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Osiris - Der Baum des Lebens

Osiris 1 - Roman, BLA - Allgemeine Reihe
ISBN/EAN: 9783442368334
Umbreit-Nr.: 1812430

Sprache: Deutsch
Umfang: 444 S.
Format in cm: 3.4 x 18.4 x 11.6
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 12.11.2007
€ 7,95
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Jacq ist der 'Pharao' des historischen Romans! - Ein farbenprächtiges, detailgenaues Bild des alten Ägypten in seiner unermesslichen Pracht und geheimnisvollen Magie! Ägypten im zweiten Jahrtausend vor Christus: ein Junge wird entführt, und ein Schiff versinkt. ein unheimlicher Prophet taucht auf, und Menschen werden ermordet. es droht eine Dürrezeit und mit ihr eine Hungersnot. Pharao Sesostris III. ist in tiefer Sorge, denn die große Akazie, die auf Osiris' Grab im Heiligtum von Abydos gewachsen ist, verkümmert. und er weiß: Wenn der Lebensbaum stirbt, ist Ägypten ganz verloren.

  • Autorenportrait
    • Christian Jacq, 1947 in der Nähe von Paris geboren, promovierte an der Sorbonne in Ägyptologie. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit schrieb er außerordentlich erfolgreiche belletristische Werke. Seine Romane, allen voran der große Ramses-Zyklus, wurden
  • Leseprobe
    • 1 Vorsichtig schlug Iker die Augen auf. Er konnte sich nicht rühren. Mit Händen und Füßen war er an den Hauptmast eines großen Segelschiffs gefesselt, das in voller Fahrt über ruhige See glitt. Die Küste, an der er nach einem langen Arbeitstag spazieren gegangen war, die fünf Männer, die plötzlich über ihn hergefallen waren und ihn mit Stöcken geschlagen hatten, dann die plötzliche Leere. Der ganze Körper tat ihm weh, sein Kopf dröhnte vor Schmerzen. 'Bindet mich los!', flehte er. Ein beleibter, bärtiger Mann kam auf ihn zu. 'Du bist doch nicht etwa unzufrieden mit deinem Schicksal, mein Junge?' 'Warum habt ihr mich entführt?', wollte Iker wissen. 'Weil wir dich vielleicht bald brauchen. Schönes Schiff, hab ich Recht? Es heißt Gefährte des Windes, ist hundertzwanzig Ellen lang und vierzig breit. So eins musste ich haben, um meinen Auftrag auszuführen.' 'Welchen Auftrag denn?' 'Du bist ja nicht gerade wenig neugierig! Egal, bei dem, was dich erwartet, kann ich dir ruhig sagen, dass wir ins Land Punt segeln.' 'Das göttliche Land? Das gibt es doch gar nicht, das ist doch nur eine Fantasiegeschichte für Kinder!' Der Kapitän grinste. 'Meinst du etwa, hundertzwanzig Seeleute, die mutiger und entschlossener sind als Löwen, sind losgefahren, um ein Fantasieland zu erobern? Meine Mannschaft besteht nicht aus Träumern, sondern aus grimmigen Gesellen, die bei dem Unternehmen reich werden wollen, sehr reich.' 'Reichtum interessiert mich nicht! Ich will Schreiber werden.' 'Das kannst du vergessen, Schluss mit Palette, Pinsel und Papyrus. Schau, das Meer ist eine Gottheit, die genauso gefährlich und unbezwingbar ist wie Seth. Wenn der nächste Sturm über uns hereinbricht, weiß ich schon, wie ich das Meer besänftigen kann. Wir brauchen nur eine schöne Opfergabe, damit wir Punt erreichen. Deshalb werfen wir dich lebendig in die Fluten. Wenn du ertrinkst, beschützt du uns.' 'Aber warum. warum denn ich?' Der Kapitän legte den Zeigefinger auf die Lippen. 'Das ist ein großes Geheimnis des Reiches', flüsterte er. 'Ich darf es dir nicht verraten, obwohl du ja nicht mehr lange zu leben hast.' Der Kapitän ging weg, und Iker musste sich zusammennehmen, um nicht in Tränen auszubrechen. Mit fünfzehn sterben zu müssen und ohne zu wissen, warum - wenn das nicht der Gipfel der Ungerechtigkeit war? Wütend versuchte er, sich aus seinen Fesseln zu befreien, aber vergeblich. 'Das hat keinen Sinn, Junge, die Knoten hat ein Fachmann gemacht', bemerkte ein grobschlächtiger, etwa vierzig Jahre alter Mann, der Zwiebeln kaute. 'Ich war es nämlich, der dich gefesselt hat, und was Schildkröten-Auge macht, das macht er richtig.' 'Mach dich doch nicht zum Verbrecher! Sonst strafen dich die Götter.' 'Wenn man dir zuhört, vergeht einem glatt der Appetit.' SchildkrötenAuge verschwand ans Heck. Iker war ein Waisenkind und äußerst wissbegierig. Ein alter Schreiber hatte ihn in sein Herz geschlossen und erzogen. Mit Beharrlichkeit und Fleiß wäre es ihm sicher gelungen, Arbeit in einer Tempelverwaltung zu finden und dort viele glückliche Stunden zu verbringen. Aber das zählte alles nicht mehr - jetzt hatte er nur noch diese unendliche Wasserfläche vor sich, die ihn bald verschlingen würde. Ein junger Seemann ging mit einem Ruder über der Schulter an dem Gefangenen vorbei. 'He, du, hilf mir bitte!', rief Iker. Der Mann blieb stehen. 'Was willst du?', fragte er. 'Mach mich los, ich flehe dich an!' 'Und wo willst du dann hin, du Schwachkopf? Es wäre ziemlich dumm, wenn du vorzeitig ertrinkst. Du sollst sterben, wenn's nötig ist, dann kannst du dich wenigstens etwas nützlich machen. Und jetzt lass uns verdammt noch mal in Ruhe! Sonst schneide ich dir die Zunge ab. Und was Messerklinge sagt, macht er auch.' Iker rührte sich nicht mehr. Sein Schicksal war besiegelt. Aber warum ausgerechnet er? Ehe er von dieser Erde verschwand, wollte er wenigstens eine Antwort auf diese Frage. Ein großes Geheimnis. Wie sollte denn er,
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