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Wachstum vs. Ausgleich - Zur Rekonstruktion des jüngeren Leitbildwandels in der deutschen Raumentwicklungspolitik

Forschungsberichte der ARL 5
ISBN/EAN: 9783888380808
Umbreit-Nr.: 9391193

Sprache: Deutsch
Umfang: 156 S., 14 farbige Illustr.
Format in cm: 0.9 x 29.7 x 21
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 04.05.2016
Auflage: 1/2016
€ 14,90
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  • Zusatztext
    • Die "Neuen Leitbilder und Handlungsstrategien der Raumentwicklung in Deutschland" wurden Anfang der 2000er Jahre entworfen und 2006 von der Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) als offizielle Leitlinie der deutschen Raumordnungspolitik verabschiedet. Sie wurden begründet mit der notwendigen Anpassung der Raumordnungspolitik an veränderte sozio-ökonomische und politische Rahmenbedingungen, vor allem mit einem veränderten Wettbewerbsumfeld für Städte und Stadtregionen. Das Leitbild 1 und darin das Konzept der Metropolregionen haben in diesem Prozess die mit Abstand größte Resonanz erfahren. Metropolregionen galten als Ankerpunkte der Globalisierung, als Motoren wirtschaftlichen Wachstums und Mittelpunkte einer zukunftsfähigen Raumentwicklung, sowohl national wie regional. Die vorliegende Veröffentlichung dokumentiert ein Forschungsvorhaben im Auftrag der ARL, das zwischen 2011 und 2012 bearbeitet wurde. Es hatte zum Ziel, den Leitbildwandel hin zur wachstumsorientierten Raumordnungspolitik und ihrem Schwerpunkt auf Metropolregionen zu rekonstruieren und kritisch zu hinterfragen. Beide Gegenstände - die neuen Leitbilder der Raumentwicklung sowie das Konzept der Metropolregionen - wurden aus der Perspektive der Diskursanalyse untersucht. Das heißt, die thematische Neuorientierung wird mit Blick auf sprachliche Praktiken und kommunikative Konstruktionen analysiert, unter Berücksichtigung der ideologischen Kontexte, in denen Politiken formuliert bzw. "gerahmt" werden. Insofern geht es hier um den Begründungszusammenhang dieses Politikwechsels, nicht um eine Ex-post-Analyse seiner Wirksamkeit. Im Ergebnis wird das Konzept der neuen Leitbilder sowie der "politisch designierten" Metropolregionen als theoretisch widersprüchlich, empirisch uneindeutig und konzeptionell fragil eingeschätzt. Die im Kern wachstumszentrierte Zielvorstellung wird als einseitig wahrgenommen. Daraus wird die Konsequenz einer stärkeren Pluralisierung der Diskussion über zukünftige Leitideen und Strategien abgeleitet. Diese Überlegungen sind auch als Beitrag zur Weiterentwicklung von Leitideen, Theorien und damit des Selbstverständnisses von Raumordnung an sich zu verstehen.

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