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Der schöpferische Mensch

Eranos - Vorträge Band III
ISBN/EAN: 9783937845128
Umbreit-Nr.: 1457688

Sprache: Deutsch
Umfang: 248 S.
Format in cm: 1.7 x 22 x 16.2
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 15.09.2008
€ 29,50
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  • Zusatztext
    • "Der schöpferische Mensch" umfasst die Aufsätze: Der schöpferische Mensch und die Wandlung Die Erfahrung der Einheitswirklichkeit9 Der Schöpferische Mensch und die 'Große Erfahrung' Mensch und Sinn Frieden als Symbol des Lebens Georg Trakl Person und Mythos Im Vorwort zu der Ausgabe von 1959 schrieb Erich Neumann: "Der Mensch als ,homo creator‛ ist das entscheidende Anliegen unserer Zeit, deren Gesundung und Entwicklung davon abhängt, ob der Einzelne sich wieder als schöpferisch, das heißt mit seinem Wesen und dem Wesen der Welt verbunden, zu erfahren vermag." Dieses Anliegen, die existentielle Verbundenheit zu sich selber und zur Welt herzustellen, hat weder an Gültigkeit noch an Dringlichkeit verloren, genauso wenig wie die Fragen nach dem Sinn des menschlichen Daseins und nach dem Frieden menschlichen Zusammenlebens

  • Autorenportrait
    • Erich Neumann (geboren 1905 in Berlin; gestorben 1960 in Tel-Aviv) war der herausragendste Schüler von C. G. Jung. 1934 emigrierte er nach Israel, wo er die Tiefenpsychologie eigenständig weiterentwickelte. Nach dem Zweiten Welt-krieg bis kurz vor seinem Tod hielt er an den jährlich stattfindenden Eranos-Tagungen Vorträge, die zentrale Erkenntnisse seiner Praxis und Forschung um-fassen.
  • Leseprobe
    • Unter dem Titel "Der schöpferische Menscha?oe hatte Erich Neumann 1959 mehrere Eranos-Vorträge in überarbeiteter und erweiterter Form veröffentlicht: "Der schöpfe­rische Mensch und die Wandlunga?oe, "Die Erfahrung der Einheits­wirk­lich­keita?oe, "Der schöpferische Mensch und die Große Erfahrunga?oe, "Mensch und Sinna?oe und "Frieden als Symbol des Lebensa?oe. Ergänzend fügte Neumann den Aufsatz "Georg Trakl a?" Person und Mythosa?oe hinzu, als beispielhafte Untersuchung eines schöpferischen Lebens und Werkes. Im Vorwort zu der Ausgabe von 1959 schrieb er zu dieser Zusammenstellung: "Der Mensch als a?shomo creatora?" ist das ent­schei­dende Anliegen unserer Zeit, deren Gesundung und Entwicklung davon abhängt, ob der Einzelne sich wieder als schöpferisch, das heißt mit seinem Wesen und dem Wesen der Welt verbunden, zu erfahren vermag.a?oe Dieses Anliegen, die existentielle Verbundenheit zu sich selber und zur Welt herzustellen, hat weder an Gültigkeit noch an Dringlichkeit verloren, genauso wenig wie die Fragen nach dem Sinn des menschlichen Daseins und nach dem Frieden mensch­lichen Zusammenlebens a?" Fragen, die mit dem In-Verbindung-Stehen un­mit­telbar verknüpft sind. Mit dem schöpferischen Menschen ist jeder Mensch gemeint, der sich innerlich genötigt, gedrängt oder gerufen sieht, sein Leben aus dem Wesen und Wesentlichen oder aus der Verbindung zum Selbst heraus zu entwerfen und zu verwirklichen. Und als schöpferische Leistung ist nicht nur das Kunstwerk zu sehen, sondern jedes Geschaffene, jedes Werk, das Welthaltigkeit und Weltübersteigendes in sich fasst und symbolhaft vereint. Der Mensch als ein funktionierender Mensch bemisst und benennt sein Leiden an den Ansprüchen und normierenden Beschreibungen seines sozialen und beruf­lichen Umfeldes. Aus diesem kann er für seine Existenz Sinn beziehen und in Bewahrung und Abgrenzung des eigenen Lebensfeldes ein a?" einigermaßen a?" fried­liches Dasein finden. Es ist dies der Bereich der pragmatischen und rat­ge­ben­den Psycho­logie, die dem Wunsch nach Störungsfreiheit und dem Stillen von Bedürfnissen nachkommt. Der schöpferische Mensch ist jedoch in seinen persönlichen biographischen Kri­sen und Leiden mit der archetypischen Ebene und so mit dem menschheits­geschichtlichen Leiden verbunden, er gerät in die Verbindungsachse oder das Spannungsfeld von Ich und Selbst a?" wenn er sich in seiner biographischen Entwicklung nicht von jeher schon darin bewegt hat. Mit der Verbindung zum Selbst kommt etwas ins Spiel und zur Wirkung, das ganz ursprünglich die Identität und Individualität, das Ich-Selbst-Sein begründet und dieses doch gleichzeitig ständig übersteigt. Neumann nennt es den numinosen Ich-Punkt des Bewusstseins. Es ist der göttliche Funke der Mystiker, ein a?sstehender Blitza?", mit dem das Transzendente in die Raum-Zeit-Struktur des leibhaftigen Da­seins hereinbricht. So ist der schöpferische Mensch gedrängt, die meist leidvoll erfahrene Spannung zwischen Ich-Struktur und Selbst in etwas zu lösen, dass diese Pole überwindet und in sich vereinigt und über das er sich an die Einheitswirklichkeit anschließen kann, die das Lebendige hervorbringt und umfasst. Bewusstseinsmäßig ist die schöpfe­ri­sche Leistung ein Entwicklungsschritt, der mehr umfasst als den präpersonalen Konflikt, aus dem er entstanden ist, und über diesen hinausführt. Diese Lösung lässt sich nicht in einer gesellschaftlichen Anpassungsleistung finden, sondern nur in einem individuellen Vollzug, und so bewegt sich der schöpferische Mensch ten­den­ziell im Abseits sozialer Definitionen und Normen. Die gefundene und ge­schaf­fene Lösung jedoch ist, wie das Leiden auch, über die individuelle Geschichte mit dem Überindividuellen verbunden, so dass mit ihr auch menschheits­geschicht­lich etwas Neues in den Raum tritt. Beispielhaft zeigt dies Erich Neumann anhand von Georg Trakls Leben und dichterischem Schaffen auf: Aus einer zutiefst konflikthaften und tra ...
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