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Blutiger Schnee

Thriller
ISBN/EAN: 9783442462889
Umbreit-Nr.: 1302515

Sprache: Deutsch
Umfang: 380 S.
Format in cm: 2.7 x 18.8 x 12
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 08.09.2008
€ 8,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Der erste Fall für den brillanten Inspector Nergui In Ulan Bator fällt der erste Schnee, doch die Hauptstadt der Mongolei ist weit von friedlicher Winterromantik entfernt. Im exklusivsten Hotel der Stadt hat man die geköpfte Leiche eines britischen Geologen gefunden. Offenbar handelt es sich bei ihm bereits um das vierte Opfer eines brutalen Serienkillers, und entsprechend stark ist der Druck, der auf Inspector Nergui lastet. Die Suche nach dem Killer führt ihn schließlich zu mongolischen Hirten, illegalen Goldsuchern und in die faszinierende Landschaft der Wüste Gobi .

  • Kurztext
    • »Ein komplexer Spannungsroman und ein viel versprechendes Debüt.« Seven »Walters erweckt seinen ungewöhnlichen Schauplatz zu sprühendem Leben. Der Beginn einer großartigen neuen Krimiserie.« Guardian »Zum Nägelkauen spannend! Ein vielschichtiger Krimi und eine mitreißende Lektüre. Die Beschreibungen der fremdartigen mongolischen Szenerie sind wunderbar gelungen. Ich freue mich schon auf einen weiteren Besuch in Ulan Bator mit Inspector Nergui an meiner Seite.« The Independent

  • Leseprobe
    • Das war's also. Wieder einmal abgebrannt. Bis auf den letzten tugrik. Er taumelte gegen die Mauer, verlor beinahe das Gleichgewicht, richtete sich schwankend wieder auf und tappte mit unsicheren Schritten die menschenleere Straße entlang. Wie spät war es? Bestimmt nach Mitternacht. Auf dem großen Platz hatten die Straßenlaternen noch gebrannt, doch in den schmalen Seitenstraßen war es düster. Und es war kalt. Klirrend kalt, dabei hatte der Winter gerade erst begonnen. Im letzten Spiel hatte er versucht, seinen Mantel zu verwetten - das Einzige, was ihm noch geblieben war -, aber Gott sei Dank hatten sie ihn nur ausgelacht. Sie lachten ihn meistens aus. Er stolperte erneut, diesmal über einen unebenen Pflasterstein, und plötzlich wurde ihm übel. Er sollte damit aufhören. Mit dem Trinken. Mit dem Spielen. Wieder hatte er kein Geld mehr in der Tasche, jedenfalls bis zur nächsten Stütze, die erst in ein paar Tagen anstand. Aber was gab es denn sonst? Immer wieder leere Versprechungen. Das war die Geschichte seines Landes; jeder machte Versprechungen. Und niemand hielt sie. Wenigstens auf den billigen Wodka war Verlass. Plötzlich blieb er stehen, ihm war schlecht und er musste dringend Wasser lassen. Die Lichter der Stadt wirbelten um ihn herum, eine schwindelerregende Wirrnis von Leuchtreklamen, die eine Zukunft verhießen, in der er keine Rolle spielte. Er trat einen Schritt zurück und versuchte, das Gleich gewicht zu halten; von der Eiseskälte taten ihm alle Knochen weh. Wo war er? Immer noch weit, noch einen langen Fußmarsch von zu Hause weg. Er schaute sich nach einer Stelle um, wo er sich erleichtern konnte. Links von ihm zweigte eine kleine, unbeleuchtete Straße ab, undurchdringliche Schwärze nur wenige Meter abseits von der Stelle, an der er stand. Er blickte zurück. Das Zentrum der Stadt und der große Platz in der Ferne lagen verlassen da, trostlos und frostig im schwachen Schein der Straßenlaternen. Er drehte sich um und trat vorsichtig in die unbeleuchtete Straße. Ein Rest von Anstand ließ ihn weiter in die Dunkelheit vordringen - er hatte keine Lust, zu allem Überfluss auch noch verhaftet zu werden. Da seine Augen sich noch nicht an das Dunkel gewöhnt hatten, konnte er kaum etwas erkennen. Hohe, nackte Gebäude ragten rechts und links auf, während sich hinter ihm die Lichter der Hauptstraße verloren. Er machte noch einen Schritt vorwärts und stolperte von Neuem, nachdem sein Fuß an etwas hängen geblieben war. Etwas Schwerem, das mitten auf der Straße lag. Etwas Weichem. Er fiel vornüber und schrammte mit Arm und Schulter über den rauen Boden; selbst in seinem trunkenen Zustand tat der Aufprall ihm weh. Keuchend drehte er sich auf den Rücken und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Über ihm in der schmalen Lücke zwischen den hohen Gebäuden konnte er ein funkelndes Sternenmuster sehen. Seine Augen stellten sich allmählich auf die Dunkelheit ein und er wälzte sich auf die Seite, um zu sehen, was ihn zum Stolpern gebracht hatte. Zunächst konnte er es gar nicht erkennen. Nur ein nichtssagender, unförmiger Haufen, der sich über den gefrorenen Boden erstreckte. Mit der Zeit fand er, dass er irgendwie einer menschlichen Gestalt ähnelte, aber dann auch wieder nicht. Er rollte sich wieder auf den Rücken und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen, versuchte zu verstehen, was hier nicht stimmte. Und mit einem Mal begriff er, was es war, und er fing an zu schreien, während die Übelkeit, die sich in seinem Magen breitgemacht hatte, ihn überwältigte und einen sauren Geschmack in seiner Kehle hinterließ. Als die Polizeistreife fünfzehn Minuten später eintraf, lag er noch immer stöhnend und würgend da. TEIL EINS Es war wie eins der Höllentore. Mit rasender Geschwindigkeit fuhren sie vom Flughafen Richtung Nordosten, geradewegs auf die Stadt zu, während der Sonnenuntergang purpurrote Schatten vor ihnen auf die Straße warf. Als es zu dämmern begann und allmählich Sterne am Himmel aufgingen, wich die leere Steppe ei
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