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Das Medici-Siegel

ISBN/EAN: 9783570305508
Umbreit-Nr.: 1975607

Sprache: Deutsch
Umfang: 576 S.
Format in cm: 5.4 x 18.4 x 12.5
Einband: kartoniertes Buch
Lesealter: 12-99 J.

Erschienen am 02.03.2009
€ 9,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Intrigen und Verrat in der geheimnisvollen Welt Leonardo da Vincis! Italien 1502: Als der junge Matteo in den Fluss springt, um einem Mordanschlag zu entgehen, ist es kein anderer als Leonardo da Vinci, der ihn aus den Fluten rettet. Der Meister reist in Diensten des finsteren Fürsten Cesare Borgia durchs Land und Matteo darf ihn fortan begleiten. Doch Verbrechen und Tod verfolgen Matteo, den Jungen, dessen Herkunft im Dunkeln liegt: Er trägt etwas bei sich, so gefährlich, dass die Borgias wie die Medicis bereit sind, jeden Mord zu begehen, um es in ihre Hände zu bringen . Ein gewaltiges, fesselndes Zeitporträt der italienischen Renaissance Faszinierende Einblicke in da Vincis Leben und Schaffen

  • Kurztext
    • "Fesselnde Spannung, ein Blick hinter die Kulissen der aufregenden Zeit der Renaissance sowie das Leben von Leonardo da Vinci und ein verblüffendes Ende erwarten den Leser." Westfälische Zeitung "Großartig zu lesen, leidenschaftlich geschrieben." Guardian "Lesestoff für echte Bücherwürmer, die großen Genuss finden an dicken Wälzern mit dementsprechend dichtem Inhalt." Buchkultur

  • Leseprobe
    • Der Mord Italien, Romagna, im Sommer 1502 Der erste Schlag trifft mich seitlich am Kopf. Ich taumle, stürze beinahe zu Boden. Sandino macht ein paar Schritte vorwärts, steigt über den Mann, der tot zu seinen Füßen liegt. Den Mann, den er vor meinen Augen ermordet hat. Jetzt will er mich töten. Ich weiche zurück. Er packt seinen Knüppel fester, schlägt damit gegen meinen Magen. Schmerzgekrümmt krieche ich auf die Felsen. Weg, nur weg von ihm. Er knurrt ärgerlich und folgt mir. Verzweifelt schaue ich mich um. Unter mir und hinter mir nichts als der Fluss, der reißendes Hochwasser führt. Sandino grinst. "Hier kommst du nicht mehr weg, Junge." Er hebt den Arm. Holt wieder mit seinem Knüppel aus. Schnell drehe ich den Kopf zur Seite, um seinem Schlag auszuweichen, aber auf den nassen Steinen verliere ich den Halt. Er stößt einen Fluch aus. Ich stürze. Ich spüre das eiskalte Wasser bis ins Mark. Sofort reißt der Fluss mich mit sich fort. Die Strömung zerrt an mir, reißt an meinen Kleidern, zieht an meinen Beinen. Ich schlucke Unmengen von Wasser, aber ich kämpfe, um den Kopf über der Oberfläche zu halten, und versuche zu schwimmen. Mein Zappeln richtet nichts aus gegen die Gewalt der Strömung, die mich in ihrem gierigen Griff gefangen hält. Ich muss das Ufer erreichen. Ich muss. Meine Kräfte schwinden. Ich kann den Kopf nicht mehr über Wasser halten. Dann ein entsetzliches Brausen. Ein Wasserfall! Das Brausen wird lauter, die Strömung nimmt zu. Nur noch Sekunden trennen mich vom Tod. Mit allerletzter Kraft reiße ich die Arme nach oben und schreie um Hilfe. Ich werde über den Rand des Wasserfalls geschleudert und taumle hinab in die schäumende, kochende Gischt. Brodelnde Wassermassen donnern auf mich herab und ziehen mich in die Tiefe. Ich bin in dem Strudel gefangen, kann mich nicht aus seinem tödlichen Wirbel befreien. Noch treibe ich mit dem Gesicht nach oben, schnappe mit weit aufgerissenem Mund nach Luft. Das herabstürzende Wasser nimmt mir die Sicht. Da, ein Regenbogen aus tausend Facetten! Über ihm ist Licht und Leben. Dann verschwimmt wieder alles und das Blut tost in meinem Kopf. Mir ist, als betrachte ich mich selbst aus großer Höhe. So als ob mein Geist meinen Körper von einer anderen Ebene aus beobachtet. Von der Erde an einen anderen Ort entrückt, schaue ich dem verzweifelten Todeskampf eines zehnjährigen Jungen zu. Ein Atemzug. Und dann nichts mehr. Berstendes Licht. Tiefste Dunkelheit. Zwei Hände packen mich am Kopf. Ich sehe nichts. Höre keinen Ton. Kein Geruch dringt in meine Nase. Aber eine Berührung, ja, die spüre ich. Kräftige Finger unter meinem Kinn und auf meiner Stirn. Ein Mund auf meinem, sachte. Lippen auf meinen Lippen. Sie bedecken sie ganz. Hauchen mir Leben ein mit ihrem Kuss. Ich schlage die Augen auf. Ich sehe das Gesicht eines Mannes. "Ich bin Leonardo da Vinci", sagt er. "Meine Gefährten haben dich aus dem Fluss gezogen." Er deckt mich mit einem weiten Mantel zu. Ich blinzle. Der Himmel tut meinen Augen weh, seine Farbe ist kalt und sein Blau schmerzhaft. "Wie heißt du?", fragt mich der Mann. "Matteo", flüstere ich. "Matteo." Seine Stimme betont jede einzelne Silbe. "Ein schöner Name." Die Umrisse seines Gesichts verschwimmen wieder vor meinen Augen. Ich huste, spucke Wasser und Blut. "Ich sterbe", sage ich und fange an zu weinen. Er wischt mir die Tränen aus dem Gesicht. "Nein. Du wirst leben, Matteo." Er nennt mich Matteo. Das kommt daher, dass ich, als er mich damals halb tot aus dem Wasserfall gezogen hat, noch geistesgegenwärtig genug war, meinen richtigen Namen zu verschweigen. Matteo war der erste Name, der mir einfiel. So wie der Name war beinahe alles, was ich ihm danach über mich erzählt habe, gelogen. An dem Tag, an dem sie mich retteten, haben er und seine Begleiter neben dem Wasserfall ein kleines Lagerfeuer angezündet, damit meine Kleider trocknen konnten. Ich selbst wäre liebend gerne gleich so weit wie irgend möglich von diesem Ort geflohen, ab
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