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Moll

ISBN/EAN: 9783903144668
Umbreit-Nr.: 5157867

Sprache: Deutsch
Umfang: 184 S.
Format in cm: 2.1 x 20.8 x 12.8
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 04.09.2018
Auflage: 1/2018
€ 19,45
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Der Held des Romans, Sebastian Moll, wird mit einer sich christlich gebenden, aber barbarisch handelnden Umwelt konfrontiert. Wie im Picaro-Roman führt der Text von Episode zu Episode; in ihm wiederholt sich das Muster: Neubeginn-Missgeschick, Neuanstellung-Entlassung. Zuletzt ist Moll als Pfleger in einer Irrenanstalt tätig; wegen Körperverletzung kommt er ins Gefängnis. Die absteigende Linie, durch Beckett inspiriert, endet im Armenhaus. Soll Moll seine Odyssee fortsetzen? In das Ganze eingeflochten sind Anspielungen auf Samuel Beckett und Franz Kafka, Thomas Bernhard, Gottfried Keller und andere. Das ergibt ein Gewebe, das man als postmodernes Pasticcio bezeichnen könnte. Die Leser und Leserinnen müssen jedoch diese Anspielungen nicht realisieren, sie können den Text schlicht als Geschichte lesen. Eher parabolisch und grotesk als realistisch sind Orte, Ereignisse und Katastrophen gezeichnet. Das heißt aber nicht, dass nicht zahllose Realitätspartikel in die frei erfundene Erzählung Eingang gefunden haben. Amor und Eros spielen indes in Molls Privatleben eine nicht unbeträchtliche Rolle. Moll flieht vor der Realität in Verliebtheiten und erotische Abenteuer.

  • Kurztext
    • Bettina Arnold war ein Stern, den ich niemals erreichen würde. Sie gehörte in die Oberwelt, ich gehörte in die Unterwelt, aus der es für Unsereinen kein Entkommen gab. Aber ich folgte ihr jetzt wie einem Kometen. Das heißt, ich lauerte ihr täglich auf, um ihren Anblick zu erhaschen. Ich grüßte schafsmäßig, und sie sagte "Ah, der Herr Hypochonder." Ich blickte beschämt zu Boden. Ich versuchte in der Folge, mich zu verstecken und aus dem Versteck ihr nachzublicken. Schließlich verfiel ich auf die Idee, im nahen Frauenabort zu verharren, bis ich ihren gebieterischen Schritt vernahm. Dann schlich ich mich heraus und tat so, als wäre ich ihr zufällig begegnet. Ich glaube, sie durchschaute das Spiel. Das erniedrigte mich noch mehr. Aber ich konnte nichts gegen die Hörigkeit tun. Immer wieder trieb es mich dazu, der Frau im gelb geblümten Kleid begegnen zu wollen.

  • Autorenportrait
    • Hans H. Hiebel, geb. 1941 in der CSSR bzw. dem heutigen Tschechien, war von 1985 bis zu seiner Emeritierung 2009 als O. Prof. für Neuere deutsche Literatur an der Karl-Franzens-Universität Graz tätig. Seine wichtigsten literaturwissenschaftlichen Schriften haben Franz Kafka, die Lyrik des 20. Jahrhunderts, Henrik Ibsen, die Formgeschichte des Dramas, Georg Büchner und Hans Magnus Enzensberger zum Thema. Er veröffentlichte Erzählungen und Lyrik.
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