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So stirbt man in Afrika an Aids

eBook - Warum westliche Gesundheitskonzepte im südlichen Afrika scheitern. Eine Streitschrift
ISBN/EAN: 9783860999226
Umbreit-Nr.: 4020800

Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S., 18.70 MB
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 18.09.2012
Auflage: 2/2012


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Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen
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  • Zusatztext
    • Jeden Tag sterben in Afrika 6600 Menschen an HIV/AIDS. Präventionskampagnen zeigen bisher kaum Wirkung: Die Infektionszahlen sinken nicht. Allein im Jahre 2001 haben sich im subsaharischen Afrika 3,4 Millionen Menschen neu infiziert. 28 Millionen Afrikaner tragen den Virus in sich. Die westliche Medizin hätte Mittel, die tödliche Krankheit in eine chronische umzuwandeln, aber die Kosten sind astronomisch hoch: So stirbt man in Afrika an AIDS.Dieses Buch wirft vier zentrale Fragen auf: Warum breitet sich die Epidemie im südlichen Afrika so rasend schnell aus? Welche sozialen Folgen hat die AIDS-Katastrophe? Warum wirken die Präventionskampagnen nicht? Welche Auswege gibt es aus dieser afrikanischen Tragödie?Wer die Krankheit bekämpfen will, darf sich nicht auf die medizinischen Aspekte beschränken, sondern muss die sozialen Erschütterungen bedenken, die den massenhaften Aidstod möglich machen. AIDS ist eine Folge sozialer Verwerfungen und wird zugleich zur Ursache weiterer Zerstörung afrikanischer Lebenswelten. Erkennbar wird aberauch eine überwältigende Kompetenz, die Kranken in nachbarschaftlichen Netzen aufzufangen, die es so in Europa längst nicht mehr gibt.

  • Kurztext
    • Jeden Tag sterben in Afrika 6600 Menschen an HIV/AIDS. Praventionskampagnen zeigen bisher kaum Wirkung: Die Infektionszahlen sinken nicht. Allein im Jahre 2001 haben sich im subsaharischen Afrika 3,4 Millionen Menschen neu infiziert. 28 Millionen Afrikaner tragen den Virus in sich. Die westliche Medizin hatte Mittel, die todliche Krankheit in eine chronische umzuwandeln, aber die Kosten sind astronomisch hoch: So stirbt man in Afrika an AIDS. Dieses Buch wirft vier zentrale Fragen auf: Warum breitet sich die Epidemie im sdlichen Afrika so rasend schnell aus? Welche sozialen Folgen hat die AIDS-Katastrophe? Warum wirken die Prventionskampagnen nicht? Welche Auswege gibt es aus dieser afrikanischen Tragdie?Wer die Krankheit bekmpfen will, darf sich nicht auf die medizinischen Aspekte beschrnken, sondern muss die sozialen Erschtterungen bedenken, die den massenhaften Aidstod mglich machen. AIDS ist eine Folge sozialer Verwerfungen und wird zugleich zur Ursache weiterer Zerstrung afrikanischer Lebenswelten. Erkennbar wird aber auch eine berwltigende Kompetenz, die Kranken in nachbarschaftlichen Netzen aufzufangen, die es so in Europa lngst nicht mehr gibt.

  • Autorenportrait
    • Der Autor:Reimer Gronemeyer, Prof. Dr. Dr., geb. 1939; Studium der Theologie in Hamburg, Heidelberg und Edinburgh; lutherischer Pfarrer in Hamburg. Studium der Soziologie. Seit 1975 Professor für Soziologie an der Universität Gießen. Lange Forschungsaufenthalte in Afrika (Sudan, Simbabwe, Namibia, Botswana, Senegal, Südafrikanische Republik). Gegenwärtig Leitung eines Forschungsprojektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu den sozialen Fragen von AIDS im südlichen Afrika. Zahlreiche Buchveröffentlichungen u. a.: Kampf der Generationen (München 2. Auflage 2005), Living and Dying with Aids in Africa (Frankfurt/M. 2005), Eiszeit der Ethik (Würzburg 2003), Die 10 Gebote des 21. Jahrhunderts (Düsseldorf 1999), Die neue Lust an der Askese (Berlin 1998), Jugend und Gewalt (Reinbek 1993), Der faule Neger. Vom weißen Kreuzzug gegen den schwarzen Müßiggang (Reinbek 1991), Die Entfernung vom Wolfsrudel (Düsseldorf 1989).
  • Leseprobe
    • Die These AIDS in Afrika: eine Modernisierungskatastrophe? Auch Viren kennen keine Grenzen. In Zeiten der Globalisierung sind sie in ständigem Fluss - vergleichbar mit den Bewegungen der Kapitalströme. International Herald Tribune vom 16.3.2001 HIV/AIDS ist die Epidemie, an der in Afrika täglich 6320 Menschen sterben. Die Bekämpfung der Seuche steht - mit hoher Priorität auf dem Programm der Vereinten Nationen. Die Bekämpfung der Seuche wird von Tag zu Tag mehr zum Schwerpunkt staatlicher und nichtstaatlicher Entwicklungsorganisationen. Man kann geradezu von der Entstehung eines AIDS-Bekämpfungskomplexes sprechen, zu dem Mediziner, Präventionsexperten, Pharmazeuten, Entwicklungsarbeiter, Gesundheitsbeamte, AIDS-Counsellors1, Homebased-Care-Fachleute (Hauspflege-Fachleute), Wissenschaftler und Planer aller Art gehören. Consultings, die bisher integrierte Landwirtschaft, Straßenbau oder Unternehmensberatung gemacht haben, schwenken um und widmen sich der AIDS-Pandemie. Bill Gates stiftet Millionen, Elton John sammelt Gelder und die UNO verlangt sieben Milliarden Dollar für einen globalen Feldzug gegen den Virus. Bei so viel Geld und Expertise sollte dem AIDS-Spuk schnell ein Ende zu machen sein. Aber der Krieg gegen AIDS, von dem gern die Rede ist, kann bisher in Afrika keine Eindämmung der Seuche - geschweige denn einen Sieg verzeichnen. Die Krankheit breitet sich in vielen afrikanischen Ländern - insbesondere im südlichen Afrika - mit wachsender Geschwindigkeit aus. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt - so scheint es nicht. Warum ist das so? Wissen die Afrikaner nicht, wie sich der Virus verbreitet? Das kann es nicht sein. An Präventionskampagnen mangelt es nicht: Plakate, Broschüren, Straßentheater, Aufklärungskurse, Radio- und Fernsehspots - die meisten Menschen im Südlichen Afrika dürften heute selbst in den ländlichen Bereichen über HIV/AIDS hinreichend aufgeklärt sein. Und dennoch greifen die Präventionskampagnen offenbar nicht. Warum also? Warum sind die Infektionsraten so hoch? Sind die Präventionskampagnen nicht optimal? Misstrauen die Afrikaner dem westlich-biomedizinischen Erklärungsmodell? Sind sie präventionsresistent? Ist es ihnen gleichgültig, ob sie infiziert werden? Ist die Ausbreitung vor allem eine Folge von Gewalt und Vergewaltigung? Ist die Anomie in diesen Gesellschaften so dramatisch, dass sich selbstmörderische Tendenzen ungehemmt ausbreiten können? Alle diese Fragen sind teilweise mit "Ja" zu beantworten. Präventionskampa
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