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Wirtschaftseliten in Deutschland nehmen ein zunehmend instrumentelles Verhältnis zur Frage ihrer gesellschaftlichen Verantwortung ein. Soweit sie sich durch Worte und Taten dazu bekennen, erscheint dies als eine notwendige Investition, um durch eine gezielte Imagepflege politischen Druck und ökonomischen Schaden von Unternehmen abzuwenden. Gezeigt wird dies anhand von Interviews und umfangreichen Inhaltsanalysen von Tageszeitungen und Verbandszeitschriften.

Wie sehen Wirtschaftseliten ihre Rolle in der Gesellschaft? In welcher Hinsicht, in welchem Umfang und unter welchen Bedingungen nehmen sie gesellschaftliche Verantwortung wahr? Inwieweit wird ihnen gesellschaftliche Verantwortung von anderen Akteuren zugemutet? Diesen Fragen wird anhand von Interviews mit Repräsentanten der Wirtschaft sowie einer quantitativen Inhaltsanalyse zur Debatte über die gesellschaftliche Rolle von Wirtschaftseliten in den letzen Jahrzehnten nachgegangen. Die Befunde weisen auf eine widersprüchliche Entwicklung hin. Auf der einen Seite versuchen große Teile der neoliberal gestimmten Wirtschaftseliten, sich gesellschaftlicher Verantwortung unter dem Hinweis auf einen verschärften Konkurrenzdruck im Zuge von Globalisierungsprozessen zu entledigen. Auf der anderen Seite bekennen sich teilweise dieselben Sprecher, teilweise aber auch andere Wirtschaftsakteure, geradezu emphatisch zu Corporate Citizenship und Corporate Social Responsibility. Soweit es nicht bei bloßer Rhetorik bleibt, werden entsprechende Aktivitäten überwiegend strategisch im Sinne eines Image Managements nach dem Motto "Tu Gutes und sprich darüber" eingesetzt.