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Theoretische Philosophie und Ästhetik

Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, Heft 64/1 (2019), Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft 64/1
ISBN/EAN: 9783787337095
Umbreit-Nr.: 7876531

Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format in cm:
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 22.08.2019
Auflage: 1/2019
€ 85,00
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  • Zusatztext
    • AbstractsMelis Avkiran: Diffusion - Disjunktion - Distanz. Zur ideengeschichtlichen Ausrichtung eines kulturmorphologischen Prinzips in Erwin Panofskys Renaissance and Renascences (1944)Der vorliegende Beitrag setzt die Überlegungen eines Forschungsentwurfs fort, dessen erster Teil im Band 63/2 dieser Zeitschrift erschien. Die historische Formel des sog. Disjunktionsprinzps entwickelt Panofsky u.a. in dem 1944 im Kenyon Review erschienenen Artikel Renaissance and Renascences. Die grundsätzliche Mobilität antiker Kulturelemente, die er seiner Formel zuschreibt, impliziert einen bei ihm bisher unbenannten kulturtheoretischen Zugang mit deutlicher Nähe zum ethnologischen Modell der Diffusion. Ausgehend davon entwirft Panofsky mittels einer kulturmorphologischen Vorgehensweise ein transepochales Modell kultureller Tradierung. Dies ermöglicht es ihm, seine Vorstellung einer hierarchischen Gliederung menschlicher (Kultur)Epochen am Beispiel der Antikenrezeption zu festigen. Um sich den kulturtheoretischen Implikationen in Panofskys Ausführungen zu nähern, sollen hier jene Stationen beleuchtet werden, die Panofskys intellektuellen Horizont möglicherweise mitgeformt haben - so z.B. die Prägung durch Aby Warburg, der seine Ausbildung in Bonn u.a. unter der Lehre Karl Lamprechts absolvierte. Zum anderen wird Panofskys Argumentation mit den Ideen deutscher Diffusionisten verglichen. Die vergleichende Methode offenbart nicht nur erstmalig deutliche Analogien, sondern zeigt, wie Panofsky mittels Antikenrezeption eine spezifische Vorstellung von der menschlichen Kulturgeschichte vorgibt. The article continues the considerations of a research draft, the first part of which was published in volume 63/2 of this journal. Panofsky develops the historical formula of the socalled principle of disjunction in the article Renaissance and Renascences published in the Kenyon Review in 1944. The fundamental mobility of ancient cultural elements, which he ascribes to his formula, implies a previously unnamed cultural-theoretical approach with a clear proximity to the ethnological model of diffusion. On this basis, Panofsky uses a cultural morphological approach to design a transepochal model of cultural transmission. This enables him to consolidate the idea of a hierarchical structure of human (cultural) epochs using the example of the reception of antiquity. In order to approach the cultural-theoretical implications in Panofskys remarks, those stations that may have shaped Panofskys intellectual horizon will be examined - e.g. the influence of Aby Warburg, who completed his education in Bonn under the teachings of Karl Lamprecht, among others. On the other hand, Panofskys argumentation is compared with the ideas of German diffusionists. The comparative method not only reveals clear analogies for the first time, but also shows how Panofsky uses the reception of antiquity to provide a specific idea of human cultural history.Georg W. Bertram: Sprachphilosophie und Ästhetik. Über künstlerischen SprachgebrauchDer Aufsatz verfolgt die Frage, welche Bedeutung Literatur im Sinne von künstlerischem Sprachgebrauch für Sprache überhaupt zukommt. Inwiefern ist für Sprache und sprachliches Verstehen künstlerischer Sprachgebrauch konstitutiv? Ich mache den Vorschlag, diese Frage durch die Unterscheidung von sprachlicher Artikulation (von Strukturen der Welt) und sprachlicher Explikation (der sprachlichen Thematisierung von Sprache) zu beantworten. Diese Unterscheidung versetzt uns in die Lage, die Irreduzibilität von Explikation für Sprache zu begreifen. Auf dieser Grundlage kann dann künstlerischer Sprachgebrauch als eine spezifische Form von Explikation verstanden werden, der eine besondere Relevanz für Sprache insgesamt zukommt. Diese besondere Relevanz lässt sich mit der These umreißen, dass literarische Texte eine Distanzierung von artikulativen Zusammenhängen in der Sprache eröffnen. So erweist sich Literatur als eine dem Medium der Sprache eingeschriebene Form der Freiheit. The paper addresses the question of how to determine the sig Erkenntnis bzw. Ästhetik und Erkenntnistheorie. Der erste Teil erinnert an die traditionelle Bestimmung der Ästhetik durch Baumgarten. Als Theorie der unteren Erkenntnisvermögen und als Theorie der schönen Künste werden der Ästhetik zwei Aufgaben zugemutet: eine Beschreibung der unteren Erkenntnisvermögen und deren Ausbildung und Verbesserung. Durch die Auseinandersetzung mit ästhetischen Objekten im weitesten Sinne können wir etwas lernen, indem die sinnlichen Vermögen auf besondere Weise involviert und als Fähigkeiten verfeinert werden. Der zweite Teil des Beitrags macht deutlich, dass die Lektüre fiktionaler Texte das Wahrnehmungsvermögen verfeinert, außerdem die Fähigkeiten der Aufmerksamkeit, Vorstellungskraft und Phantasie bildet. Der dritte Teil diskutiert den Begriff des nicht-propositionalen Wissens in seiner Relevanz für fiktionale Literatur und Erkenntnistheorie. Guided by the question of whether fictional texts can contain knowledge, the article discusses the relationship between art and knowledge or aesthetics and epistemology. The first part recalls the traditional characterization of aesthetics by Baumgarten: as a theory of the lower cognitive faculties and as a theory of the fine arts, aesthetics is expected to perform two tasks. It has to describe the lower cognitive faculties and it has to train and to improve them. While engaging with aesthetic objects in the broadest sense, we can learn something by involving the sensual faculties in a special way and refining them as skills. The second part of the article argues that reading fictional texts improves the perceptive faculties, as well as the skills of attention and imagination. The third part discusses the notion of non-propositional knowledge and its relevance to fictional literature as well as epistemology.Johannes Hees: Denken und Betrachten. Zur Proto-Ästhetik bei Gottfried Wilhelm Leibniz und Barthold Hinrich Brockes Der Schulphilosoph Leibniz und der physikotheologische Dichter Brockes bilden eine historische Konstellation in der Frühaufklärung. Leibniz markiert eine Lücke in der rationalistischen Epistemologie: Er stößt in der Logik auf eine ästhetische Dimension der Erkenntnis, ohne dass er dabei die Ästhetik von der Logik trennt. Im Irdischen Vergnügen in Gott (1721-1748), dessen Zentrum die Wahrnehmung, Beobachtung und Beschreibung von Naturphänomenen bildet, inszeniert Brockes diese ästhetische Dimension der Erkenntnis. Die Gedichtsammlung entwickelt dabei eine Proto-Ästhetik in poetischer Form, deren Grundzüge in diesem Beitrag entwickelt werden sollen. Leibniz, the rationalist philosopher, and Brockes, the poet inspired by physicotheology, form a historical constellation within the early German enlightenment. Leibniz points to a gap within rationalist epistemology: Within logic he ...

  • Kurztext
    • Mit Texten von Daniel Martin Feige, Christoph Demmerling, Andrea Kern, Georg W. Bertram, Matthias Vogel, Johannes Hees, Melis Avkiran, Hans Dickel u.v.a.

  • Autorenportrait
    • Daniel Martin Feige, Prof. Dr., ist Professor für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Er publiziert und forscht an der Schnittstelle von Fragen der philosophischen Ästhetik und der theoretischen Philosophie. Letzte Monographie: Design. Eine philosophische Analyse, Berlin: Suhr- kamp 2018. Demnächst erscheinen seine Bücher »Musik für Designer« und »Die Natur des Menschen. Eine dialektische Anthropologie«.
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