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Als die Wörter tanzen lernten

Ursprung und Gegenwart von Sprache
ISBN/EAN: 9783827415608
Umbreit-Nr.: 1159902

Sprache: Deutsch
Umfang: 456 S.
Format in cm: 3.3 x 21.7 x 14.1
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 16.11.2006
Auflage: 1/2007
€ 24,00
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Wie kam der Mensch zur Sprache? Können wir dem Ursprung der Sprache auf die Spur kommen, indem wir beobachten, wie wir heute kommunizieren? Lassen sich die Erkenntnisse der Sprachforschung, der Verhaltensbiologie, der Evolutionspsychologie und anderer Disziplinen so zusammenführen, dass wir zumindest erahnen, wie jenes einzigartige und wunderbare Kommunikationsmittel, die menschliche Sprache, einst entstanden ist und unter welchen Rahmenbedingungen sie sich weiter entwickelt hat? Der Linguist Wolfgang Steinig trägt in diesem Buch eine Vielzahl von Befunden zusammen, die dem Leser einen tiefen Einblick in die Entstehungsgeschichte der sprachlichen Verständigung vermitteln und die oft versteckten Spuren jenes evolutionären Erbes in unserer heutigen Sprache ans Licht holen. Dabei verfolgt der Autor eine provozierende These: Sprache a?" oder genauer: ihre grundlegende Grammatik a?" hat sich aus tänzerischen Ausdrucksformen entwickelt. Wörter mussten gewissermaßen das Tanzen lernen, um sich zu jenen komplexen grammatischen Mustern zu fügen, mit denen wir uns heute so selbstverständlich verständigen. Sprache lässt uns aber gerade wegen ihrer Komplexität immer wieder stolpern. Wer jedoch ihre Handicaps meistert und sich elegant und fehlerfrei auszudrücken weiß, erwirbt im evolutionären Wettbewerb Vorteile. Lassen Sie sich von diesem spannenden und wohl formulierten Buch entführen: in die entlegene Vergangenheit der menschlichen Sprache, in ihre modernen Ausprägungsformen, in die grammatischen Grundstrukturen ebenso wie in die Biologie und Psychologie des Sprechens. Wie und warum entstand Sprache? Warum wurden Wörter und Grammatik notwendig? Hat sich der Aufwand gelohnt? Welche Anpassungsvorteile brachte Sprache mit sich? In welcher Weise bedingen Sprache und Kulturevolution einander? Findet man in heutigen Sprachen Spuren, die auf ihren Ursprung schließen lassen? Warum scheitern wir im Alltag so oft an unseren Formulierungen? Warum hören und sagen wir oft nicht das, was eigentlich gemeint war? a?" So viele Fragen, die sich jedem, der über Sprache und Sprechen nachdenkt, stellen könnten, die aber bislang keineswegs erschöpfend und in einem schlüssigen Gedankengebäude beantwortet wurden. Wolfgang Steinig macht sich daran, diesen und zahlreichen weiteren Fragen auf den Grund zu gehen und sie mit einer neuen Theorie einer Antwort näher zu bringen a?" keiner grauen Theorie, sondern einer Sicht auf Sprache, die mit zahlreichen Beispielen aus dem heutigen Sprachleben illustriert ist. Seine facettenreiche a?" linguistisch-anthropologisch-biologisch-psychologische a?" Darstellung schlägt einen weiten Bogen: von den anatomischen, soziobiologischen und ökologischen Ursprüngen von Sprache über die Entwicklung der Schrift bis hin zu aktuellen pädagogisch-didaktischen Aspekten wie Rechtschreibreform, Mehrsprachigkeit, Fremdsprachenerwerb und Medienkompetenz. Ein zentrales Element des mit Witz und Eleganz geschriebenen Buches ist die Anwendung des Handicap-Prinzips auf die menschliche Sprache. Diese Spur führt den Autor zu einer verblüffenden Annahme: Die Entwicklung des Tanzens in der frühen Menschheitsgeschichte hängt unmittelbar mit der Evolution von Grammatik zusammen a?" die Wörter mussten sozusagen das Tanzen lernen, um ihren Siegeszug als einzigartiges und höchst variables Kommunikationsmittel anzutreten.

  • Autorenportrait
    • Wolfgang Steinig ist Professor für Germanistik an der Universität Siegen. Zuvor hat er an Universitäten und Hochschulen in Großbritannien, Griechenland und den Niederlanden sowie in München und Heidelberg gearbeitet. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Soziolinguistik, Deutsch als Fremdsprache, Sprachdidaktik und Schreibforschung.
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