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Macht und Herrschaft in der Servicewelt

ISBN/EAN: 9783868542813
Umbreit-Nr.: 6696524

Sprache: Deutsch
Umfang: 398 S.
Format in cm: 3 x 22 x 14.9
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 15.09.2014
Auflage: 1/2014
€ 32,00
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  • Zusatztext
    • Mit der Dienstleistungsarbeit ging ein Versprechen auf Wohlstand, Aufstiegsmöglichkeiten und soziale Teilhabe einher; sie gilt bis heute als relativ herrschaftsarm, weil sie große Autonomiespielräume für die Beschäftigten zu bieten scheint. Diese Versprechen haben sich für die 'einfachen' Dienstleistungen - Verkauf im Einzelhandel, pflegende Tätigkeiten, Post- und Paketdienste, Reinigungs- und andere Serviceaufgaben - zweifellos nicht erfüllt. Geringe Löhne, Konkurrenzdruck, rare oder fehlende Aufstiegsmöglichkeiten und Arbeitsisolation prägen das Segment 'einfacher' Dienstleistungen. Die Hoffnung auf autonome Entfaltungsspielräume hat sich verflüchtigt, Hierarchie und Herrschaft entwickeln sich unter Bedingungen harten Rationalisierungsdrucks. Anhand von umfangreichen Beobachtungen und Interviews mit Beschäftigten der 'einfachen' Dienstleistungsarbeit zeigt Philipp Staab auf, dass die Frage nach Proletarisierung in unserer Gesellschaft mit dem Verschwinden der Industriearbeit nicht obsolet geworden ist. Es ist eine neue Form einer postindustriellen 'Proletarität' entstanden, die Arbeits- und Lebensführung gleichermaßen prägt. Somit ist der entscheidende Ort der Produktion und Verfestigung von Ungleichheit gerade dort auszumachen, wo er gemessen an gesellschaftlichen Hoffnungen nicht mehr sein sollte: am Rand der Dienstleistungsgesellschaft.

  • Kurztext
    • Die Arbeit im Dienstleistungsbereich verspricht Wohlstand und soziale Teilhabe, verbunden mit Erwartungen an relative Autonomie und Arbeiten in herrschaftsarmer Atmosphäre. Doch die Lebensrealität der Beschäftigten in Sorge, Säubern und Service sieht anders aus. Anhand von umfangreichen Beobachtungen und Interviews mit Beschäftigten der 'einfachen' Dienstleistungen weist Philipp Staab nach, wie Herrschaft Arbeitserfahrung und Lebensführung der Beschäftigten prägt. Soziale Ungleichheit und Hierarchie sind gerade dort auszumachen, wo sie nicht mehr sein sollten: am Rand der Dienstleistungsgesellschaft.

  • Autorenportrait
    • Philipp Staab, Dr. rer. pol., Soziologe, Studium der Soziologie in Kassel und Paris; seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung.
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