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Untersuchung an Fingern von jugendlichen Leistungs- und Spitzenkletterern unter besonderer Berücksichtigung von Magnetresonanztomographiebefunden

Berichte aus der Medizin
ISBN/EAN: 9783844023954
Umbreit-Nr.: 5996006

Sprache: Deutsch
Umfang: 207 S., 76 farbige Illustr., 76 Illustr.
Format in cm:
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 20.12.2013
€ 49,80
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  • Zusatztext
    • Die Arbeit befasst sich mit dem gesundheitlichen Zustand der Finger von Leistungskletterern im Alter zwischen 12 und 15 Jahren im Längsschnitt. Hintergrund sind häufig unbekannte Befundlagen unter dem Eindruck, dass eine erhebliche Problematik mit Verletzungen oder Überlastungen existiert, obwohl Präventionsvorschläge seit Langem vorliegen. Eine wirksame Strategie ist dabei nicht nur aus ethischen Gründen sondern auch für eine langjährige hohe sportliche Leistungsfähigkeit notwendig. Elf männliche und sieben weibliche Kletterer wurden in drei aufeinanderfolgenden Jahren untersucht und schriftlich befragt. Alle Sportler gehörten einem Landeskader an und starteten in dieser Zeit auf nationalen und internationalen Wettkämpfen. Die Datenerhebung erfolgte mittels: (1) einer klinischen Ganzkörperuntersuchung mit Schwerpunkt des Greifapparates, (2) umfangreicher kernspintomographischer Befundung beider Hände, (3) der Funktions- und Beweglichkeitsanalyse der Extremitäten distal des Oberarms, (4) eines Fragebogens über die sportliche Entwicklung. Für die MRT-Aufnahmen standen Kontrollprobanden zur Verfügung. Als zentrale abhängige Variablen wurden gewählt: (1) 15 kalzifizierte oder Weichteilstrukturen der Finger, welche auf den MRT-Aufnahmen vermessbar oder beurteilbar waren. (2) Die gemessene Beweglichkeit von PIP- und DIP-Gelenken. (3) Das Leistungsniveau, Körpergewicht und der Trainingsumfang. Darüber hinaus interessierten besonders die klinischen Befunde im Handbereich. Eine umfangreiche Anatomie der Finger der untersuchten Kletterer nach kernspintomographischer Darstellung ist Bestandteil der Arbeit. Ergebnisse: (1) Die kletternden Jugendlichen unterschieden sich bezüglich der Morphologie der Finger vielfältig von den nichtkletternden Jugendlichen. (2) Männliche und weibliche Kletterer unterschieden sich häufig, aber nicht in allen Merkmalen. (3) Verletzungen kamen selten vor. Charakteristisch für gesundheitliche Probleme waren Überlastungen der Weichteile. (4) Beschwerdefrei waren nur die am wenigsten sportlich Aktiven. Insgesamt traten verbreitet gesundheitliche Beeinträchtigungen auf, teils anhaltend und massiv und bis zur Beendigung von Sportkarrieren führend. (5) Die Beschwerderate der Mädchen war niedriger als die der Jungen. Beeinträchtigte Mädchen zeigten aber kaum weniger intensive Symptomatiken. (6) D3 war der mit Abstand höchstbeanspruchte Finger vor D4. Die Unterschiede zu D2 und D5 erwiesen sich gegenüber anderen Untersuchungen als geringer. (7) Bewegungseinschränkungen kamen an den DIP-Gelenken umfangreicher, hochgradiger und therapieresistenter vor als an den PIP-Gelenken. (8) Die Zuordnung des Beanspruchungsgrades zu einem bestimmten sportlichen Verhalten oder einer persönlichen Eigenschaft war nicht möglich. (9) Die anhand der MRT-Bildgebung vorgefundenen Situationen bezüglich des tendophalangealen Zwischenraumes bei Jugendlichen sowie des Erscheinungsbildes der Epiphysen und der tendovaginalen Sekretion bei Kletterern weichen von den verbreiteten Meinungen der Literatur ab. (10) Die Kernspintomographie kann anhand verschiedener Merkmale über kurz-, mittel- und langfristig zurückliegende Beanspruchungen Auskunft geben. Adaptationen und biologische Reife sind gut einschätzbar. Fazit: Bei der Mehrheit bestand anhaltender medizinischer, physiotherapeutischer oder sportwissenschaftlicher Handlungsbedarf. Ein physiologisches Management ist den immer vielseitigeren Ansprüchen gewachsen, wenn moderne diagnostische Verfahren im Bedarfsfall hochfrequent mit den Trainingsmaßnahmen interagieren. Besonders bewährt hat sich dabei die Kernspintechnologie. Sie ist in der Lage, entscheidende Einblicke in Regulationen, Adaptationen und Pathologien zu geben.

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