knifflig, sämtliche Ferien- und Wochenendwünsche der gesamten Ärzteschaft der chirurgischen Abteilung unter einen Hut zu bringen. Die Arbeit ähnelte einem Puzzlespiel. Einem, bei dem man oft erst ganz am Schluss merkte, dass das entscheidende Teilchen fehlte. Den Bleistift in der einen, den Radiergummi und ein Lineal in der anderen Hand, machte sich die Ärztin daran, die Spalten mit den Stundeneinträgen durchzugehen. Dr. Katja König war so konzentriert bei der Arbeit, dass ihr schlicht entging, wie ein Mann Mitte Vierzig mit neckischem Lachgrübchen über dem rechtem Mundwinkel das Büro betrat. Erst, als ihr der Duft von frisch gemahlenen Kaffeebohnen in die Nase stach, schaute sie hoch. 'Bruno!' Hoch erfreut sprang Katja König vom Stuhl auf, nahm ihm die Papiertüte ab, die er sich zwischen die Zähne geklemmt hatte, um die Türe öffnen zu können. 'Wo kommst du denn so früh her?' 'Na, von wo wohl?', gähnte er, 'aus dem Bett. Ich dachte, du hättest nach der langen Nacht vielleicht Appetit auf ein warmes Croissant.' Während Bruno Bauer der Ärztin eine der beiden Henkeltassen entgegenstreckte, blickte sie in die Tüte. 'Die sind ja von meinem Lieblingsbäcker! Mensch, Bruno, du bist einfach unschlagbar!' 'Nicht unschlagbar, bloß schwer verliebt.' ...
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