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Bloody Pledge

Kings of Diabolo 1
ISBN/EAN: 9783689080051
Umbreit-Nr.: 2943186

Sprache: Deutsch
Umfang: 480 S.
Format in cm:
Einband: kartoniertes Buch
Lesealter: 16-99 J.

Erschienen am 21.03.2024
Auflage: 1/2024
€ 16,90
(inklusive MwSt.)
Nachfragen
  • Zusatztext
    • Ihr fragt euch was meine Geschichte ist? Ich war ein naives, verzogenes Ding, das dachte, alles im Leben müsste von selbst zu mir kommen. Ich habe mich nicht um die anderen Menschen bemüht und lebte in einem verdammt ist die Welt unfair. Die Welt ist unfair. Zu dir, zu mir, zu allen. Finde dich damit ab, bekomme deinen Arsch hoch und hol dir dein Happy End. So wie ich es getan habe. Und jetzt gehöre ich ihnen. Mein Körper, mein Herz und mein Leben.

  • Leseprobe
    • EINS BLOSSOM Genervt wandert mein Blick auf die kleinen Zahlen in der Ecke des Bildschirms. Ein frustrierter Seufzer entfährt mir, als mir die strahlenden Nummern entgegenleuchten. 21.32 Uhr. Ich habe es einfach satt. Nervös trommle ich mit den Nägeln auf die hölzerne Oberfläche des billigen Schreibtisches. Mein Blick huscht ungeduldig über meinen Rücken, doch durch die gläsernen Trennwände kann ich niemanden erahnen. Trotzdem schlägt mein Herz einige Takte schneller. Als der Bildschirm endlich schwarz wird, betätige ich den Schalter der Steckdose und springe auf. In Windeseile raffe ich meine wenigen Sachen zusammen und stopfe alles willkürlich in die abgetragene schwarze Handtasche zu meinen Füßen. Stöhnend nehme ich für einen Moment das abblätternde Leder wahr, welches mir beinah entgegenspringt. Lange kann ich diesen desaströsen Zustand nicht mehr ignorieren. 'Miss Blossom?' Seine heisere Stimme jagt mir einen eisigen Schauer über den Rücken. Langsam, beinah in Zeitlupe richte ich mich vollständig auf. Mein Kopf wandert in Richtung der Tür, welche inzwischen von meinem Chef ausgefüllt wird. Dabei schnellt mein Blick für einen Moment abfällig über seinen fülligen Körper und die wulstigen Hände, mit welchen er sich die Seite stützt. Sein lüsterner Blick tastet sich an meinem Ausschnitt herab. Ich spüre seine widerlichen Augen auf jedem noch so kleinen Zentimeter meiner Haut. Dabei sollte die hässliche Holzfäller-Bluse genau das verhindern. Gut, billig war sie auch. Ein Pluspunkt mehr, der für den Kauf gesprochen hatte. Er nimmt sich einen Moment, während ich ungeduldig umherzapple. Natürlich entgeht ihm seine Wirkung nicht. Ein unheilverkündendes Lächeln zeichnet sich auf seinen dünnen Lippen ab, während er sich über die rote, schwitzige Stirn fährt. 'Sie sind noch da.' Seine Feststellung klingt dumpf und trocken. Ein dunkler Schatten huscht über seinen Blick und mir wird erneut ganz schlecht. Dabei hatte ich genau diese Situation unbedingt vermeiden wollen.Zunächst möchte ich nicht antworten, dann kommen die Worte wie von allein aus mir heraus: 'Ich musste noch schnell den Jannings-Fall fertig schreiben, damit er für die Verhandlung bereit ist. Aber jetzt bin ich schon weg.' Meine Stimme klingt hohl und unsicher. Mindestens genauso wie ich mich fühle. Verlegen lache ich, winke mit der Hand ab und raffe meine Tasche auf. Unbeholfen gehe ich zwei Schritte auf ihn zu, doch noch immer rührt er sich nicht von der Stelle. Stattdessen wandert sein Blick erneut über mich und das Lächeln auf seinen Lippen wird breiter. 'Nicht doch. Hier muss sich niemand für seine Arbeit entschuldigen. Schließlich leben die kleinen Kanzleien von der Arbeit eines jeden Einzelnen. Noch dazu ist es ein weit besseres Gefühl, am Ende des Tages hart gearbeitet zu haben.' Er nickt mir zu und verschränkt die Arme vor der Brust. Innerlich verdrehe ich die Augen. Als hätte ich eine andere Wahl. Natürlich würde ich auch lieber in einem entspannten Liegestuhl liegen und die Arbeit anderen überlassen. Nur brauche ich eben auch Geld. Leider.Die Zeit scheint beinah endlos zu sein und die Zeiger auf der tickenden Uhr über der Tür schieben sich quälend langsam dahin. Ich wanke. Unsicher, ob ich mich bewegen soll. Mit seiner wulstigen und massiven Gestalt würde sich nicht einmal ein abgemagertes Model an ihm vorbeidrücken können - was ich ganz sicher nicht bin. Schließlich scheint er eine Entscheidung zu treffen und noch immer nickend wendet er sich ab.Die Luft entweicht schlagartig aus meinen Lungen und blanke Erleichterung macht sich in mir breit. Zufrieden, dass ich dem Teufel erneut davongekommen bin, raffe ich mich auf. Ich warte noch einige Sekunden, in welchen mein Herz wie wild pumpt und meine Atmung gepresst ist. Dann verschwindet sein massiger Schatten durch die gegenüberliegende Tür und ich eile den Gang entlang. Meine Füße tragen mich wie von selbst, während meine Schritte auf den viel zu hohen Peeptoes wacklig sind.Meine Hand schließt sich um die Klinke und Freude explodiert in meinem Magen. Gleichzeitig mit einem flauen Gefühl. Ruckartig reiße ich die Tür auf. Zumindest will ich das. Sie rührt sich keinen Millimeter. Hektisch rudere ich in der Bewegung, um das Gleichgewicht zu behalten.'Ach und Miss Blossom?' Seine dunkle Stimme trieft vor Spott. Das spüre ich auch ohne mich umzudrehen. Trotzdem tue ich es, während ich die Zähne fest zusammenbeiße und hart mit dem Kiefer mahle.'Ich würde mich gern noch kurz mit Ihnen unterhalten. In meinem Büro.' Er gibt sich nicht einmal Mühe, den Blick auf meine Augen zu richten. Stattdessen sorgt er dafür, dass ich mich in der karierten, unglaublich hässlichen, unförmigen, hochgeknöpften Bluse beinah nackt fühle. Alles in meinem Inneren verhärtet sich und ein eisiger Schauer schleicht mir durch die Glieder. Überraschend schnell für seine füllige Figur dreht er sich in dem mit einem Mal unglaublich eng und stickig wirkenden Gang um. Ich bleibe allein zurück. Für den Moment. Genau diese Einsamkeit ist es, die ich noch mehr hasse als ihn.Natürlich macht er sich nicht die Hände schmutzig, in dem er mich zu sich zieht. Das hat er nicht nötig. Er weiß auch so, dass ich ihm folgen werde. Warum? Die einfache Antwort wäre, dass ich meinen Job nicht riskieren kann. Nur leider weiß ich, dass tief in meinem Inneren weit größere Probleme dafür sorgen, dass ich nicht gehe. Ein letztes Mal huscht mein Blick über die Schulter, hin zu den wenigen Zentimetern, die mich von der Außenwelt trennen. Eine Sekunde überlege ich die Tür einzutreten. Nichts würde ich in diesem Moment lieber tun, als meine Faust immer und immer wieder auf das Holz einschlagen zu lassen. Solange, bis sich die berstenden Splitter in meine Haut bohren. Nicht um zu fliehen, sondern aus Frustration und Selbsthass.'Miss Blossom, ich erwarte Sie.' Seine Stimme verheißt nichts Gutes. Ich beiße die Zähne zusammen und schließe blinzelnd die Augen. Nur für eine Sekunde, doch ich muss meine Atmung beruhigen. Dann öffne ich sie erneut und ich bin nicht mehr ich selbst. Ich verschließe meine Gefühle tief in meinem Inneren und versuche alle Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben. Zögerlich tragen mich meine Füße den Gang entlang. Das Klackern der Absätze begleitet die wenigen Schritte, die mit einem Mal viel zu schnell vergehen. An der Tür zögere ich, dann trete ich ein.Brauche ich den Job? Das ist wohl keine Frage, wenn man sich meinen dürftigen Kontostand ansieht. Will ich ihn? Auch die Antwort fällt mir leicht. Natürlich nicht. Trotzdem habe ich keine andere Wahl. Zumindest nicht im Moment. Dieses Schwein nutzt meine Situation aus. Das habe ich von Anfang an gemerkt. Schon bei unserem ersten Treffen wusste ich, dass die gierigen Blicke und die spöttischen Kommentare erst der Beginn sind. Etwas, was sich leider als Wahrheit bewiesen hat. Zwar habe ich selbst mit meinen 24 Jahren nicht das leiseste Problem mich durchzusetzen, doch leider bin ich nicht in der Position, um Forderungen zu stellen. Zumindest so lange nicht, bis ich mit meinem abgebrochenen Jurastudium etwas Ordentliches gefunden habe. Dabei sollte man meinen, dass das in einer Stadt wie Boston kein Problem wäre. Bedauerlicherweise gibt es da noch etwas, oder besser gesagt jemanden, der mir diese Suche unfassbar erschwert.'Und Miss Blossom? Schließen Sie die Tür.' Seine Augen wandern zu meinem Gesicht und sein lustverhangener Blick trifft mich. Seine Augenbraue zuckt herablassend in die Höhe, als ich in der Bewegung innehalte. Er befasst sich nicht weiter mit mir, denn er weiß, dass ich gehorchen werde. Wie immer. Stattdessen tritt er mit wenigen Schritten zurück, bis er an die Kante seines Schreibtisches stößt. Sein Schatten zieht sich wie in Zeitlupe langsam hin, während er sich nach vorn lehnt. Ich sehe, wie seine Arme zucken, während er den Gürtel quälend langsam öffnet. Er hat Kraft. Das weiß ich nur zu gut. Genug Kraft, um mir die Luft abzudrücken, währenddessen meine beiden Hände in Schach zu halten und mich ern...
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