Bibliografie

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Tom Waits

Ein Leben am Straßenrand
ISBN/EAN: 9783453266339
Umbreit-Nr.: 1136135

Sprache: Deutsch
Umfang: 701 S.
Format in cm: 4.7 x 22 x 14.8
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 14.09.2009
€ 24,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Tom's Wild Years Endlich ist sie da, die erste umfassende Biografie über Tom Waits, der seit 40 Jahren die kulturelle Landschaft wie kein Zweiter prägt. Er ist eine der einflussreichsten und charismatischsten Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. Als Musiker, Schauspieler und Theaterregisseur feiert er sensationelle Erfolge, ohne sich je gängigen Trends anzupassen. Bruce Springsteen, Rod Stewart, Johnny Cash oder die Eagles coverten seine Songs; mit Filmrollen in "Down By Law" oder "Short Cuts" machte er sich auf der Leinwand unsterblich. Er war schon immer etwas anders als die anderen. Während die meisten Jugendlichen in den sechziger Jahren zu den Beatles tanzten, groovte der kleine Waits zu Bing Crosby und Louis Armstrong. Seine Helden hießen Jack Kerouac oder William S. Burroughs, mit dem er später auch zusammenarbeiten sollte. War er anfangs für sein »Whiskey & Zigaretten«- Image und die traurigen Lieder über Außenseiter berühmt, so wurden er und seine Musik im Laufe der Jahre immer wilder und exzentrischer. Alben wie "Swordfishtrombones" oder "Rain Dogs" zählen heute zu den wegweisenden Werken der Rockmusik. Als Schauspieler hinterließ er in mehreren Filmen von Regisseur Jim Jarmusch, aber auch in "Cotton Club" oder "Rumble Fish" bleibenden Eindruck. Mit "Frank's Wild Years" und diversen Bühnenstücken gelang ihm auch am Theater der Durchbruch. Jetzt geht der Musikjournalist Barney Hoskyns dem Phänomen und Mythos Tom Waits auf den Grund. In seiner akribisch recherchierten Biografie lässt er unter anderem Weggefährten und Freunde wie Keith Richards, Francis Ford Coppola, Bette Midler, Jack Nicholson oder Frank Zappa zu Wort kommen. Pünktlich zum 60. Geburtstag am 7. Dezember 2009.

  • Kurztext
    • »Die wichtigste und gelungenste Künstlerbiografie, die ich je gelesen habe. Absolut herausragend!« Danny Baker, BBC "Hoskyns Buch operiert mit dem Besteck eines Neuro-Chirurgen: fein, vorsichtig, Fasern freilegend." Süddeutsche Zeitung "Journalist Barney Hoskyns lässt in seiner Biografie über Tom Waits Personen und Orte, die das Leben des Musiker ausmachten, lebendig werden." ARD, Morgenmagazin

  • Leseprobe
    • Nur eines ist schlimmer, als missverstanden zu werden "Mein Blick auf mich selbst, wie auch auf alles andere, fußt auf meinem Glauben an das Mysterium der Dinge. Ich mag es, mich verblüffen zu lassen und meine ganz eigenen, fehlerhaften Schlüsse zu ziehen." (Tom Waits zu Mark Rowland, Musician, Oktober 1987) Ich nehme an, die Frau war eine dieser jüdisch-amerikanischen Prinzessinnen. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie häufig sie einem in ihren Flitterwochen die kalte Schulter präsentierte. Der Blick, den sie mir zuwarf, als sie kehrtmachte und wieder auf mich zumarschierte, enthielt allerdings eindeutig etwas Frostiges. Okay, es war nicht direkt frostig; eher panisch: die blanke Angst. Denn sie hatte soeben durchblicken lassen, dass Tom Waits der Anfrage des Coachella-Festivals, den Headliner zu spielen, eine Absage erteilt hatte. Doch während sie auf dem Weg zur Tür war, dämmerte ihr, was sie soeben getan hatte. "Hey", sagte sie mit kaum zu verhehlender Besorgnis in der Stimme, als sie umdrehte und eine feuchte Handfläche auf meinen Unterarm legte. "Bring mich wegen dieser Coachella-Geschichte bitte nicht in Schwierigkeiten, ja?" Wie bitte? Man könnte glauben, sie hätte mir geflüstert, Waits würde seine Frau betrügen. Aber nicht, dass er die Veranstalter eines beschissenen Rockfestivals hatte abblitzen lassen. Was machte es schon, wenn die Leute davon wüssten? Für sie offensichtlich eine Menge. Die sich in ihrem Gesicht abzeichnende milde Panik vermittelte mir eine erste Ahnung davon, mit welchen Widerständen ich aufgrund des bloßen Entschlusses, ein Buch über Tom Waits zu schreiben, zu rechnen hatte. Wenige Wochen darauf ließ mir Keith Richards ausrichten, dass er sich freuen würde, über seine gemeinsame Arbeit mit Waits an dessen Alben Rain Dogs und Bone Machine zu sprechen. Aber nachdem Tom - genauer gesagt, "Tom und Kathleen" (Brennan, Waits Ehefrau) - von meiner Anfrage gehört hatten, wurde das Angebot kurzerhand zurückgezogen. Es irritierte mich zutiefst, dass sie offensichtlich zu verhindern versuchten, dass eine der unangefochtenen Größen der Musikgeschichte sich offiziell zu seiner Liebe und Bewunderung für Waits äußerte. Was steckte dahinter, dass Tom und Kathleen in der Vergangenheit, in der Gegenwart und vermutlich auch in Zukunft, alles daransetzten, die Arbeit sämtlicher Biografen zu behindern? Während der zwei Jahre, in denen ich über Waits' Leben und Arbeit recherchierte, musste ich immer wieder innehalten und mich fragen: "Habe ich tatsächlich das Recht, ein Buch über Tom Waits zu schreiben?" Es fiel schwer, die Abfuhren nicht persönlich zu nehmen. Nicht bloß jene aus dem direkten Waits-Lager, sondern auch die ihrer Bekannten und Mitarbeiter. Es war auch nicht einfach, es nicht als verdeckte Zensur zu verstehen, wenn sie diese Leute höflich aufforderten, sich nicht mit mir einzulassen. Wenn mich Freunde fragten: "Was glaubst du, wovor sie Angst haben?", antwortete ich in der Regel etwas wie: "Ich weiß nicht, wovor sie Angst haben. Ich denke, sie wissen, dass ich weder Kitty Kelley, Albert Goldman, J. Randy Tamborelli noch Nick Broomfield, A. J. Weberman oder Rupert Pupkin bin. Viel schmutzige Wäsche gibt es ohnehin nicht zu waschen. Gut, Waits hat sich mit Rickie Lee Jones und Chuck E. Weiss zugedröhnt. In Bel Air haben sie ein paar Gartenzwerge verunstaltet. Und sie haben sich in Duke's Coffee Shop mit ein paar Cops gezofft. Na und?" Meistens zögerte ich einen Moment, bevor ich sagte: "Eigentlich glaube ich nicht, dass sie überhaupt vor irgendetwas Angst haben. Sie wollen bloß nicht, dass da ein Buch erscheint, dass Waits auf so eine pseudofreudianische Tour, ad hominem, auf die Summe seiner Lebenserfahrungen reduziert. Und dafür habe ich durchaus Verständnis, genau genommen nötigt mir eine solche Haltung sogar den vollsten Respekt ab." Mein Freund Jeb Loy Nichols hatte mich daran erinnert, mit welcher Vehemenz sich der Künstler Joseph Cornell (einer von Waits' vielen Helden) sämtlichen V
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