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Die Liberalisierung der Elektrizitätswirtschaft wurde in den letzten Jahren weltweit rasant vorangetrieben. Die Übertragungs- und Verteilungsnetze bleiben jedoch auch nach einer vollständigen Marktöffnung natürliche Monopole und müssen somit aus volkswirtschaftlichen Gründen reguliert werden, um einen funktionierenden Wettbewerb in den konkurrenzfähigen Bereichen zu gewährleisten. Während sich die Großhandelspreise in den letzten Jahren immer weiter angenähert haben, weisen die Netznutzungsentgelte im europäischen Vergleich weiterhin eine starke Divergenz auf. Die hier vorliegende Arbeit konzentriert sich deshalb auf potentielle Einsparpotentiale im Bereich der lokalen Stromverteilung. Anhand einer länderübergreifenden Effizienzanalyse soll die Frage geklärt werden, ob die deutschen Netzbetreiber bislang nicht ausgeschöpfte Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz aufweisen.Im ersten Teil dieser Arbeit werden sowohl die theoretischen Grundlagen der Elektrizitätswirtschaft als auch die wichtigsten Methoden der Struktur- und Preisregulierung dargestellt. Anschließend werden zunächst zwei geeignete Vergleichsländer für den Effizienzvergleich identifiziert, bevor ein kurzer Überblick über die jeweils vorherrschende Marktstruktur, die alternativen Verfahren zur Kalkulation der Netzentgelte und die in Anwendung befindlichenRegulierungsansätze gegeben wird. In dem dritten Teil der Untersuchung wird dann die Effizienz der lokalen Verteilungsnetzbetreiber kalkuliert. Dabei wurde davon ausgegangen, dass die Unternehmen die Netznutzungsentgelte in Abhängigkeit von ihren jeweiligen Kosten setzen. Durch diese Annahme können Preisunterschiede zwischen den regulierten Unternehmen durch Kostenunterschiede erklärt werden. Da die Netzbetreiber höhere Kosten in der Regel durch spezielle, regionale Unterschiede in ihren Versorgungsgebieten begründen, wurden zudem geeignete Strukturvariablen in die Untersuchung integriert. Somit konnte mit Hilfe der Data Envelopment Analyse (DEA) eine Berechnung der relativen Effizienz durchgeführt werden, wobei nur Netzbetreiber, welche unter vergleichbaren Umweltbedingungen operieren, miteinander verglichen wurden. Im Ergebnis konnte aus den kalkulierten unternehmensspezifischen Effizienzwerten sowohl ein theoretisches Einsparpotential errechnet als auch ein Fazit der bisherigen deutschen Regulierungspolitik gezogen werden.

Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Note: 1,0, Technische Universität Chemnitz, 76 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch