Bibliografie

Detailansicht

Drangsale

Die Chronik des Joh. Christian Gaertner
ISBN/EAN: 9783746079899
Umbreit-Nr.: 3605283

Sprache: Deutsch
Umfang: 248 S., 17 farbige Illustr.
Format in cm: 1.6 x 21 x 14.8
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 26.01.2018
Auflage: 1/2018
€ 12,95
(inklusive MwSt.)
Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen
  • Zusatztext
    • Der Bauer Johann Christian Gaertner aus Gottenz - heute Kabelsketal im Saalekreis - in der Nähe von Halle an der Saale skizziert als Zeitzeuge die politischen und militärischen Ereignisse zwischen 1792 und 1815, die Europa infolge der Französischen Revolution bewegen, maßgeblich auf Napoleon Bonaparte zurückgehen und geschichtliche Bedeutung erlangten. Gaertner berichtet über das Leben unter der Krone Preußens und im Königreich Westphalen, dem Modellstaat unter der Regentschaft Jerome Bonapartes, und welche Drangsale sein Dorf in der sog. Franzosenzeit treffen - weit entfernt vom Kampfgeschehen, oder nahe daran, wie bei der Völkerschlacht bei Leipzig 1813. Gaertner ist ein geschickter Erzähler, der bisweilen schon mal mit Dativ oder Akkusativ hadert. Gaertner ist auch ein Mann der Zahlen und Bilanzen. In Tabellen erfasst er die Leistungen, die die Gemeinde erbringen muss, und was das Ganze wert ist, listet Daten auf über Plünderung, Kontribution und Requisition, z.B. über Einquartierung und Verpflegung von Soldaten und Offizieren und darüber, welche landwirtschaftlichen Erzeugnisse an die Garnisonen geliefert werden, berechnet Schanzarbeit und Vorspann und das Stellen von Stückpferden, nennt Preise für Lebensmittel, Fourage, Leistungen und Militärausrüstungen. Diese Aufzeichnungen reichen über 1813 hinaus und könnten für Historiker von besonderem Interesse sein: Was kosteten französische Fremdherrschaft, Koalitionskriege und Freiheitskriege den einzelnen Bauern? Nachdem das Manuskript Anfang des 20. Jahrhunderts den Weg vom Altpapier aus einer Scheune in einen Schreibtisch findet, gerät es erneut in Vergessenheit. Der Urenkel des Scheunenbesitzers interessiert sich 2017 für das alte Heft und entziffert die aus der Mode gekommene Schrift. Es bietet sich ihm die Gelegenheit, die Lebensumstände und das Politikverständnis der bäuerlichen Bevölkerung in einem kriegerischen Umfeld des frühen 19. Jahrhunderts ansatzweise nachzuvollziehen. Da entsteht die Idee, die Chronik wort- und buchstabengetreu abzuschreiben, zu erschließen und zu publizieren und dem längst verblichenen Bauern Johann Christian Gaertner mit einem Buch, einem Geschichtsbuch nach seinem eigenen Konzept, ein kleines Denkmal zu setzen.

  • Autorenportrait
    • Karl Brellinger ist Jahrgang 1949 und stammt aus Sachsen-Anhalt. Seit seiner Jugendzeit begeistert er sich für Sachbücher, insbesondere zur Geschichte der Menschheit. Das Hobby hielt ihn nicht davon ab, sich beruflich eher technisch zu orientieren: Er beendete zeitgleich mit dem Erlangen der Hochschulreife erfolgreich eine Elektrikerlehre, studierte Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und in einem Fernkurs Kernkraftwerkstechnik. Nunmehr mit zwei Ingenieursdiplomen ausgestattet, befasste er sich nahezu 25 Jahre lang mit verschiedenen Abschnitten und Inhalten der organisatorischen Regelungen in Kernkraftwerken. Daher kommt evtl. sein Faible, den Dingen auf den Grund zu gehen. Seine Freizeit gilt gelegentlich dem Porträt-Zeichnen, aber vorrangig weiterhin dem Lesen von Sachliteratur in der o.g. Ausrichtung. Ansonsten ist er ein Freund scharfzüngiger, gewitzter - nicht alberner! - Büttenreden, und so stand er denn auch lange Zeit als Karnevalist mit selbstgeschmiedeten Versen vor närrischem Publikum auf der Bühne. Hin und wieder zeichnet er Karikaturen. Er hat die Idee, vermittels dieser Talente vielleicht irgendwann ein kleines, kesses Vorlesebuch zu machen, das Kinder fesselt und Erwachsene schmunzeln lässt. Mal was anderes eben und erst recht ein hohes Ziel.
Lädt …