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'... denn die Kunst ist eine Tochter der Freiheit'

Kunst im Stadtraum von Jena - Denkmalskulpturen, Installationen, Baugebundene Kunst, Brunnenplastik, Licht- und Audiokunst
ISBN/EAN: 9783942115438
Umbreit-Nr.: 2011744

Sprache: Deutsch
Umfang: 112 S., 86 Illustr., o. Pag
Format in cm: 1 x 21.5 x 21.5
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 09.03.2017
Auflage: 1/2017
€ 19,90
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Bisher gab es keine vollständige Dokumentation zum Kunstbestand im öffentlichen Raum in Jena. Die Lücke wird mit diesem Band geschlossen. Der Schwerpunkt der bebilderten dokumentarischen Bestandsaufnahme liegt auf der Präsentation der von der Stadt Jena verwalteten Kunstwerke. Zu ihnen gehören plastische Denkmale, Skulpturen, Installationen, baugebundene Kunst, Brunnenplastiken, Licht- und Audiokunst. Der Bogen spannt sich von traditionellen poträtfigürlichen Skulpturen mit Denkmalcharakter wie dem Hanfried aus dem 19. Jahrhundert über auftragskonforme zeitgemäße Lösungen wie die baugebundene Kunst in Neulobeda aus DDR-Zeiten bis hin zu immer wieder polarisierenden unkonventionellen Gegenwartskunstwerken wie den 'Drei Moiren' im Paradies oder den 'Zwei Metazeichen für Jena' am Holzmarkt. Alle 77 Objekte sind nummeriert und in Farbfotos sowie in knappen textlichen Beschreibungen und mit Nennung von Name, Künstler, Entstehungszeit, Material, Sanierungsgeschichte und Standort sowie Entstehungshintergrund dargestellt. Auf Stadtplänen in Vorsatz und Nachsatz sind die Standorte der einzelnen Objekte im Stadtraum zu finden. Kurze Einträge über das Leben und Wirken der einzelnen Künstler vervollständigen den Band.

  • Kurztext
    • Als Friedrich Schiller diesen prägnanten Satz 1795 in seinen 'Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen' formulierte, meinte er ein Ideal des geistig-künstlerischen Ausdrucks ohne jegliche gesellschaftliche Zwänge, von dem seine Zeit leider weit entfernt sei. Nun hat sich seitdem die Kunst sehr verändert und entwickelt, gerade wenn man deren Eroberung des öffentlichen Raumes als Ort vielfältigen dynamischen Gestaltens, Experimentierens und temporären Intervenierens in den Blick nimmt. Hier entstehen heutigentags weniger angepasste, mit der öffentlichen Meinung konforme Denkmale für die Ewigkeit, sondern viel mehr freie künstlerische 'Bespielungen' des öffentlichen Raumes, die gänzlich eigenständig, kritisch und stark realitätsbezogen sind sowie zur Interaktion animieren. Diese Entwicklung war nicht etwa leise schleichend, sondern ging - übrigens auch in Jena einher mit teils heftigen öffentlichen Diskussionen. In der Lichtstadt erhielt die Kunst im öffentlichen Raum vor allem nach der politischen Wende von 1989 in Verbindung mit der intensiv einsetzenden Bautätigkeit und der Etablierung Jenas als Modellstadt für Stadtsanierung eine neue Wertigkeit. Ein zwischenzeitlicher Höhepunkt, auch hinsichtlich der in der Öffentlichkeit durchaus kontrovers geführten Debatten, wurde 1996 mit der durch Lothar Späth initiierten Platzierung von Frank Stellas Skulpturen der 'Hudson River Valley Series' auf dem ErnstAbbe Platz erreicht. Hier, wie auch im Fall des interaktiven 'Audiowalks Jena-Cospeda' der kanadischen Künstlerin Janet Cardiff, vermag Jena an seinen Ruf als Kunststadt am Anfang des letzten Jahrhunderts würdig anzuknüpfen. Der Jenaer Bestand an Kunst im öffentlichen Raum ist quantitativ betrachtet für eine Großstadt eher unterdurchschnittlich, jedoch sind Genre und Stile vielfältig und facettenreich. Zu den Kunstwerken gehören plastische Denkmale, Skulpturen, Installationen, baugebundene Kunst, Brunnenplastiken, Licht- und Audiokunst. Der Bogen spannt sich von traditionellen porträtfigürlichen Skulpturen mit Denkmalcharakter wie dem Hanfried aus dem 19. Jahrhundert über auftragskonforme zeitgemäße Lösungen wie die baugebundene Kunst in Neulobeda aus DDRZeiten bis hin zu immer wieder polarisierenden unkonventionellen Gegenwartskunstwerken wie den 'drei Moiren' im Paradies oder den Metazeichen für Jena am Holzmarkt. Der überwiegende Teil dieser Objekte wird städtisch verwaltet. Ihre größte Dichte findet sich in den Stadtteilen Lobeda-Ost und LobedaWest. Die Objekte dort stammen vornehmlich aus der Entstehungszeit der Plattenbausiedlung, den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, als im Rahmen der Errichtung der DDRNeubausiedlung so genannte baugebundene Kunst systematisch beauftragt und aufgestellt wurde. Später wurden im Rahmen einer Ausschreibung zur Fassadengestaltung in Lobeda der Neonschriftzug 'Ich sehe was, was du nicht siehst' von Stephan Jung als Blickfang am Giebel des Hochhauses Kastanienstraße 2 installiert (1998) und als EXPOProjekt ein überdimensionierter Stuhl aus Glas und Edelstahl in Lobeda West (2000) aufgestellt. Der 1992 etablierte städtische Botho-Graef-Kunstpreis für zeitgenössische Kunst brachte zwischen 2000 und 2015 bisher vier Wettbewerbsentwürfe in den öffentlichen Raum: die schon genannte Lichtinstallation 'Zwei Metazeichen für Jena' von Mischa Kuball auf dem Holzmarkt, die zweiteilige Arbeit 'Intellektuelle Zweisamkeit' mit LED-Laufschrift und Messing-Bodenplaketten von Maria Vill und David Mannstein auf dem Markt und die begehbare Gartenbauskulptur 'Folly' von Anika Gründer im Garten der Villa Rosenthal sowie den ebenfalls bereits erwähnten 'Audiowalk Jena-Cospeda' von Janet Cardiff. Eingebettet in städtebauliche Sanierungsmaßnahmen wurden weitere Projekte auf der Basis von künstlerischen Wettbewerben teilweise finanziert über Städtebaufördermittel realisiert. Dazu zählen der bronzene Philisterbrunnen von Karl

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