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Die Kunst gehört allen

Museumsgründer Reinhard Ernst im Gespräch mit Peter Lückemeier und Stefan Schröder
ISBN/EAN: 9783737405010
Umbreit-Nr.: 7671656

Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S., 60 Farbfotos
Format in cm:
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 20.03.2024
Auflage: 1/2024
€ 20,00
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  • Zusatztext
    • Im Juni 2023 eröffnet in Wiesbaden das Museum mre für abstrakte Kunst, gestiftet von Reinhard Ernst, ein Gebäude »von strahlender Präsenz und gleichzeitiger räumlicher Selbstverständlichkeit«. Im persönlichen Gespräch gewährt der Kunstsammler und Namensgeber Reinhard Ernst Einblicke in die Geschichte seiner Kindheit in Bremthal, seine Jahre als Fabrikant, seine erste Zeit als gelegentlicher Museumsbesucher, die allmähliche Entstehung seiner umfassenden Sammlung mit eigener »Handschrift« sowie seine Gedanken und Überzeugungen, die in seiner kuratorischen Arbeit Ausdruck finden. Kunst darf nicht den Sammelnden alleine gehören, sondern sollte jedermann zugänglich gemacht werden. Ernsts leidenschaftliches Anliegen, Menschen jeden Alters an abstrakte Kunst heranzuführen, teilt er mit seiner Frau Sonja, mit der er gemeinsam die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung unterhält. Ein Band über die Lust an einer Kunst ohne Vorschriften und über das Sammeln und Teilen abstrakter Malerei.

  • Autorenportrait
    • Reinhard Ernst, aufgewachsen zwischen Bremthal und dem Westerwald, baute in Limburg zwei Firmen auf und arbeitete viele Jahre als Industrieller, bevor er sich dem Sammeln abstrakter Malerei verschrieb. Gemeinsam mit seiner Frau Sonja gründete er im Jahr 2004 die gemeinnützige Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung. Seit dem Jahr 2000 lebt das Ehepaar in Wiesbaden. Die Interviews, die die Grundlage zu diesem Buch bilden, wurden geführt von Peter Lückemeier, Sachbuchautor und Journalist, und Stefan Schröder, langjähriger Chefredakteur des Wiesbadener Kurier.
  • Leseprobe
    • Herr Ernst, wie haben Sie für sich die Kunst entdeckt? Da müssen wir zurückschauen auf in. die 70er-Jahre. 1971 hatte ich in der Firma als Angestellter begonnen, die ich dann viele Jahre später übernahm. Das Unternehmen war ein amerikanisch-japanisches Joint Venture, das in Europa Fertigung und Verkauf von Antrieben aufbauen sollte. Unsere Aufgabe war es, Antriebe zu verkaufen, die wir aus Japan und den USA bezogen, aber das Geschäft in Deutschland lief schlecht. Also reiste ich viel ins Ausland, meistens zwei Tage pro Woche. Auf diesen Auslandsreisen mit dem Zug - damals hatte die Firma wenig Geld - begann ich irgendwann, an regnerischen Wochenenden Museen zu besuchen. Waren Sie daheim in einer kunstaffinen Atmosphäre aufgewachsen? Gehörten Museumsbesuche zum Familienprogramm? Gar nicht. Und in der Realschule in Hofheim, die ich besuchte, waren pro Jahr ein Besuch im Schwimmbad und einer im Museum vorgesehen. Tatsächlich gingen wir dann aber nur, wenn ich mich recht erinnere, ein einziges Mal in ein Museum. Das war eine fremde Welt für mich. Welches Museum besuchten Sie dann als Erstes allein? Es war Ende 1985 das Musée Picasso in Paris. Die wichtigsten Exponate dort waren eigentlich nicht abstrakt, sondern figürlich. Picasso war ja ein Meister darin, vor allem Gesichtern eine ganz eigene, verfremdete Gestalt zu geben, zum Beispiel diese Profilansichten, bei denen die Augen parallel untereinanderstehen. Diese Bilder, vor allem auch die Farben, übten eine Faszination auf mich aus, schon damals. Vorher, ich denke, es war 1982, besuchte ich gemeinsam mit unserem französischen Vertreter das Musée dOrsay. Ein wunderschöner alter Bahnhof in Paris. Ich weiß nicht mehr, was gezeigt wurde, allerdings kann ich mich noch an die riesengroße tolle Bahnhofsuhr erinnern. Ich war später nochmals dort zu Ausstellungen von Kunst, teilweise auch abstrakter Kunst.
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