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Die Frau, die niemand kannte

Thriller
ISBN/EAN: 9783492274128
Umbreit-Nr.: 3517018

Sprache: Deutsch
Umfang: 525 S.
Format in cm: 3.5 x 19.1 x 12.1
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 12.11.2012
€ 9,99
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Die Amerikanerin Kate Moore zieht mit Mann und Kindern nach Luxemburg - sie freut sich auf ein entspanntes Leben als Mutter und Hausfrau. Endlich keine Geheimnisse mehr, endlich droht ihre zwielichtige Vergangenheit nicht mehr in ihr Privatleben einzudringen. Doch dann macht sie die Bekanntschaft des Exilantenpärchens Julia und Bill. Und die Gefahr, dass ihre wahre Identität ans Licht kommt, ist plötzlich größer denn je.

  • Autorenportrait
    • Chris Pavone arbeitete im Lektorat bei Doubleday, Crown, Artisan und Clarkson Potter. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Luxemburg lebt Chris Pavone heute mit Familie und Hund in New York City. Das Debüt »Die Frau, die niemand kannte« erntete in den USA begeisterte Stimmen von Presse und Kollegen, erreichte Platz 9 der New-York-Times-Bestsellerliste, und wurde 2013 mit dem Edgar Award in der Kategorie »Bester Erstlingsroman« ausgezeichnet. Auch sein zweiter Roman »Das Manuksript« löste bei Presse und Lesern enthusiastische Reaktionen aus.
  • Schlagzeile
    • Sie hütet ein schreckliches Geheimnis - doch auch ihr Mann spielt ein doppeltes Spiel.
  • Leseprobe
    • Für meine kleinen Ex-Expats, Sam und Alex   Die Wahrheit ist etwas Schönes, kein Zweifel, aber Lügen auch. Ralph Waldo Emerson   Der einzige Reiz der Ehe liegt darin, dass sie ein Leben der Täuschung für beide Teile absolut notwendig macht. Oscar Wilde   AUFTAKT Heute, 10:52 Uhr, Paris   'Kate?' Wie gebannt blickt Kate in das Schaufenster, in dem sich Kissen, Tischdecken und Vorhangstoffe in verschiedensten Schattierungen von Taupe, Schokobraun und Moosgrün türmen - eine Farbpalette, die die zarten Pastelltöne der letzten Woche ersetzt hat. Saisonwechsel. Einfach so. Sie wendet sich vom Fenster ab und der Frau zu, die neben ihr auf dem schmalen Bürgersteig der Rue Jacob steht. Wer ist diese Frau? 'O mein Gott, Kate! Bist du das?' Die Stimme kommt ihr bekannt vor. Aber das reicht nicht. Inzwischen hat Kate vergessen, wonach sie halbherzig gesucht hat. Es war irgendetwas aus Stoff. Vorhänge für die Gästetoilette ? Irgendetwas Albernes, Unnützes. Sie zieht den Gürtel ihres Regenmantels enger, eine Geste des Selbstschutzes. Vorhin, auf dem Weg zur Vorschule, hat es geregnet. Nebel stieg von der Seine auf, und die Absätze ihrer Lederstiefel hallten laut auf dem Kopfsteinpflaster. In der Tasche ihres dünnen Regenmantels steckt eine zusammengefaltete Herald Tribune. Das heutige Kreuzworträtsel hat sie bereits im Café neben der Schule gelöst, wo sie meistens gemeinsam mit den anderen ausländischen Müttern frühstückt. Zu denen gehört diese Frau jedenfalls nicht. Diese Frau trägt eine Sonnenbrille, die ihre Stirn, den größten Teil ihrer Wangen und die gesamte Augenpartie verdeckt, sodass Kate unmöglich erkennen kann, wer sich hinter all dem schwarzen Kunststoff und den goldenen Logos verbirgt. Ihr kurzes kastanienbraunes Haar ist streng aus dem Gesicht gekämmt und wird von einem Seidenschal gehalten. Sie ist groß und attraktiv, jedoch mit üppigen Hüften und Brüsten. Sinnlich. Sie ist auf leichte, natürliche Weise gebräunt, als verbringe sie viel Zeit im Freien. Tennis vielleicht oder Gartenarbeit. Jedenfalls hat ihr Teint nichts von dieser tiefdunklen Dörrapfelbräune, die so viele stundenlang im UV-Licht der Solariensärge schmorende Französinnen schätzen. Ihr Outfit erinnert an eine Reiterin. Kate erkennt auf Anhieb das karierte Sakko aus dem Schaufenster dieser neuen, obszön teuren Boutique ganz in der Nähe wieder, in deren Räumen zuvor eine beliebte Buchhandlung ansässig war - ein Wechsel, der lautstarken Einheimischen zufolge den Niedergang des Faubourg St. Germain einleitet, das sie kennen und lieben. Doch die Liebe zu dieser Buchhandlung war eher abstrakter Natur gewesen, denn sie war meistens leer gewesen, während in der Boutique oft Hochbetrieb herrschte. Nicht nur texanische Hausfrauen, japanische Geschäftsleute und russische Schlampen fallen heuschreckenartig dort ein und bezahlen ihre Blusen, Schals und Handtaschen in bar - mit brandneuen Scheinen, frisch aus der Geldwäschemaschine -, sondern auch die reichen Pariserinnen. Arme gibt es in dieser Gegend nicht. Aber diese Frau ? Sie lächelt und entblößt dabei eine Reihe perfekter, strahlend weißer Zähne. Auch das Lächeln kommt Kate bekannt vor, trotzdem muss sie ihre Augen sehen, um ihre schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen. In Südostasien werden Autos gebaut, die weniger kosten, als diese Frau für ihre Karojacke hingeblättert hat. Kates Kleidungsstil ist ebenfalls erlesen, im Gegensatz zu dem dieser Frau jedoch klassisch-zeitlos, wie Frauen ihres Typs es vorziehen. Diese Frau ist Amerikanerin, spricht jedoch ohne einen bestimmten Akzent. Sie könnte von überall her stammen. 'Ich bin's', sagt sie und nimmt endlich ihre Sonnenbrille ab. Instinktiv weicht Kate einen Schritt zurück und spürt den verrußten dunkelgrauen Steinsockel des Hauses an ihren Hosenbeinen, während die Metallbügel ihrer Handtasche klirrend gegen die Schaufensterscheibe schlagen. Ihr fällt die Kinnlade herunter, doch aus ihrem Mund dringt kein Laut. Ihr erster Gedan
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