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Der Mythos vom globalen Wirtschaftskrieg

Eine Abrechnung mit den Pop-Ökonomen
ISBN/EAN: 9783593361475
Umbreit-Nr.: 921869

Sprache: Deutsch
Umfang: 239 S.
Format in cm: 2.4 x 22.1 x 15
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 17.02.1999
Auflage: 2/1999
€ 24,90
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Die Meinungsführer der Globalisierungsdebatte sind Paul Krugmans Angriffsziel, gleich ob Lester Thurow, Bill Clinton, Jacques Delors oder John Major. Stilistisch brilliant, sachlich pointiert und unterhaltsam legt der Star der neuen Ökonomengeneration den kläglichen Zustand der Debatte über die Zukunft der Alten Welt in einer globalisierten Wirtschaft bloß. Das Buch öffnet die Augen über die Mechanismen der öffentlichen Meinungsbildung, die der Verdrängung einer sachlich fundierten Diskussion zugunsten populistischer Konzepte Vorschub leisten.

  • Kurztext
    • Die Meinungsführer der Globalisierungsdebatte sind Paul Krugmans Angriffsziel, gleich ob Lester Thurow, Bill Clinton, Jacques Delors oder John Major. Stilistisch brilliant, sachlich pointiert und unterhaltsam legt der Star der neuen Ökonomengeneration den kläglichen Zustand der Debatte über die Zukunft der Alten Welt in einer globalisierten Wirtschaft bloß. Das Buch öffnet die Augen über die Mechanismen der öffentlichen Meinungsbildung, die der Verdrängung einer sachlich fundierten Diskussion zugunsten populistischer Konzepte Vorschub leisten.

  • Schlagzeile
    • »An Paul Krugman kommt niemand vorbei«
  • Leseprobe
    • Die Ergebnisse der intensiven wissenschaftlichen Erforschung des internationalen Handels, wie sie in den letzten zweihundert Jahren - im Grunde seit David Hume und seinem berühmten Aufsatz "On the balance of trade" - stattgefunden hat, werden im öffentlichen Diskurs so gut wie völlig ausgeblendet. Statt dessen dominiert die glatte Rhetorik derer, die sich gern den Anschein der Scharfsinnigkeit geben, ohne sich aber über die Dinge groß den Kopf zu zerbrechen. Leider nimmt dies inzwischen so große Ausmaße an, dass jemand, der sich anhand der populärwissenschaftlichen Literatur (im Gegensatz zu einschlägigen Lehrbüchern) zum Thema informieren will, überhaupt nicht bemerkt, dass es noch etwas anderes - und Besseres - gibt. Doch wo liegen eigentlich die Gründe für diese volkstümliche Oberflächlichkeit der öffentlichen Debatte? In gewissem Maße spielt natürlich der Faktor Mensch - das Allzumenschliche - eine Rolle. Die intellektuelle Trägheit wird nicht auszurotten sein, auch nicht bei den klugen Köpfen. Eine weitere Ursache ist sicherlich die Tatsache, dass die Ökonomen allgemein immer mehr an Einfluss verlieren. Das hohe Ansehen, das der Berufsstand noch vor einer Generation genoss, hatte viel mit Keynes und dessen makroökonomischer Theorie zu tun. Inzwischen aber gibt es die makroökonomische Theorie nicht mehr. Außerdem spielen heute die Medien eine beträchtliche Rolle. Viele Zeitungs- und Zeitschriftenherausgeber stützen sich lieber auf die Meinung der Flachgeister der populärwissenschaftlichen Fraktion, als sich mit den leider komplexen Gedankengängen derer auseinanderzusetzen, die von der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung etwas verstehen und wissen, dass die Handelsbilanz auch etwas mit der Differenz zwischen Sparen und Investieren zu tun hat. Tatsächlich gehören einige wichtige Herausgeber - ich denke etwa an James Fallows von The Atlantic oder Robert Kuttner von The American Prospect - selber dem Lager der "Popularisten" an. Sie benutzen ihre Magazine ganz offen als Plattform für eine Art Kreuzzug gegen die seriösen Intellektuellen. Die Ökonomen und Außenhandelstheoretiker selbst sind allerdings nicht ganz schuldlos daran, dass die "Popularisten" mit ihren Sprechblasen das Feld dermaßen beherrschen. Viel zu wenig wurde versucht, mit der breiten Öffentlichkeit in einen Dialog zu treten. Um unser obiges Beispiel aufzugreifen: Was könnte man dem interessierten Leser zum Thema Weltwirtschaft denn sonst anbieten? Sicher, es gibt einige sehr gute Lehrbücher, doch ein Lesespaß sind die nicht. Einige hervorragende Fachleute- wie zum Beispiel Jagdish Bhagwati von der Columbia University - schreiben zwar Kolumnen in angesehenen Zeitschriften, veröffentlichen Artikel (etwa in The New Republic) und treten auch im Fernsehen auf. Doch Kolumnen und Kurzartikel - geschweige denn das Drei-Minuten-Statement im Fernsehen - sind einfach das falsche Format für differenzierte, subtile und gleichzeitig abgerundete Gedankengänge. Dies gilt in besonderem Maße für weltwirtschaftliche Themen, wo alles in doppelter und dreifacher Weise miteinander zusammenhängt. Angesichts dessen, was ich in Little Rock erlebte (und vor allem begriff), scheinen mir die meisten Ökonomen vor allem viel zu viel vorauszusetzen, wenn sie für eine intellektuelle Öffentlichkeit schreiben. Sie setzen beispielsweise ein Wissen des Lesers darüber voraus, dass ein Land der dritten Welt schon allein aus "buchhalterischen" Gründen nicht gleichzeitig große Kapitalzuflüsse und massive Handelsbilanzüberschüsse haben kann. Eine so angelegte Kommunikation muss zwangsläufig scheitern in einer Welt, in der ein überzeugendes Auftreten genügt, um jedes Publikum Widersprüche dieser Art vorbehaltlos schlucken zu lassen. (Wie ich aus verlässlicher Quelle weiß, stammt von einem sehr bekannten "Popularisten" der Satz: "Welch ein Glück, dass die Ökonomen so schlecht schreiben!")
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