Bibliografie

Detailansicht

'Ich mach euch fertig!'

Praxisbuch Gewaltprävention
ISBN/EAN: 9783579067667
Umbreit-Nr.: 1175642

Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format in cm: 1.3 x 21.5 x 13.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 19.04.2010
Auflage: 1/2010
€ 14,95
(inklusive MwSt.)
Nachfragen
  • Zusatztext
    • Denn wir wissen nicht, was sie tun Über Ursachen, Formen, Auslöser und Konsequenzen von Gewalt Ein konstruktiver Leitfaden für eine kontinuierliche Bearbeitung dieses Themas Gewalt an Schulen ist nicht erst seit Erfurt, Winnenden, Emsdetten und Ansbach ein immer wiederkehrendes Thema in den Medien und in der Öffentlichkeit. Der Gewalt unter Kindern und Jugendlichen stehen Erwachsene oft ohnmächtig gegenüber. Jörg SchmittKilians Praxisbuch zur Prävention zeigt, wie Erwachsene mit jungen Menschen in einen vertrauensvollen Dialog treten können, um rechtzeitig Probleme zu erkennen und fatalen Krisensituationen vorzubeugen. Es vermittelt Handlungsstrategien und in der Praxis erprobte methodische Schritte, wie etwa Diskussionen und Rollenspiele (Perspektivwechsel OpferTäter). Ein 'Muss' für Lehrerinnen und Lehrer und alle, die mit Jugendlichen arbeiten.

  • Leseprobe
    • Die Gewalt unter Kindern und Jugendlichen sowie die steigende Gewaltbereitschaft junger Menschen gegenüber Erwachsenen standen nach dem Amoklauf von Gregor R. im Gymnasium Anspach und dem tödlichen Angriff von zwei jungen Männern auf Dominik Brunner an der S-Bahn-Station in München erneut im Fokus der Medienberichterstattung. Jugendliche Gewalttaten werden zunehmend mit einer unvorstellbaren Brutalität begangen, und nicht selten werden die Opfer schwer verletzt und manchmal sogar getötet. Aber nicht nur Amokläufe, sondern auch andere schwere Gewalttaten lösen in der Öffentlichkeit immer wieder Entsetzen aus. Mit jeder (oft 'künstlich dramatisierten') Berichterstattung steigt die 'German Angst'. In zahlreichen Diskussionen und Studien versuchen Experten, das Phänomen zu beleuchten und Erklärungsansätze zu finden. Dabei taucht immer wieder die Frage auf, ob die tragischen Einzelfälle nicht ein verzerrtes Bild auf die Gesamtsituation werfen. * Ist die Jugend wirklich gewalttätiger als früher? * Verdrängen wir bei der Betrachtung von dramatischen Ereignissen die Tatsache, dass die meisten schweren Gewalttaten (mit Ausnahme des Amoklaufs) von jugendlichen Intensivtätern begangen werden? * Wie reagieren wir auf die 'alltägliche' Gewalt? * Was ist noch 'normal', und wo ziehen wir die Grenze zur zielgerichteten 'schweren' Gewalt? * Wie konsequent handeln wir, wenn Jugendliche Gewalt ausüben? Mit dem Praxisbuch Gewaltprävention möchten das Gütersloher Verlagshaus und ich engagierten Lehrerinnen und Lehrern, besorgten Müttern und Vätern sowie allen Bezugspersonen junger Menschen Orientierungshilfen vermitteln, wie wir präventive Maßnahmen umsetzen und durch rechtzeitiges Erkennen einer sich anbahnenden Krisensituation zeitnah und konsequent reagieren können. Bezugspersonen von jungen Menschen stoßen immer wieder an ihre Grenzen, wenn die von Michael Winterhoff in seinen Bestsellern beschriebenen 'kleinen Tyrannen' größer werden. Viele Erwachsene wissen oft nicht, wie sie auf Provokationen, aggressives Verhalten und gewalttätige Handlungen der Jugendlichen reagieren sollen. Wenn junge Menschen 'über die Stränge schlagen', wird entweder weggeschaut oder übertrieben reagiert. Die einen ignorieren Warnsignale, andere wiederum reagieren in einem der Situation unangemessenen Rahmen, oder erkennbare Warnsignale werden als 'harmlos' eingestuft. Bei Konfliktsituationen macht sich in Elternhäusern, Schulen und Jugendverbänden oft eine gewisse Hilflosigkeit breit. 'Natürlich will man einen Schüler nicht wegen eines blöden Spruchs diffamieren', war die Entschuldigung einer Lehrerin: Sie hatte die konkrete Amokdrohung eines Schülers gegenüber zwei Mitschülerinnen 'überhört'. Erst als sich die Mädchen den Eltern anvertrauten, wurde die Polizei informiert. Wenn wir zeitnah und konsequent reagieren, können wir dem 'Sprücheklopfer' Hilfe anbieten und vielleicht sogar Schlimmeres verhindern. Fachdisziplinen können bei der (rechtzeitigen) Betrachtung des Einzelfalls Rückschlüsse ziehen, ob und wie weit sich ein Schüler auf dem Weg zur Gewalt befindet. Wie aber können wir das Einpendeln zwischen Wegschauen und Ausrasten erreichen und angemessen reagieren? Aktuelle Fakten, strategisches Basiswissen aus neuen Studien und Erfahrungen in Projekten mit jungen Menschen liefern wichtige Hintergrundinformationen für die Umsetzung präventiver Angebote, für das rechtzeitige Erkennen zielgerichteter Gewalthandlungen und für zeitnahes Handeln in konkreten Krisensituationen. Dieses Buch zeigt keine psychologischen Hintergründe der Entstehung von Gewalt auf und kann auch kein Patentrezept liefern. Jedoch können die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen und die in der Praxis gewonnenen Erkenntnisse Lehrern und Eltern wichtige Anregungen für den alltäglichen Umgang mit jungen Menschen vermitteln. Ich hoffe, dass Sie in diesem Buch Antworten und Anregungen finden, wie wir koordinierte und kontinuierliche Präventionsarbeit leisten und in Krisens
Lädt …