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Schau auf die Erde - Der Flug des Falken. Erstes Buch: In Gottes Hand

eBook - Die rebellische Jugend des Friedrich Engels, Schau auf die Erde
ISBN/EAN: 9783863945428
Umbreit-Nr.: 6245731

Sprache: Deutsch
Umfang: 282 S., 0.30 MB
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 14.02.2014
Auflage: 1/2014


E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen
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  • Zusatztext
    • Ein Mensch wächst ins Leben, ein Mensch, mit dem man lachen und weinen, zweifeln und hoffen kann. Der wohlbehütete Fabrikantensohn, mit überdurchschnittlicher Intelligenz begabt und von großem Gerechtigkeitsempfinden erfüllt, wird zwischen der Zuneigung zu den Eltern, der Liebe zu Gott und der Armut und Ungerechtigkeit in der nächsten Umwelt hin und her gerissen. Seine Versuche, sich aufzulehnen, bringen ihn oft in Bedrängnis und führen zur harten Entscheidung des Vaters, dass er Kaufmann zu werden habe. Nebenbei bildet er sich, sucht er Gleichgesinnte, streitet Nächte hindurch, schreibt Gedichte und liebt - das Arbeitermädchen Agnes, die todkranke Pianistin Magdalena, die wenig ältere Susanne, die kapriziöse Jane, dann lernt er Mary Burns kennen.Ein junger Mensch in seinem Widerspruch, in seiner Entwicklung wird dargestellt: Friedrich Engels.Die gute alte Zeit um 1830 war keineswegs eine beschauliche Epoche.Auch wenn der preußische Obrigkeitsstaat für Friedhofsruhe gesorgt zu haben scheint, gärt es in deutschen Landen.In dieser Zeit des Vormärz wächst der junge Engels heran, Sohn eines Wuppertaler Textilfabrikanten. Schon früh stößt Friedrich auf den Gegensatz von industriellem Aufschwung und dem Elend der arbeitenden Menschen. Schritt für Schritt löst er sich aus der beengten Umgebung des Elternhauses. Begegnungen mit immer neuen Menschen geben Friedrich neue Anstöße, die Halbheiten manches Vorbildes reizen zum Widerspruch, das Unrecht zur Rebellion.Das Buch erschien 1981 sowohl in der DDR als auch in der BRD und erreichte eine Gesamtauflage von 250 000 Büchern. Nach dem Buch entstand 1985 der 4-teilige Film für das DDR-Fernsehen der DDR Flug des Falken".Das 1. Buch schildert Kindheit und Jugendjahre bis zur Beendigung der Schule.INHALT:EngelsmühleMesolongionKönig DampfLa revolutionDer SchreiDie BergpredigtDer Turm zu WeselDer Flug des Falken

  • Kurztext
    • Ein Mensch wächst ins Leben, ein Mensch, mit dem man lachen und weinen, zweifeln und hoffen kann. Der wohlbehütete Fabrikantensohn, mit überdurchschnittlicher Intelligenz begabt und von großem Gerechtigkeitsempfinden erfüllt, wird zwischen der Zuneigung zu den Eltern, der Liebe zu Gott und der Armut und Ungerechtigkeit in der nächsten Umwelt ...

  • Autorenportrait
    • Walter Baumert, Jahrgang 1929, Krieg und Gefangenschaft, Bauarbeiter, später Kulturfunktionär, studierte von 1952 bis 1958 Philosophie und wurde dann Mitarbeiter beim DDR-Fernsehen.1959 begann er mit"Die grüne Mappe" als Fernsehautor, es folgten 20 erfolgreiche Fernsehspiele und Spielfilme, in denen er Grundkonflikte zwischen moralischem Anspruch und praktiziertem Opportunismus in der DDR aufgriff und einer dramatischen, stark emotional geprägten Gestaltung zuführte. Er verfasste Hörspiele und schrieb das Libretto für ein Musical.1975 erschien sein Georg-Werth-Buch"UND WEN DER TEUFEL PEINIGT" (bis 1987 fünf Auflagen).Für das Fernsehen der DDR schrieb er das Drehbuch für den historischen Fernsehfilm DAS ERMITTLUNGSVERFAHREN. In dem Film wird der Kampf des Untersuchungsgefangenen Ernst Thälmann gegen die Nazijustiz in dramatisch verdichteter Form wiedergegeben. Der Film, im eigenen Land kaum beachtet, wurde zu einem internationalen Erfolg (Hauptpreis der Intervision auf dem Fernsehfestival in Plowdiw 1981). Die Erstauflage des gleichnamigen Romans wurde 1985 vom Weltkreis-Verlag Dortmund besorgt.Mit dem großen Entwicklungsroman über den revolutionär-demokratischen Aufbruch des jungen Friedrich Engels SCHAU AUF DIE ERDE (1981), der parallel in der Bundesrepublik unter dem Titel DER FLUG DES FALKEN erschien und zweifellos den bisherigen Höhepunkt seiner literarischen Laufbahn darstellt, schaffte der Autor den internationalen Durchbruch als Romancier (Gesamtauflage aller Auflagen und fremdsprachigen Adaptionen 250 000). Während der Roman in der Sowjetunion als Beitrag zur Perestroika enthusiastisch aufgenommen wurde, zogen die DDR-Presse-Medien es auf höheren Wink hin vor, diesen deutlich antiautoritären Schlüsselroman"aus jugendpolitischen Gründen" mit Stillschweigen zu übergehen.Literatur- und KunstpreiseLiteraturpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1959Erich- Weinert-Medaille, Kunstpreis der Freien Deutschen Jugend 1960Literaturpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1961Kinder- und Jugendbuchpreis des Ministers für Kultur der DDRHauptpreis der INTERVISION, Internationales Festival der Fernsehdramatik Plowdiw 1981. Im KollektivKunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1982. Im KollektivKunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1983.Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1987. Im Kollektiv
  • Leseprobe
    • Am nächsten Morgen vor Beginn der Schule betraten nacheinander elf Quartaner in aller Öffentlichkeit Kukoschs Laden.Alle benahmen sich sehr auffällig, darauf bedacht, von dem Spion Krühbusch, der in derselben Straße wohnte, gesehen zu werden. Dann kam jeder mit einem wohlverschnürten Buchpäckchen wieder heraus. Auf der Straße wurde das Päckchen sorgfältig in der Schulmappe oder am Körper versteckt.Wie erwartet: In der Schule war bereits alles gemeldet. Kappes Sommersprossengesicht glühte. Eine hochnotpeinliche Befragung begann. Alle elf weigerten sich, Aussagen über ihren Besuch bei Kukosch zu machen und die erstandene Literatur freiwillig herauszugeben. Der über so viel Verstocktheit und Unverfrorenheit entrüstete Kappe holte den Direktor. Leibesvisitation wurde befohlen. Emil Wemhöfer, der Sohn des Oberstaatsanwalts, trat vor, protestierte und verlangte im Namen der Gesetzlichkeit unparteiische Zeugen. Der Direktor willigte nervös ein. Sollt ihr haben!Ein Kirchendiener, ein Schreiber der Stadtverwaltung und der Kastellan wurden geholt. Bei jedem der Jungen wurde nach umständlicher Visitation ein Buchpäckchen konfisziert. Nun schritt man zur Öffnung der Päckchen. Kappe wurde beauftragt, ein Protokoll zu verfassen. Die Gründlichkeit und der tierische Ernst, mit der diese ganze Prozedur vorgenommen wurde, steigerte gewaltig die Komik des Ergebnisses.Alle elf beschlagnahmten Bücher hatten denselben Titel: Blicke ins Reich der Gnade, ihr Verfasser war das geistliche Oberhaupt aller Rechtgläubigen im Amt Barmen, Prediger der reformierten Kirche zu Gemarke, Friedrich Wilhelm Krummacher.Das war arg, Engels, zu arg!, sagte Kappe, bevor er entgeistert dem Direktor nach draußen folgte. Vom Flur hörte die ganze Klasse die wütende Stimme des Direktors: Kappe, Sie sind ein Rindvieh!Die Klasse wieherte, grölte, klatschte enthusiastisch Beifall. Der Vorfall in der Stadtschule hatte sich in Windeseile in den Barmer Gemeinden herumgesprochen. Die halbe Stadt lachte. Das war ein Streich, ganz nach dem Herzen der intelligenteren Wuppertaler Bürgerlichkeit, die dem Direktor, einem importierten Stammpreußen, die Blamage gönnte. Zwei renommierte Bürger, der Stadtarchivar Dr. Singer und der Großkaufmann Feldmann, Männer, mit denen Friedrich nie zuvor gesprochen hatte, hielten ihn auf der Straße an, luden ihn zum Mittagessen an ihren Stammtisch im Stadtkrug ein. Man gab ihm einen Ehrenplatz in der Runde, klopfte ihm auf die Schulter und manch eine der eleganten Damen im Lokal lächelte ihm heimlich zu.Zum ersten Mal erfuhr Friedrich, dass unter der zur Schau gestellten Demut manches Bürgers ein rebellischer Geist verborgen lag, allzu bereit, dem preußischen Despotismus wie der krummacherischen Mystik die Stirn zu bieten. Diese Leute pochten auf den Code civil und andere bürgerliche Errungenschaften und Sonderrechte gegenüber den preußischen Stammprovinzen, die man ihnen lassen musste seit den Tagen des Rheinbundes. Erinnerungen wurden beschworen an die Juliereignisse in Paris und ihnen folgende Geheimversammlungen in Solingen.Als sich Friedrich, trunken von seinem Erfolg und vom reichlich genossenen Bier, endlich auf den Heimweg machte, vertrat ihm ein langer, dünner Mann den Weg. Friedrich erkannte in ihm Herrn Bendahl, den Inhaber der Ratsapotheke. Der Mann zog ihn in sein Haus, zeigte ihm mit Tränen in den Augen seine Andenken an die großen hoffnungsvollen Tage von Hambach, allerdings unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit. Mit pathetischen Worten redete er von der Freiheit und der Volksverbrüderung. Dann bekam Friedrich die Erlaubnis, sich eines von den streng gehüteten Reliquien aus Hambach auszusuchen. Da waren Flugschriften und Erinnerungswimpel, eine schwarz-rot-goldene Pfeifenquaste und eine Schnupftabakdose in den Farben der Trikolore, eine Lithografie mit der Aufschrift: Liberté, Égalité, Fraternité und ein Notenblatt mit einem unbekannten Lied von Wilhelm Müller.Während der Apotheker umständlich die Bedeutung der einzelnen Reliquien erklärte, hingen Friedrichs Augen begehrlich am Bücherschrank. Ein Buch, Herr Bendahl, wenn Sie ein Buch entbehren könnten ...Etwas enttäuscht gestand ihm der Apotheker zu, sich ein Buch auszusuchen. Friedrich griff nach einem unscheinbaren Bändchen. Goethe, Faust I und II stand auf dem Rücken. Er durfte es mitnehmen.Mit hoch geschwellter Brust trat er auf die Straße. Daheim kam dann die eiskalte Dusche. Onkel Caspar saß bei Mutter. Die beiden erwarteten ihn mit Ungeduld. Jedes Detail des Streiches war bekannt. Der Onkel gab ihm unmissverständlich zu verstehen, wie wenig er von derlei Eskapaden seines Neffen hielt, die im Effekt nur zu einer Störung des glücklich aufrechterhaltenen Friedens, zu einer Schädigung des Geschäftslebens führten. Aber noch schlimmer ist es, was du deinem Vater damit antust. Hat er nicht Sorgen genug, die vielen Mäuler an eurem Tisch zu versorgen? Nun hat ihn der eigene Sohn dahin gebracht, dass er sich aufmachen musste zum Rektor, um ihn um Verzeihung zu bitten!Um Verzeihung bitten?Natürlich! Oder glaubst du, die Firma könne sich die Feindschaft des Direktors, der verwandt ist mit dem Regierungspräsidenten, leisten? Bist du so naiv, Neffe, oder stellst du dich nur so? Seine Beamten, die setzen Steuern und Abgaben fest, vergeben Ausfuhrlizenzen und Handelsbriefe.Nach Gutdünken?Wie sonst? Wenns ihnen beliebt, dann ist eine alte Firma wie Engels& Söhne in wenigen Monaten kaputt. Da, Neffe, geh ruhig mal hinüber in die Websäle, frag die Arbeiter, was sie sagen würden, wenn sie brotlos werden, nur weil er, der Herr Prinzipalsohn, mal sein Pläsier haben wollte!Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Vater stand im Zimmer. Beruhige dich, Caspar! Die Sache ist bereinigt. Das Konsistorium hat entschieden. Die Schüler haben sich nichts zuschulden kommen lassen. Es gibt keine Verschwörung und also auch keinen Rädelsführer, keine Folgen und auch keine Entschuldigung. Zu viele Söhne angesehener Leute sind darin verwickelt, außer uns noch drei, die die Schule finanzieren. Onkel Caspar stand auf. Ein Glück für die Firma. Dann blickte er auf Friedrich. Aber wenn du ihm das durchgehen lässt ...Was ich mit ihm abzumachen habe, das lass meine Sorge sein.Na dann, guten Abend! Um diesen da beneid ich dich nicht, weiß Gott nicht, Bruderherz.Onkel Caspar ging. Nun wurde es ernst. Komm mit!, sagte Vater.Mama, die sich bis jetzt nicht eingemischt hatte, mahnte Vater, sich nicht hinreißen zu lassen vom Zorn. Friedrich lächelte ihr zu, um ihre Besorgnis zu besänftigen. Seltsam, dass er frei war von Angst, obwohl er wusste, was zu erwarten war. In Vaters Zimmer befand sich eine alte Standuhr mit wunderlich gedrehten Säulen. Auch diesmal erfolgte der Gang zur Uhr, das Öffnen der Tür, der Griff ins Dunkle, wo sich das spanische Rohr befand. Keine Frage? Keine Möglichkeit der Verteidigung, Monsieur? Nur der Befehl: Bücken!, dann das Pfeifen des Rohrs ... Aus Spanien kommt die Inquisition und auch dieses ...
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