Bibliografie

Detailansicht

Stimme im Stummfilm

Zur ästhetischen Produktivität medientechnisch bedingter Absenz
ISBN/EAN: 9783947238255
Umbreit-Nr.: 2369146

Sprache: Deutsch
Umfang: 348 S.
Format in cm:
Einband: Paperback

Erschienen am 10.12.2021
€ 24,00
(inklusive MwSt.)
Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen
  • Zusatztext
    • Unter dem Gesichtspunkt des Erza¨hlerischen ist und war der Stummfilm nicht stumm. Vielmehr entwickelte dieser eigene Strategien, um die nicht ho¨rbare menschliche Stimme in einem optischen Geschehen zu repra¨sentieren - aber nicht, um das vermeintliche Manko der Tonlosigkeit zu kompensieren, sondern im Gegenteil als Ausdruck einer großen Faszination an der Stimme - so die zentrale These von Fuseks Studie. Denn die visuelle Darstellung der unho¨rbaren Stimme geht im Stummfilm weit u¨ber die fu¨r die Narration no¨tige Darstellung von Sprechakten hinaus und schla¨gt sich poetisch, motivisch, medienreflexiv und wirkungsa¨sthetisch innovativ nieder. Die Autorin fasst den Stummfilm als 'Medium von Stimmlichkeit' auf, das verschiedene Erscheinungsformen von 'Stimme' produziert, in denen das Verha¨ltnis von Ko¨rperlichkeit, Visualita¨t, Sprache und Affektivita¨t neu definiert wird. Anhand der paradoxalen Figur der 'stummen Stimme' geht die Autorin spezifischen Formen der Erscheinungsweisen von Stimme im Stummfilm nach: die direkte Adressierung des Zuschauers durch Zwischentitel verweist noch auf die die Verdra¨ngung der 'viva vox' des Filmerkla¨rers aus dem Kino in der Fru¨hphase des Stummfilms; eingebettet in konkrete Film- beispiele werden anhand der Figuren der Taubstummen-, Opern-, der Frauen, Telefon- und der Bauchrednerstimme plastisch a¨sthetische Strategien der U¨bersetzung dieser stummen Stimmen in der Fru¨hphase des Kinos herauspra¨pariert - mit u¨berraschenden Ergebnissen. Ganz nebenbei wird damit der Stummfilm auch aus seiner ihm zugeschriebenen Rolle befreit, nur eine defizita¨re Vorform der Gattung Film zu sein, die erst mit Ton und Farbe zu sich selbst gekommen sei.

  • Autorenportrait
    • Studium der Kunstwissenschaft und Philosophie in Paris und Venedig, Promotion in Filmwissenschaft an der Freien Universita¨t Berlin. Daru¨ber hinaus Ta¨tigkeiten als Theater- und Literaturu¨bersetzerin [u.a. Werke von E. Jelinek, M. Lenz, M. Rau].
Lädt …