Bibliografie

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Irene Nemirovsky

Die Biographie
ISBN/EAN: 9783813503418
Umbreit-Nr.: 1180034

Sprache: Deutsch
Umfang: 576 S., 42 farbige Illustr., mit s/w-Abb. im Text
Format in cm: 4.8 x 23.2 x 16.4
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 01.03.2010
€ 29,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Kurztext
    • "Für die immer zahlreicher werdenden Liebhaber der Literatur von Irène Némirovsky ist das mit vielen Abbildungen ausgestattete Buch eine reiche, unverzichtbare Fundgrube." Frankfurter Allgemeine Zeitung "Kaum einer ihrer Biografen hat so ausführlich über Irène Némirovsky recherchiert." Die Welt "Olivier Philipponnat und Patrick Lienhardt zeichnen in 'La vie d'Irène Némirovsky' mit besonderem Blick für die geistig-intellektuellen und politisch brisanten Bedingungen der Epoche den Weg nach, der (...) Irène nach Frankreich führte." Neue Zürcher Zeitung

  • Autorenportrait
    • Olivier Philipponnat, geboren 1967, ist freier Journalist und Publizist. Seit der aufsehenerregenden Entdeckung des Manuskripts »Suite française« von Irène Némirovsky beschäftigte er sich zusammen mit Patrick Lienhardt intensiv mit dem Nachlass der Autorin. Den beiden ist die Veröffentlichung des Romanfragments »Leidenschaft - Le chaleur du sang« zu verdanken.
  • Leseprobe
    • Irène Némirovsky hat oft gesagt, dass sie, bevor sie zu schreiben anfange, ganze Hefte mit biographischen Hinweisen über alle ihre Personen fülle, was sie das 'Vorleben des Romans' nannte. Dann las sie alles noch einmal durch, wobei sie sich zensierte und kommentierte und damit auch erregende Reflexionen über ihren Beruf als Schriftstellerin preisgab. Von diesen Kladden voll persönlicher Erinnerungen und autobiographischer Notizen war im Jahre 2004 nur noch das Manuskript von Suite française vorhanden, eines, das für ihre Arbeitsmethode am wenigsten charakteristisch ist. Dabei hatte sie doch den größten Teil aufbewahrt. Glücklicherweise sind im Laufe des Jahres 2005 die Notizen zu David Golder, zu Le Pion sur l'échiquier, zu Le Vin de solitude, zu Les Échelles du Levant (Le Maître des âmes), zu Les Chiens et les Loups wiederaufgetaucht, desgleichen die ersten Skizzen zu Captivité, dem dritten Teil von Suite française. Darunter auch ein unveröffentlichter Roman, Chaleur du sang, zahlreiche Novellen, Jugendtexte und einzelne Seiten. Unter all den realen Personen, die ihr für ihre Figuren als Vorlage dienten, war sie selbst nicht die geringste. Viele Seiten des Arbeitsjournals von Le Vin de solitude enthalten Erinnerungen an Gespräche, zwanzig Jahre zuvor vernommene, mit einer bisweilen schmerzlichen Anstrengung ins Gedächtnis zurückgerufene Bemerkungen, die wir im ersten Teil dieses Buchs gewissenhaft wiedergeben. So dass das 'Vorleben' von Irène Némirovsky im zaristischen und revolutionären Russland, das ihrer Eltern und Großeltern, ihr Exil in Finnland und dann in Schweden, das bisher nur anhand weniger administrativer Dokumente und einiger Presseinterviews aus den 1930er Jahren bekannt waren, mit einem erstaunlichen Reichtum an Details dem Vergessen entrissen wurden, zuweilen erhärtet durch neue archivistische Quellen und unveröffentlichte Familienzeugnisse. In der vorliegenden Biographie weisen wir auf die Herkunft aller aus Irène Némirovskys veröffentlichtem Werk stammenden Zitate hin. Sollte die Quelle der meist autobiographischen Zitate nicht genannt werden, dann stammen sie aus diesen Manuskripten, Zeitungen und Arbeitsheften, die alle im Institut Mémoire de l'Édition Contemporaine (IMEC) in der Abbaye d'Ardenne in der Normandie aufbewahrt werden und in der Bibliographie am Ende dieses Werks aufgeführt sind. Prolog Ich glaube, daß wir heute abfahren. (17. Juli 1942) 'Daß Kinder, Frauen, Männer, Väter und Mütter wie eine gemeine Herde behandelt wurden, daß Mitglieder ein und derselben Familie voneinander getrennt und mit unbekanntem Ziel abtransportiert wurden, dies traurige Schauspiel war unserer Zeit vorbehalten.' Mgr. Jules Saliege, Erzbischof von Toulouse Hirtenbrief Et clamor Jerusalem ascendit, 23. August 1942 Es ist ein Waggon mit einer Schiebetür, der für Viehtransporte bestimmt ist. Man hat Stroh hineingeworfen und einen Eimer Wasser hineingestellt. Die Fensterluken sind mit Stacheldraht versehen, so dass man nicht entkommen kann, sobald die Tür geschlossen wird. Ein rollendes Gefängnis, an ein anderes angehängt, das ein drittes zieht und so fort. Dieser Transport vom 17. Juli 1942 ist der sechste, der Frankreich verlässt. Seine neunhundertachtundzwanzig Fahrgäste haben nicht darum gebeten, die Reise anzutreten, sie haben keine Fahrkarte, sie haben nur einen Koffer und ein paar Gepäckstücke. Sie kennen ihr Reiseziel nicht, und ihre Angehörigen wissen nicht, dass sie wegfahren. Einige dieser Reisenden sind aus Anlass der Razzia vom 14. Mai 1941 in Paris irreführenderweise 'vorgeladen' worden, zwecks 'Überprüfung ihrer Situation'. Seitdem hocken sie in jenem behelfsmäßigen Lager, dem sie so leicht hätten entkommen können, wenn sie nicht befürchtet hätten, ihre Familien Repressalien auszusetzen. Seit einigen Wochen werden auch Frauen und Kinder festgenommen. Eine umso leichtere Aufgabe, als sich fast alle bei den Behörden gemeldet haben: Was riskierte man denn in Frankreich, wenn man sich an die g
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