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Die weitreichendste Beachtung als regionale Landschaftsbezeichnung fand der Lechrain durch die 1855 erschienene volkskundliche Dokumentation 'Aus dem Lechrain' von Carl Freiherr von Leoprechting. Darin werden das bäuerliche Brauchtum, aber auch der spezifische Volksglaube dieses eigenwilligen Landstrichs geschildert. Weit über die Grenzen der Region hinaus ist deshalb der Reichtum an Sagen und Mythen aus dem Lechrain bekannt geworden. Hojemännlein, der Goggolori, das Wilde Gejäg, Hexen, Geistererscheinungen und Räuberbanden haben den Landstrich geprägt, der im wesentlichen den Landkreis Landsberg am Lech repräsentiert. Trotz des schleichenden Rückzugs der regionalen Eigenheiten in Sprache und Brauchtum ist der Lechrain immer noch eine kulturell und historisch besonders geprägte Landschaft und kann von den umgebenden Regionen (Allgäu, Oberland) abgegrenzt werden. Die Anthologie enthält 15 spannende Kriminalgeschichten mit Bezug zur Sagenwelt des Lechrains. Urheber dieser sagenhaften Kriminalfälle sind die Preisträger des Landsberger Autorenwettbewerbes 2016. Sie wurden von einer durch die Stadt Landsberg initiierten Jury aus einer Vielzahl von Wettbewerbsbeiträgen ausgewählt. Aufgewertet wird das Werk durch 24 eindrucksvolle Schwarzweiß-Aufnahmen namhafter Fotografen. Diese zeigen neben Szenen aus den Kurzkrimis auch schöne Orte aus dem Landkreis Landsberg. Als Zuckerl obendrauf gibt es auch eine Zusammenstellung der im Buch kolportierten Sagen aus dem Lechrain. Die schriftlichen Quellen sind in der Regel nur mehr über Antiquariate erhältlich und liefern dem interessierten Leser eine Möglichkeit, sich näher mit den Lechrainsagen auseinanderzusetzen.

Die Sagenwelt des Landkreises hat uns schon immer interessiert. Was lag deshalb näher, als dieses Thema für einen neuen Autorenwettbewerb zugrundezulegen. Im Mittelpunkt der Überlegungen stand dieses Mal, wie sich Krimigeschichten mit den Sagenmotiven des Lechrains verbinden lassen. Grundlage sollte die 1855 erschienene, volkskundliche Dokumentation "Aus dem Lechrain" von Carl Freiherr von Leoprechting sein. Die Schilderung von bäuerlichem Brauchtum und Volksglauben gilt bis heute als klassisches Werk der Volkskunde. Trotz der schwierigen Themenstellung hat sich wieder eine respektable Anzahl von Autoren mit ihren zunächst anonymisierten Texten dieser Aufgabe gestellt. Der Landsberger Schreibwerkstatt als Initiatorin des Projekts gelang es erneut, Silvia Frey-Wegle, die Leiterin der VHS, für dieses Vorhaben zu begeistern. Dafür und die souveräne Projektleitung bedanken wir uns von Herzen. Bald also beschäftigten Kobolde, verwunschene Orte, Geister, Wunder und dämonische Menschen die Fantasie der Jury, die für die Auswahl der besten 15 Geschichten zuständig war. Unser herzliches Dankeschön gilt deshalb den Juroren Ingrid Asam (BuchHANSA), Claudia Buchecker (Leiterin Stadtbücherei Landsberg), Axel Flörke (3. Bürgermeister), Silvia Frey-Wegele (Leiterin VHS Landsberg), Sigrid Knollmüller (Vorsitzende historischer Verein) und Monika Hecht (Leiterin Gemeindebücherei Kaufering). Wir hoffen, dass Ihnen die manchmal doch gruseligen Geschichten nicht die Nachtruhe geraubt haben. Ein Dankeschön gebührt aber auch den beiden Fotoenthusiasten Dr. K. R. Blümel und Bernd Kittlinger, deren atemberaubende Schwarzweiß-Fotos die Geschichten auf eindrucksvolle Weise vertiefen. Nicht vergessen möchten wir unsere Illustratorin, Andrea Skorpil, die mit viel Liebe zum Detail das Cover gestaltet hat. Der Titel "Sagenhafte Verbrechen aus dem Lechrain" ist wieder ein Hingucker geworden, der zum Lesen animiert. Selbstverständlich möchten wir es nicht versäumen, unserer Lektorin Monika Wunderlich, für das einfühlsame Lektorat zu danken. Last, but not least, sagen wir auch den Sponsoren, der VRBank Landsberg, dem Autohaus Sangl, der Osianderschen Buchhandlung, BuchHANSA und dem Landratsamt Landsberg ´Vergelt´s Gott´ für ihre finanzielle Unterstützung. Nun bleibt uns nur noch, Ihnen ein heimeliges Gruseln beim Streifzug durch unseren schönen Landkreis zu wünschen. Ihr Liccaratur-Verlag, Landsberg