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Blutfrühling

Roman
ISBN/EAN: 9783442469093
Umbreit-Nr.: 1516068

Sprache: Deutsch
Umfang: 414 S.
Format in cm: 2.7 x 18.7 x 11.9
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 08.06.2009
€ 8,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Mord und Korruption vor der exotischen Kulisse Ulan Bators und der mongolischen Steppe Es wird ein blutiger Frühling für Inspector Nergui und sein Team im mongolischen Ulan Bator. Als eine Frau mit durchschnittener Kehle in einem verlassenen Nomadenlager gefunden wird, ist dies der Beginn eines tödlichen Dramas. Die Spur führt nicht nur hinaus in die mongolische Steppe zur Familie der Toten, sondern auch in die Hauptstadt - zu dem skrupellosen Geschäftsmann Muunokhoi, dessen Einfluss bis in Polizeikreise reicht . Der zweite Fall für den brillanten, charismatischen Inspector Nergui.

  • Autorenportrait
    • Mike Walters hat in der Ölindustrie, im Bankgeschäft und für den Rundfunk gearbeitet. In den letzten zehn Jahren war er als Unternehmensberater in allen Teilen der Welt im Einsatz. "Blut Frühling" ist sein zweiter Roman mit Inspector Nergui. Der Autor lebt mit seiner Familie in Manchester.
  • Leseprobe
    • Sie sind draußen in der Steppe, weit weg von zu Hause. Weit weg von allem. Es ist später Nachmittag an einem der ersten Frühlingstage. Das tiefe Blau des unendlich weiten Himmels wird nur durch ein paar Wolkenfetzen gestört. Alles - selbst die Berge rundherum mit ihren schneebedeckten Gipfeln - ist im Vergleich dazu winzig klein. Die Sonne steht schon tief, und die Berge werfen lange Schatten über die grüne Ebene. Hinter ihnen ist die verschwommene Silhouette der Stadt noch in helles Sonnenlicht getaucht, Fenster und Türme blitzen, und sie selbst rasen ihrem Ziel entgegen. Man hat ihm gesagt, er solle sich ducken. Aber es fällt ihm schwer, sich nicht umzusehen. Noch nie war er so weit von der Stadt weg, noch nie hat er eine so offene, so leere Landschaft gesehen. Er hat in der Steppe gelebt, und die Berge waren die Grenzen seiner Welt, doch er hätte nie gedacht, dass sie selbst nach einer so langen Fahrt immer noch fern und unerreichbar sein würden. Er dreht sich zu dem endlosen Streifen unbefestigter Straße hinter ihnen um und starrt durch den aufgewirbelten Staub auf das alte Auto, das ihrem glänzenden Geländewagen folgt. Dann richtet er den Blick nach vorne auf dieselbe Straße, während er sich fragt, wie weit sie wohl noch von ihrem Ziel entfernt sind. Er schaut auch hinaus, als sie an einem Nomadenlager vorbeifahren, an grasenden Ziegen und Rindern, alten Männern auf Pferden, die die Fahrzeuge ohne erkennbares Interesse beobachten. Sie sind zu viert in dem Jeep. Er sitzt mit dem Boss hinten. Der Boss hat die Augen geschlossen, als schliefe er, aber vermutlich ist er wach und hört dem Geplauder der beiden auf den Vordersitzen zu. Er hat den Boss noch nie schlafen sehen, obwohl der ja auch irgendwann schlafen muss. Er merkt, wie sein eigener Kopf von dem Geschüttel auf der Schotterpiste auf und ab wippt, bemüht sich aber, wach zu bleiben, indem er zu erraten versucht, wie weit sie noch fahren müssen. Auf der Rückfahrt werden sie sich zu fünft in den Geländewagen quetschen müssen. Dann wird der Boss bestimmt vorne sitzen. Irgendwann schläft er doch ein. Als er die Augen wieder aufmacht, ist die Sonne fast untergegangen und der Jeep wird langsamer. Es scheint, als hätten sie ihr Ziel erreicht, obwohl der Ort hier sich in nichts von den endlosen Kilometern leeren Graslands unterscheidet, das sie bereits durchfahren haben. Der Wagen bleibt stehen, und im selben Moment öffnet der Boss die Augen. Der Fahrer dreht sich nach ihm um. Der Boss sagt nichts, nickt nur leicht. Hier ist es. Hinter ihnen hält das andere Auto an. Der Boss macht seine Tür auf, und sie steigen alle aus, während das zweite Fahrzeug um sie herumfährt und dreißig, vierzig Meter weiter schließlich stehen bleibt. Sie sehen zu, wie der Fahrer aussteigt, die hintere Tür öffnet und zwei metallene Benzinkanister herausholt. Die Sonne ist jetzt so gut wie untergegangen, über den Bergen ist nur noch ein leuchtend rotes Scheibchen zu sehen. Die Berggipfel und der Himmel im Westen glühen purpurrot, während der übrige Himmel in ein sattes Mauve getaucht ist und allmählich die ersten Sterne aufgehen. Ganz in der Ferne liegt die Stadt als winziges dunstiges Lichtbündel da. Doch ansonsten erscheint die Steppe menschenleer. Im Dämmerlicht schauen sie schweigend zu, wie der Fahrer systematisch Benzin über das Dach des alten Autos schüttet. Die hintere Tür steht immer noch offen und er beugt sich hinein, um auch den Rücksitz mit der Flüssigkeit zu übergießen. Als beide Kanister leer sind, wirft er sie wieder in den Wagen. Dann schraubt er, als müsste er noch eine letzte Korrektur vornehmen, den Deckel vom Benzintank des Autos ab. Er hält inne und schaut hinüber zum Boss, der mit seinem üblichen, fast unmerklichen Nicken reagiert. Es ist nicht klar, ob der Fahrer es im Dämmerlicht erkennen kann, aber wie es scheint, hat er das Zeichen erhalten. Langsam fängt er an, sich rückwärts von dem Auto zu entfernen, wobei er nach der Stelle Ausschau hält, wo die sich ausbreit
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