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Täglich die Angst

ISBN/EAN: 9783570303634
Umbreit-Nr.: 1342934

Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format in cm: 1.5 x 18.5 x 12.5
Einband: kartoniertes Buch
Lesealter: 12-99 J.

Erschienen am 05.03.2007
€ 5,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Thema: Mobbing in der Schule.Katinka, Annika und Lisa haben die Klasse fest im Griff und Thorsten in der Zange. Er ist ihr neuestes Opfer, und die Lehrer reden gegen Wände, denn keiner macht den Mund gegen die Gang auf. Wer ist schon so verrückt, sich als nächstes Mobbing-Opfer anzubieten? Doch irgendjemand hat den Terror satt - und mobbt zurück, eiskalt und richtig gefährlich: mit Sachbeschädigung, versuchter Körperverletzung und Entführung, bis Annika die Gewaltspirale durchbricht.

  • Kurztext
    • »Die Gewaltbereitschaft unter zunehmend jüngeren Schülern wächst, wie auch Manfred Theisens Roman (?) uns eindringlich vor Augen führt.« Sabine Kippenberg / Buchhändler heute »Wer schwach ist, wird totgebissen - so einfach wie grausam lautet das Prinzip, das Manfred Theisen in seinem neuen Roman (?) vor Augen führt.« Bücher »Wer Klischees erwartet, wird überrascht: Theisen macht es sich und dem Leser nicht leicht.« WAZ über »Amok«

  • Autorenportrait
    • Manfred Theisen wurde 1962 in Köln geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik und Politik, forschte zwei Jahre für das deutsche Innenministerium in der Sowjetunion, arbeitete als Redakteur und leitete eine Kölner Zeitungsredaktion. Heute lebt er als freier Autor in Köln.
  • Leseprobe
    • br />Ich mag den Zoo. Ich mag es, vor einer Glasscheibe zu stehen und nicht zu wissen, ob ich den Affen beobachte oder der Affe mich. Wer sitzt eigentlich im K?g? Ich wei?es nicht. Wahrscheinlich ist nur wichtig, wessen K?g gr??r ist oder wer wen eingesperrt hat. Ich jedenfalls habe den Affen nicht eingesperrt. Ich halte die Handgelenke von Thorsten fest und der windet sich unter der Dusche wie ein Affe. Keine Haare an den Armen. Er kommt nicht weg. Meine H?e sind stark, auch wenn sie schlank sind. Die Venen liegen dicht unter der Haut. Er schreit um Hilfe. Niemand wird ihn retten. Was glaubt der Typ eigentlich? Meint er, die M?ls hier w?n bei amnesty international? H? und Schadenfreude stehen in der Dusche unserer Ankleide so dicht wie in Holland der Spargel. ?Halt ihn ja fest!?, befiehlt mir Katinka. ?F?r wie dumm h?st du mich?? Sie grinst. ?Halt ihn trotzdem fest.? Lisa hat seinen andern Arm im Griff wie ein Schraubstock. Katinka geht Thorsten frontal an. Sie streichelt ihm ?ber sein nasses wei?s T-Shirt, seine Warzen zeichnen sich ab. Dann malt sie ihm mit einem roten Edding zwei Br?ste aufs Shirt - wasserfest. Sie kann gut zeichnen. Katinka ist eine, die mit dreizehn ihre einzige Liebe verloren hat. Mark aus der Parallelklasse. Wie langweilig der heute ist. Kurzhaarig wie ein Dackel. Ruderclub, Sonnenseite des Lebens. Sagt, er will sp?r mal in die Medien. Doch das ist jetzt egal. Pr?ritum war, Pr?ns ist. Der Augenblick z?t. Alles andere ist Vergangenheit. Vergiss gestern, denk an heute. Thorsten will Katinka treten, aber sie ist schneller und h? sein Bein fest. Er kippt, f?t auf die Kacheln und schreit vor Schmerz, h? seinen Ellbogen. Die Kacheln sind heil geblieben, ein bisschen Blut von ihm mischt sich in das abflie?nde Wasser. Katinka lacht herzhaft. Sie meint es ehrlich. Die anderen M?hen sehen uns zu, lachen im Chor. Sie haben sich in die T?r zur Umkleide gestellt, weil das Wasser der Dusche nicht bis da hinspritzt. Die meisten sind schon wieder komplett angezogen. Wir hatten zwei Stunden Sport und haben uns alle geduscht, dann haben wir drei Thorsten geholt. Der Abfluss s?elt uns zu, dass Schluss sein muss. Katinka macht trotzdem weiter, sagt ihm von oben herab, dass er ein Schlappschwanz ist. Das wei?er sicher selbst, sonst l? er nicht da. Aber so macht sich Katinka richtig klar, wer auf welcher Seite vom Gitter steht. Thorstens Schrei ist hell. ?Warum tut ihr das mit ihm??, h?ren wir Sarah in gebrochenem Deutsch hinter uns sagen. Sie lugt unter ihrem Kopftuch zwischen den andern M?hen durch in den Duschraum. Keiner hier in der Klasse hat wirklich Verst?nis f?r sie, denn ihre Sozialspr?che im Unterricht nerven schon genug, da sollte sie wenigstens jetzt die Klappe halten. ?Wir machen das, damit Missgeburten wie du was zu glotzen haben.? Katinka sieht Sarah scharf an. Ihre Blicke kreuzen sich wie Schwerter. ?Hau ab!?, sagt Katinka. Sarah gibt nach, segelt unter ihrem Kopftuch aus Katinkas Blickfeld. Meine H?e sind nass. Das ist nicht so schlimm, denn es ist Sommer und hei? Der Schwei?kommt nicht von innen, sondern von au?n. Es sind nur noch gut drei Wochen bis zu den gro?n Ferien. Wir sind heute zum letzten Mal hier in der alten Turnhalle. Ab morgen ist sie wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Nach Sarahs Abzug kann sich Katinka wieder ganz auf Thorsten konzentrieren und erkl?: ?Falls du morgen noch mal mit dem Haarschnitt in die Schule kommst, mach ich dir 'n Loch in den Kopf.? Dabei tritt sie ihn gegen die Schulter. Thorsten schreit auf. ?Komm, ist gut. Lass ihn in Ruh?, meint Lisa und erntet prompt ein h?sches Grinsen von Katinka: ?Gef?t er dir etwa? Stehst wohl auf Thorsten?? Lisa hat dummerweise vor einem halben Jahr mal am Rande erw?t, dass sie Computertypen wie ihn zwar schr? aber eigentlich auch ganz cool f?e. Alle lachen ?ber Katinkas Spruch. Lisa schmettert nur ein ?Sehr witzig!? zur?ck. ?Also, was ist??, wendet sich Katinka wieder an Thorsten. ?Hast du kapiert, was ich gesagt hab? Morgen kommst du mit
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