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Manisch

Thriller
ISBN/EAN: 9783442468331
Umbreit-Nr.: 1368060

Sprache: Deutsch
Umfang: 413 S.
Format in cm: 2.7 x 18.8 x 11.7
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 03.11.2008
€ 8,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Olivia Corscadden hat den Täter gesehen, davon ist der Psychologe Matthew Denison überzeugt. Sie ist die einzige Zeugin, die einzige Hoffnung, den Serienkiller zu fassen, der im ehrwürdigen Ariel College von Cambridge Todesangst verbreitet. Auch sein letztes Opfer, wieder eine junge Studentin, wurde auf brutale Weise ermordet. Doch Olivia, die man starr vor Entsetzen neben der Leiche ihrer Freundin fand, spricht kein einziges Wort. Denison muss Olivia zum Reden bringen und ans Licht holen, was die junge Frau offenbar mit aller Macht verdrängt. Nur dann kann der ''Schlächter von Cambridge'', wie die Presse ihn nennt, gefasst werden. Doch je mehr Denison erfährt, desto schrecklicher ist sein Verdacht ...

      Matthew Denison kann ein Gefühl von Übelkeit nicht unterdrücken. Als Psychologe ist er an den Anblick von Leichen nicht gewöhnt, doch nun liegt ein grausam zugerichteter, geradezu ausgeweideter Frauenkörper vor ihm. Es ist bereits der dritte Mord am traditionsreichen Ariel College, doch noch immer gibt es keinen Hinweis auf Motiv oder Täter. Schon längst hatte Denison geahnt, dass es sich um einen Serienkiller handeln musste, doch die Polizei hatte ihm nicht glauben wollen. Nun hat auch die Presse Wind von den Morden bekommen und erzielt mit Schlagzeilen zum ''Schlächter von Cambridge'' Rekordauflagen. Doch etwas ist anders bei diesem dritten Fall: Es gibt eine Zeugin. Allerdings spricht Olivia Corscadden kein Wort, seit man sie reglos in einer Ecke jenes Zimmers fand, in dem ihre Mitstudentin abgeschlachtet wurde. Olivias Freund Nick Hardcastle scheint ebenfalls unter Schock zu stehen. Und auf seinem weißen Hemd und seinem Jackett sind Blut und Spuren menschlicher Eingeweide zu erkennen. Immer wieder murmelt er: ''Ich wollte sie wieder hineintun. Ich wollte sie nur wieder hineintun.'' Ist er womöglich der Killer? Denison hat keine leichte Aufgabe vor sich. Er wird versuchen müssen, Olivias Starre zu durchbrechen und ihre Erinnerungen an diesen Abend ans Licht zu holen. Er kann einfach nicht verstehen, warum der Mörder Olivia verschont hat. Was hat sie wirklich gesehen? Und Denison wird schnell vorgehen müssen, bevor der Täter ein weiteres Mal zuschlagen kann und dann vielleicht alle Zeugen beseitigt.

  • Autorenportrait
    • Ruth Newman ist Anfang dreißig, wurde in Reading geboren, wuchs in London auf und lebt nun in Cambridge. Schon seit ihrer frühesten Kindheit wollte sie Autorin werden. Mit vierzehn schrieb sie ihre erste Kurzgeschichte, die ihr ein Interview in der "Hackn
  • Leseprobe
    • Matthew Denison hatte den Eindruck, gleich vor Übelkeit ohnmächtig zu werden. Ein Mordopfer hatte er zum letzten Mal während seines Medizinstudiums im Leichenschauhaus gesehen, und damals hatte er gegen die Schande ankämpfen müssen, wie ein Häufchen Elend auf dem Boden des Autopsiesaals zusammenzuklappen. Er schwitzte bereits vor Nervosität, obwohl er noch nicht mal am Schauplatz des Verbrechens war. Was sollte er nur tun, wenn er die Leiche sah und sich übergeben musste? Der Gedanke, sich auf all die wichtigen Spuren zu erbrechen, ließ ihn aufstöhnen. Detective Chief Inspector Stephen Weathers warf ihm beim Fahren einen Blick zu. 'Alles klar mit dir, Matt? Du weißt, dass du nicht mitkommen musst.' Denison öffnete das Seitenfenster, um frische Luft zu schnappen. 'Wir sollten es ausnutzen, dass ich zufällig in der Nähe war.' 'Dieser Todesfall. wir wissen ja nicht mal, ob es da eine Verbindung gibt', sagte Weathers. Er stellte das Radio an. Denison sagte nichts: Sie wussten beide, dass ein Mord am Ariel College nur eines bedeuten konnte. Der Moderator des Lokalsenders von Cambridge hatte bereits über den Mord berichtet, obwohl Weathers selbst gerade erst verständigt worden war und es spät nachts war. Denison wurde mit einem Schlag klar, dass vermutlich bereits Journalisten vor dem College lauerten. Er fing an, an seiner Krawatte zu ruckeln und sich mit zitternder Hand durchs Haar zu fahren. Die vertrauten Zwillingstürme der Ariel's Chapel tauchten über den Hausdächern auf, als sie näher kamen. Sie bogen um eine Ecke, und da stand sie in all ihrer gotischen Pracht. Denison blinzelte. Sie schien in einem schockierenden Pink zu leuchten. Selbst vom entfernten Ende der Straße konnten sie die Ansammlung von Transportern und Autos, von Männern und Frauen mit Mikrofonen, Kameras und Klemmbrettern sehen. Die Blaulichter auf drei Polizeiwagen waren an, doch die Sirenen waren ausgeschaltet. Weathers fuhr so nah wie möglich an die Pforte heran, und sie bahnten sich einen Weg durch die Reportermeute und das Blitzlichtgewitter der Kameras. Denison hielt den Kopf gesenkt, rückte dann aber verlegen die Brille zurecht. Peinlich berührt erkannte er, dass er das nur tat, um deutlich zu machen, dass er keine Handschellen trug - nur für den Fall, dass einer der Reporter einen falschen Eindruck davon bekam, warum er einen Kriminalbeamten begleitete. Einmal hatte er einen Artikel darüber verfasst, wie ansteckend Paranoia sein konnte; jetzt fragte er sich, ob er nicht zu viel Zeit mit seinen Patienten verbrachte. Ein Sergeant eskortierte sie durch eine kleine Tür, die in das größere Holztor der Pförtnerloge eingelassen war. Auf der anderen Seite sahen sie sich hunderten von Studenten in Abendkleidern und Smoking gegenüber. Die Studenten hatten kleine Grüppchen gebildet. Einige saßen bedrückt auf dem Rasen. Viele der Mädchen trugen das Sakko ihres Freundes über den festlichen Kleidern, manche hatten sich auch in Polizeidecken gehüllt. Sie unterhielten sich mit gedämpften Stimmen, doch es lag keine Erregung darin. Die Gesichter waren verzerrt, die Haut bleich unter der Sommerbräune. Ein Mädchen blickte zu Denison auf; ihre tief liegenden Augen glichen rußigen Flecken. 'Heute Abend hat ihr Maiball stattgefunden', sagte der Sergeant ruhig. 'Deshalb ist die Kapelle auch wie ein Christbaum angestrahlt, und auf dem vorderen Rasen steht eine Hüpfburg.' 'Wissen sie von dem Mord?' Weathers stellte die Frage, während sie an den Studenten vorbeigingen, die in der Dunkelheit wie graue Gespenster auf einem Schlachtfeld aussahen. 'Sie wissen nicht, wer umgebracht wurde, aber sie haben mitbekommen, dass es einen Mord gegeben hat.' Sie gingen unter einem Torbogen unterhalb der College-Bibliothek hindurch und betraten den nächsten Innenhof, Carriwell Court. Unter ihren Füßen knirschte der Kies. Chinesische Laternen warfen ihr Licht in den Schatten. Hier waren mehr Polizisten, aber nur zwei Studenten, ein Junge und ein Mädchen, die an entgegengesetzten Se
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