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Die Gedächtnislosen

eBook - Erinnerungen einer Europäerin
ISBN/EAN: 9783906910314
Umbreit-Nr.: 5189951

Sprache: Deutsch
Umfang: 416 S., 0.88 MB
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 27.08.2018
Auflage: 1/2018


E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen
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  • Zusatztext
    • Géraldine Schwarz schreibt mit "Die Gedächtnislosen" Geschichte, europäische Geschichte. Ihre hochaktuelle These: Die rechtpopulistischen Strömungen in Europa lassen sich damit erklären, wie der Kontinent nach dem letzten großen Krieg sich mit seiner Geschichte auseinandergesetzt hat. Zur Veranschaulichung verknüpft die in Frankreich aufgewachsene deutsch-französische Autorin ihre Familiengeschichte mit der großen Geschichte und stellt dazu reiches Quellenmaterial in uberraschend aufschlussreiche Zusammenhänge. Géraldine Schwarz entdeckt eines Tages, dass ihr deutscher Großvater, ein Mitglied der NSDAP, 1938 ein jüdisches Unternehmen in Mannheim im Zuge der Arisierung erworben hat. Nach dem Krieg weigert sich Karl Schwarz, dem einzigen Überlebenden der in Auschwitz ermordeten Fabrikantenfamilie, Julius Löbmann, Reparationen zu zahlen. Hier beginnt ihre Recherche uber drei Generationen ihrer Familie, dabei stets mit der Frage, wie die Verwandten und andere sich der Vergangenheit stellten auch in Frankreich, denn bald erfährt die Autorin, dass ihr Großvater mütterlicherseits unter dem Vichy Regime in einem Gebiet als Gendarm gedient hat, in dem Franzosen mit Razzien nach Juden suchten. Überdeutlich sind fur sie die Unterschiede beim Umgang mit der nationalen Geschichte: Während in Deutschland Mitläufertum und Mittäterschaft zu bestimmenden Themen wurden, blendeten die Franzosen sie weitgehend aus. In der Bundesrepublik entstand auf dieser Grundlage ein differenziertes Verständnis individueller Verantwortung in einer Demokratie und ein kollektives Bewusstsein fur die Gefahren rechtspopulistischen Denkens. Gerade die Willkommenskultur gilt ihr als Ausdruck eines an der Geschichte geschulten europäischen Humanismus. Die Kehrseite dieser These zeigt sich europaweit: Wo die Auseinandersetzung mit der Kollaboration spät oder so gut wie gar nicht stattgefunden hat, erstarken die Parolen des Rechtspopulismus umso unkontrollierter. Die Gedächtnislosen ist ein sehr persönliches Werk der Erinnerungskultur. Mit beispielhafter Sorgfalt plädiert dieses Buch für eine Fortführung der Gedächtnisarbeit, um den völkischen und nationalistischen Tendenzen entgegenzuwirken. Eines der besten und gleichzeitig provozierendsten Beispiele dieser Arbeit liefert es selbst.

  • Kurztext
    • Geraldine Schwarz schreibt mit &quote;Die Gedachtnislosen&quote; Geschichte, europaische Geschichte. Ihre hochaktuelle These: Die rechtpopulistischen Stromungen in Europa lassen sich damit erklaren, wie der Kontinent nach dem letzten groen Krieg sich mit seiner Geschichte auseinandergesetzt hat. Zur Veranschaulichung verknupft die in Frankreich aufgewachsene deutsch-franzosische Autorin ihre Familiengeschichte mit der groen Geschichte und stellt dazu reiches Quellenmaterial in uberraschend aufschlussreiche Zusammenhange. Graldine Schwarz entdeckt eines Tages, dass ihr deutscher Grovater, ein Mitglied der NSDAP, 1938 ein jdisches Unternehmen in Mannheim im Zuge der Arisierung erworben hat. Nach dem Krieg weigert sich Karl Schwarz, dem einzigen berlebenden der in Auschwitz ermordeten Fabrikantenfamilie, Julius Lbmann, Reparationen zu zahlen. Hier beginnt ihre Recherche uI ber drei Generationen ihrer Familie, dabei stets mit der Frage, wie die Verwandten und andere sich der Vergangenheit stellten - auch in Frankreich, denn bald erfhrt die Autorin, dass ihr Grovater mtterlicherseits unter dem Vichy Regime in einem Gebiet als Gendarm gedient hat, in dem Franzosen mit Razzien nach Juden suchten. berdeutlich sind fuI r sie die Unterschiede beim Umgang mit der nationalen Geschichte: Whrend in Deutschland Mitlufertum und Mittterschaft zu bestimmenden Themen wurden, blendeten die Franzosen sie weitgehend aus. In der Bundesrepublik entstand auf dieser Grundlage ein differenziertes Verstndnis individueller Verantwortung in einer Demokratie und ein kollektives Bewusstsein fuI r die Gefahren rechtspopulistischen Denkens. Gerade die Willkommenskultur gilt ihr als Ausdruck eines an der Geschichte geschulten europischen Humanismus. Die Kehrseite dieser These zeigt sich europaweit: Wo die Auseinandersetzung mit der Kollaboration spt oder so gut wie gar nicht stattgefunden hat, erstarken die Parolen des Rechtspopulismus umso unkontrollierter. Die Gedchtnislosen ist ein sehr persnliches Werk der Erinnerungskultur. Mit beispielhafter Sorgfalt pldiert dieses Buch fr eine Fortfhrung der Gedchtnisarbeit, um den vlkischen und nationalistischen Tendenzen entgegenzuwirken. Eines der besten und gleichzeitig provozierendsten Beispiele dieser Arbeit liefert es selbst.

  • Autorenportrait
    • GÉRALDINE SCHWARZ (geb. 1974 in Straßburg) ist eine deutsch-französische Journalistin und Dokumentarfilmerin. Die langjährige Deutschland-Korrespondentin der Agence France Presse (afp) publiziert heute in verschiedenen internationalen Medien. Seit mehreren Jahren recherchiert sie fur ein größeres Projekt in den Archiven des Bundesnachrichtendienstes. Sie lebt in Berlin. "Die Gedächtnislosen" erschien im Herbst 2017 in Frankreich und wird derzeit in sieben Sprachen ubersetzt.
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